Sonntag, 09. November 2014, 14:12 Uhr
Gedenktage

November - ein stiller Monat

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Der Volkstrauertag fällt  auf den 16. November  und der Totensonntag folgt am 23.Nov.2014

Oldenburg Still und dunkel, aufbrausend und stürmisch, so kommt der Novembermonat mit all‘ seinen Facetten daher; wirbelt noch einmal die bunten Blätter durcheinander, bevor die Bäume völlig -laublos- den Durchblick bis auf die andere Straßenseite freigeben. Natürlich nur  den Winter über;  und kurz bevor die Weihnachtszeit beginnt haben Körper und Seele noch eine Menge zu verkraften. Wie immer eigentlich ....und doch    auch wieder ganz anders.Aber immer sind Kühle und ein Hauch von Tristesse dabei,  in jedem Jahr.


Die stillen Tage, spricht man vom Volkstrauertag und dem darauffolgenden Totensonntag, machen jedem Einzelnen von uns klar, was die Gedenktage mit den eigenen Erinnerungen verbinden, wieviel Leid und Trauer im Land umhergeht, immer wieder wird es diesen unabwendbaren Kreislauf des Lebens und des Sterbens geben.

Jeder ist betroffen, immer wieder mal steht man an einem Grab und ist in Gedanken versunken. Gedanken an einen Menschen, der einmal zur Familie gehörte , der unseren Weg ein Stück begleitet hat und den man vermißt.

Am Volkstrauertag gehört das Andenken den Menschen, die sich einst für unser Deutsches Volk einsetzten und mit dem Leben bezahlt haben.

Immer noch, so viele Jahre nachdem der Krieg zu Ende ging gibt es Menschen, die es nie verwunden haben, daß der Vater, Sohn oder Bruder nie zurückkam, daß man nie sein Kind in die Arme schließen konnte, nie erzählen konnte, was ihm alles passiert ist, damals in der Gewalt der  Kriege, die keinen Soldaten unbeschadet wieder gehen ließen. Auch wenn viele die Heimat wiedersahen, es gab soviel Verletzungen, die den Heimgekehrten kein unbeschwertes Leben mehr ermöglichten.

Ich kann mich noch gut erinnern, daß bei uns zu Hause immer mal wieder auch vom Volkstrauertag als Heldengedenktag gesprochen wurde. Meine Mutter und meine Großeltern waren mit díeser Bezeichnung bis zum 2. Weltkrieg groß geworden, erst dann wurde der Volkstrauertag daraus.

Auch ich habe meinen Vater nie kennenlernen dürfen, wie so viele Kinder , die damals  während der Kriege oder kurz nach einem Krieg geboren wurden, mein Vater starb in russischer Gefangenschaft in einem Lazarett in Leningrad. Ich hätte so gerne einmal seine Hand in der meinen gespürt, aber …….das Leben hat anders entschieden.

In diesem Jahr legen viele Menschen ein Herbst-Gesteck auf das Grab  ihrer Angehörigen, vielleicht das erste Mal, vielleicht schon seit vielen Jahren.

Sie alle, die mal unsere Wegbegleiter waren,  haben es verdient, daß man an sie denkt und ihr Andenken in Ehren hält, nicht nur an diesen speziell dafür eingerichteten Tagen, die Gedanken sind immer um uns, auch wenn die Trauerzeit längst überschritten ist.

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