Samstag, 19. September 2015, 15:55 Uhr
Schuljahre

Bilder, die Geschichten erzählen

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Bilder können nicht sprechen, aber sie erzählen ihre Geschichten besonders detailliert. Die Aufnahme entstand im Jahre 1936 in Augustfehn.

Augustfehn / Ammerland Bildunterschrift: v. oben li.:
1. Helmut Möhlmann, 2. ?, 3. Bruno Ihler, 4. Heinz Treike, 5. Hermann Frerichs, 6. Herbert Sandstede, 7. Erich v. Heese, 8. Johann Töbermann, 9. Johann Bruns, 10. Heinz Voss, 11. Emil Bruns, 12. Werner Lüers, 13. Werner Fittje, 14. Gerd Sandstede, 15. Gert Zielinsky, 16. Alfred Schipper, 17. Rudolf Regensdorf, 18. Herbert Webermann, 19. Johann Ritterbusch, 20. Richard Stickfort, 21. Friedrich-August Janßen, 22. Willi Barre, 23. Erich Janßen, 24. Johann Platt, 25. Eibo Janßen, 26. Adolf Zielinsky, 27. Marga Barre(Schmidt), 28. Waltraut Brunßen, 29. Gerda Hinrichs (Stickfort), 30. Helga Stege (Geserich), 31. Theodore Diers (Webermann), 32. Sophie Gerdes (Klinker?), 33. Gisela Brunßen, 34. Hanna Dierks (Hauzinger), 35. Ilse Treike (Fahrenholz), 36. Anita Menke, 37. Alma Bruns (Scheiwe), 38. Altburg Lübben (Grüßing), 39. Dinchen Janßen(Buss), 40. Inge Trauernicht(Schmidt), 41. Hildegard Janßen (de Buhr), 42. Marga Staaßen(Ihler), 43. Hanna voLin Heese, 44. Lore Stickfort (Heien), 45. Gertrud Schipper, 46. Matilde Janßen(Schulz), 47. ???, 48. Erika Dierks (Becker), 49. Anna Hinrichs (Heiermann), 50. Karla Frerichs, 51. Gerhardine Vohlken, 52. Rodine Regensdorf (Wilken), 53. Frieda Hemken, 54. Gertrud Schulte,(Muschiol), 55.H e r b e r t  J a n s s e n, 56. Helga Töbermann (Müller, Neubert), 57. Elfriede Schmidt, 58. Lydia Janßen (Weber).



Sie sind eine Rarität, die Bilder aus vergangenen Jahrzehnten. Jeder, der sie besitzt kann sich glücklich schätzen, denn er besitzt indirekt ein Stück Vergangenheit.


Bei diesem Bild geht es um eine Schulklasse aus dem Jahre 1936, nach meinen Recherchen dürfte es sich um eine 2. Oder 3. Grundschul- Klasse handeln, die sich in Augustfehn I befand. (Vielleicht war es das Gebäude an der Ecke Stahlwerkstraße/Schulstraße?- Ich kannte es aber nur noch als ein altes Gebäude mit Wohnungen drin).
Gerade diese Altersgruppe, die mit den Kindern auf dem Foto zu belegen ist, hat die Kriegserlerbnisse des letzten Krieges (von 1939 bis 1945 ) in ihr Leben , in ihre Kindheit und Jugendzeit integrieren müssen. Es gab keine Alternative und viele haben die Jahre nicht unbeschadet überstanden.
In dieser Form werden sich solche unsinnigen Ereignisse in Deutschland wohl nicht wiederholen, aber in anderen Ländern kommt es immer wieder zu Kriegen und Feindseligkeiten in der Bevölkerung. Diejenigen, die den Krieg am eigenen Leibe gespürt haben, werden sich erinnern, an das, was die Seele nie vergessen kann.

Erst in diesem Jahr hat mir ein guter Bekannter unserer Familie einige Bilder aus seiner Jugend überlassen.
Bis kurz vor seinem Tod ,vor ein paar Monaten, gab es sporadischen Schriftwechsel per E-mail, PDF-Dateien und angefügten Bildern - auch in seinem Alter beherrschte er die Vorzüge des Internets perfekt.
Herbert Janssen, so sein Name, ist im Jahre 1929 in Augustfehn (OT Vreschen-Bokel, Südgeorgsfehner Straße) geboren worden und hat mir eine Menge über seine karge Kindheit und eine entbehrungsreiche Jugendzeit erzählt.
So konnte ich mich über viele Aufzeichnungen und Bilder freuen, die lange vor meiner Zeit schon aufgenommen wurden und soviel Aussagekraft besaßen, denn Bilder - so sagt man - sagen mehr aus als tausend Worte.
Was man nur bei mehrmaligem Hinsehen erkennen kann, das sind die unterschiedlichen Gesichtsausdrücke der Kinder. Während die einen ihre Fröhlichkeit in die Kamera lächeln, sieht das andere Kind eher hilflos und angstvoll aus. Man spürt die Emotionen, das ganze harte Maß einer kargen Zeit ist in der Kleidung zu sehen, die sie tragen.
Da man zwar immer mal versucht die einzelnen Kinder vielleicht einer bekannten Familie zuzuordnen, aber am Ende dann doch irgendwie nicht richtig weiter kommt, war es ein Glücksfall, daß "Herbert Janssen" mir zu dem obigen Bild gleich eine ganze Liste mit den dazuhörigen Namen mitschickte.
Ich weiß bestimmt, daß viele sich oder auch Bekannte und Freunde, vielleicht sogar Familienmitglieder, auf dem Foto ausmachen können.
Die Zeit hat aus den kleinen Jungen und Mädchen inzwischen Großeltern und Urgroßeltern gemacht, sie ließ und läßt sich einfach nicht aufhalten, was auch immer passiert ist in den vielen Jahren seit 1936 bis heute.

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