Sonntag, 18. September 2016, 13:41 Uhr
Norderstraße / Norderbäke / Brücke

Die alte Brücke über die Bäke in der Westersteder Norderstraße

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Vom oft verwünschten Engpass bis zum schnell abgewickelten Neubau. Kleine Spurensuche im NWZ-Archiv.

Westerstede Die Westersteder Norderstraße wird durch die Kleine Norderbäke quasi in zwei Abschnitte unterteilt: den älteren zur Ortsmitte hin und die Verlängerung im Wohngebiet auf dem Halstruper Esch, das aufgrund des Bevölkerungszuwachses nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden ist. Die Norderstraße trägt diesen Namen übrigens offiziell seit 1952.
Die Bäke bildete im Straßenverlauf lange Zeit ein gewisses Verkehrshindernis. Anfangs gab es nur einen Steg, dann eine eigentlich zu schmale Holzbrücke. Wenn man im seit kurzem online stehenden NWZ-Archiv stöbert, findet man so einige kuriose bzw. interessante Details zum Fortgang des Geschehens.

Am 1.11.1958 berichten die Ammerländer Nachrichten über eine Gemeinderatssitzung. Dort äußert man die Absicht, im Verlauf der Norderstraße über die Bäke eine Brücke nur für Fußgänger und Radfahrer zu bauen – aus Kostengründen und um das neue Wohngebiet verkehrsmäßig nicht zu überlasten.
Dann am 28. Oktober 1959 erfährt man, dass der Bau einer drei Meter breiten Holzbrücke begonnen hat. Absperrungen sollen sicherstellen, dass sie nur von Radfahrern und Fußgängern benutzt wird.
Im Rahmen eines Berichts vom 1.4.1961 über Pflasterarbeiten in der Norderstraße kann man lesen, dass die Brücke über die Bäke schon eine Instandsetzung nötig hat.
Im September 1962 wird die Brücke dann tatsächlich repariert, da sie „durch den regen Kraftfahrzeugverkehr“ in Mitleidenschaft gezogen worden sei (Ammerländer Nachrichten vom 27.9.1962). Von einer Fußgänger- und Radfahrerbrücke konnte also nicht mehr die Rede sein.
Das wird bestärkt durch einen kleinen Bildbericht vom 13. Juli des folgenden Jahres. Man erkennt auf dem Foto von der Brücke ein Schild, das das zulässige Gewicht auf fünf Tonnen begrenzt – reichlich viel, wenn man bedenkt, dass eigentlich ursprünglich hier nur Radfahrer und Fußgänger den Bachlauf überqueren sollten. Von Absperrungen ist nichts zu sehen. Es wird im zugehörigen Text beklagt, dass die Brücke viel zu eng sei.
In der Ausgabe vom 15.7.1964 schreiben die Ammerländer Nachrichten, dass der Übergang der Norderstraße über die Kleine Norderbäke für den Verkehr völlig unzureichend sei und durch eine breitere Konstruktion ersetzt werden müsse.
Am 19. Juli 1968 hat man gerade die auf fünf Tonnen begrenzte Brücke über die Norderstraße wieder für den Verkehr freigegeben, nachdem sie einen neuen Belag bekommen hatte und so wieder für Fahrzeuge passierbar geworden war. Eine neue Betonbrücke sei im Zuge des geplanten Ausbaus der Norderbäke vorgesehen.
Über zwei Jahre später, am 30.9.1970, ist noch nichts passiert. Man stellt aber fest, dass die Gemeinde wohl die Kosten für die neue Brücke zu tragen habe.

Im August des folgenden Jahres ist es dann endlich so weit: Die Norderstraße ist für den Brückenbau gesperrt. Der Bäkenverlauf wird 20 Meter nach Westen verlegt und verbreitert. Die neue Überquerung werde aus Fertigteilen zusammengefügt und könne deswegen schnell abgewickelt werden. Außerdem heißt es: „Die alte Bäke wird eingeebnet, und mit ihr verschwindet die halbverfallene (!) Holzbrücke, ein von den Verkehrsteilnehmern oft verwünschter Engpaß.“

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