Mittwoch, 08. Juni 2011, 16:31 Uhr
Johannisnacht

Der Schatz  der Bokelerburg

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Wichtiger Termin für Schatzsucher

Bokelerburg Schatzsucher sollten sich in der Johannisnacht (24. Juni) in die Bokelerburg begeben, um den Schatz zu bergen, der dort nach alten Überlieferungen verborgen ist und von Geistern bewacht wird. Das ganze Jahr über liegt der Schatz dort  unerreichbar in der Tiefe. Nur in der Johannisnacht erscheint er an der Oberfläche in einer Mulde, um gebleicht zu werden. Wer dann ein Stück Erbstahl (von den Vorfahren ererbtes Eisen) darüber legt und kein Wort spricht, dem ist es vergönnt, den Schatz mit nach Hause zu nehmen.
Der Legende nach ist mehrfach vergeblich versucht worden, sich in den Besitz des Schatzes zu bringen.
So hatten sich einmal mehrere Personen von jenseits Oldenburg  vereinigt, den Schatz der Bokelerburg zu heben und waren dann in der Nacht eifrig bei der Arbeit. Da kam mit gewaltigem Brausen ein schöner mit 4 Pferden bespannter Wagen vorbeigefahren. Der Kutscher grüsste und fragte, ob  dies der rechte Weg nach Rastede sei, aber die Schatzgräber blieben stumm und setzten ihre Arbeit fort. Schon hatten sie den Schatz auf das Ufer gehoben, da kam ein Reiter auf einer watschelnden Gans dem Wagen nach. Der Reiter fragte, ob er den Wagen wohl noch einholen könne, und die Schatzgräber antworteten: "Du magst den Düwel dohn!" (Du magst den Teufel tun). Im Nu kollerte der Schatz wieder hinunter, und sie konnten am Geräusch hören, dass er noch tiefer kollerte, als sie ihn gehoben hatten.
In einem anderen Fall kam der Hausmann Gerken aus Bokel in der Johannisnacht an der Bokeler Burg vorbei, da bemerkte er, dass der Schatz an der Oberfläche lag, um gebleicht zu werden. Gerken hatte ein Beil bei sich, dass er von seinem Vater geerbt hatte, und das mit seines Vaters Namen versehen war. Rasch deckte er das Beil auf den Schatz und nahm nun Beil und Schatz in seinen Hut. Wie er damit fortging, entstand hinter ihm viel Lärm und Gebraus, aber Gerken sah sich nicht um. Als er auf den damals noch mit Wald bedeckten Bokeler Esch angekommen war, und der Lärm aufgehört hatte, glaubte er sich geborgen, stellte sich hinter einen Baum und sah zurück. Aber in demselben Augenblick begann der Lärm von neuem, Schatz und Beil flogen aus dem Hut und das Beil dicht vor Gerkens Kopf vorbei in einen Baumstamm hinein, der Schatz aber rückwärts und, wie man am Klingen hören konnte, wieder nach der Bokelerburg zu.
Einst kam der Knecht des Hausmanns Gerken zu Bokel den Fußpfad gegangen, der über die Bokelerburg führte. Es war Nacht, und zwar Johannisnacht, aber der Knecht dachte nicht daran und ging arglos seines Weges. Auf der Burg angekommen, fand er aber den ganzen Wall mit harten Talern belegt, ein Stück an dem andern, und keine Seele in der Nähe. Erfreut scharrte er mit dem Fuße eine Menge zusammen, füllte Hut und Taschen damit und eilte nach Hause. Als er aber am andern Morgen in der Frühe seine Schätze besehen wollte, waren sie in lauter Kieselsteine verwandelt. Da beschloss er, die Steine wegzusschaffen, ehe es jemand merke, zog sich Strümpfe und Schuhe an und ging hinaus. Aber der eine Schuh drückte ihn, und wie er zusah, lag ein blanker Taler darin, der ihm beim Zusammenscharren der Taler unversehens hineingekommen war.
Es ist nicht bekannt, ob sich jemand in den Besitz des Schatzes bringen konnte, somit könnte er sich immer noch in der Bokelerburg befinden. Vielleicht gelingt es ja einem Schatzsucher, ihn in der Johannisnacht zu bergen.

Die Bokeler Burg befindet sich am östlichen Ortsrand von Bokel, in unmittelbarer Nähe der Grenze zur Gemeinde Rastede. Wer glaubt, dort eine Burganlage mit Mauern und Zinnen vorzufinden, wird sicherlich enttäuscht sein, denn die Bokeler Burg ist eine Ringwallanlage. Sie wurde um 800 n. Chr. erbaut und ist das älteste oberirdische Kulturdenkmal im Ammerland.
Im Eingangsbereich zur Burg befindet sich eine Tafel mit Informationen über die Burg. Siehe dazu eines der anhängenden Fotos.

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