Donnerstag, 25. Juni 2015, 07:10 Uhr
Innenstadt Varel

..nach der Ratssitzung ist vor der Ratssitzung

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Bürgernähe oder doch Salamitaktik?

Varel Nach der Ratssitzung ist vor der Ratssitzung. Der Bebauungsplan "Schützenwiese" (Aldi Erweiterung) wurde auf Antrag der Mehrheitsgruppe von der Tagesordnung genommen. So weit, so gut. Die Gruppe hat tatsächlich erkannt, dass es einen Zusammenhang zwischen dieser Entscheidung und der Chance einen neuen Lebensmittelmarkt in der Innenstadt anzusiedeln gibt. Starke Leistung! Aber warum beschleicht mich dann doch noch ein Unbehagen?! Weil die Gruppe durchblicken lässt, dass sie - sofern sich ein Mieter für den ehemaligen Markant-Markt findet- den Erweiterungsplänen von Aldi und vermutlich auch dem Ansinnen des RWG-Marktes grünes Licht erteilt. Klasse! Das kenne ich doch irgendwie?! Auch der Famila-Erweiterung wurde damals erst zugestimmt, nachdem der Markant in der Innenstadt (mit Unterstützung der Bünting-Gruppe) eröffnet wurde. ... und genau dieser Markant hat dann "völlig unerwartet die Fühler von sich gestreckt", nachdem Famila seine Verkaufsflächen in Betrieb nahm.

Das Problem wird durch diese neue Salamitaktik nicht gelöst. *. Nur wenn man bereit ist, das Lenkungsinstrument "Einzelhandelsgutachten" auch ernst zu nehmen und ggf. in den Fraktionen  gefasste Beschlüsse neu und sachlich zu bewerten, macht das "Warten" sinn. Investition brauchen eine verlässliche Planung. Das hüh-hott-Prinzip der Mehrheitsgruppe verunsichert, verschleiert und ignoriert alle Bedenken der Fachaufsichtsbehörden. 





*)
Wenn es wirklich gelingt, in der Innenstadt einen neuen Lebensmittelmarkt als Nahversorger, Magnetbetrieb und belebende Konkurrenz anzusiedeln, muss man natürlich auch aufpassen, dass auch noch genug Entwicklungspotential (Nachfrage) vorhanden ist. In dem Augenblick, in dem mit der Aldi-Erweiterung um 280 qm im Bereich Lebensmittel stattgegeben wird, wird auch das vom Einzelhandesentwicklungskonzept ermittelte langfristige Entwicklungspotential für die nächsten Jahre um satte 180% überschritten. Verdrängungswettbewerb wird das Ergebnis sein. In dem Augenblick, in dem dem Aldi-Markt, neben den ohnehin schon vorhandenen Flächen für Randsortimente, auch noch 150 qm für Aktionsware (wöchentlich wechselnd) genehmigt wird, ist das Überleben von Fachmärkten kaum noch vorstellbar. In dem Augenblick, in dem weitere Sortimente aus der Vareler Liste gestrichen werden, um sie dem RWG-Markt (dann auf dem alten Aldi-Standort) zugeben, verliert die Innenstadt weitere Fachgeschäfte.

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