Dienstag, 21. Juli 2015, 12:04 Uhr
Schlossgarten

Spaziergang im Schlossgarten

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mit dem Bürgerverein Etzhorn unterwegs

Oase der Ruhe Unser Oldenburger Schmuddelwetter konnte den Bürgerverein Etzhorn nicht aufhalten, den geplanten Spaziergang durch unseren wunderschönen Schlossgarten zu unternehmen. Unsere Schlossgartenführerin Iris Styhler erwartete uns bereits am Concierge-Häuschen und sie freute sich über das Interesse des Bürgervereins. Im letzten Jahr waren viele Wege zum 200 jährigen Jubiläum des Schlossgartens neu gestaltet worden und so konnten wir trockenen Fußes (so sagt man hier) unsere zweistündige Runde an der Mühlenhunte beginnen.

16 Hektar groß ist der Schlossgarten und vom damaligen Hofgärtner Friedrich Wilhelm Bosse 1814 im Stil eines englischen Landschaftsgarten angelegt worden. Peter Friedrich Ludwig Herzog von Oldenburg plante ihn, er hatte eine unglaubliche Vorstellungskraft wie der Garten einmal aussehen sollte. Jeden Tag ging er nach seiner Fertigstellung hier spazieren und genoss die stillen Stunden, um seinen Tee zu trinken. Mit dem Hofgärtner verband ihn die gleiche künstlerische Ebene in der Gestaltung seines Gartens und es prägte entscheidend das Aussehen, das sich bis heute wenig verändert hat.

Frau Styhler machte uns auf die Sichtachsen aufmerksam. Bei unseren Spaziergängen hatten wir die Weite der einzelnen Flächen zwar wahrgenommen, aber nicht gewusst, dass es die Möglichkeit gab, diese Weite gärtnerisch anzulegen. Weiträumige Rasenflächen, hoch gewachsenen Mammutbäume, 1856 aus Amerika eingeführt, geben uns ein Bild. Immer wieder erklärt sie uns Bäume, weiß die Namen und die Herkunft. Die vielen großen, oftmals 200 Jahre alten hochgewachsenen Rhododendren, oftmals zu einer Hecke geformt, sind im Frühjahr nach einem langen Winter die Sonne in den Augen der Betrachter. Sie führte uns zu dem Charlottensitz, versteckt liegt hinter hohen Bäumen an der Mühlenhunte. Die Damen machten damals ebenfalls ihre Spaziergänge und ließen sich gerne dort nieder, um den weiten Blick über Felder bis zur Dreifaltigkeits-Kirche zu genießen. Ein idealer Platz für die Teestunde.

Dem Herzog war es ein besonderes Bedürfnis der Öffentlichkeit den Schlossgarten zugänglich zu machen, allerdings gab es eine Bedingung: Er durfte nur in angemessener Sonntagskleidung betreten werden. Gesittetes Benehmen war selbstverständlich. Dieser Brauch hielt sich bis in die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts. Heute geht es etwas ungezwungener zu. Auf den Rasenflächen treffen sich überwiegend junge Leute zum Picknick und zum "Chillen" und die Kleidung ist Nebensache. Brücken, Wasserläufe, Abzweiger der Hausbäke, ziehen sich durch die Anlage und schnatterndes Federvieh bringen Ruhe in den hektischen Alltag.

Den Schlossgarten werden wir nach dieser Führung mit Iris Styhler noch intensiver genießen, unser Blick ist für viele Schönheiten geöffnet worden. Ein Dank an Trixi Stalling. Mit ihrem grünen Daumen ist sie in die Fußstapfen des Hofgärtners Bosse getreten.
Der Schlossgarten steht seit 1978 unter Denkmalschutz.


 

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