Samstag, 26. Juli 2014, 01:00 Uhr
Aktionsbündnis; Arne Elsen

Aktionsbündnis verhindert Vortrag von Dr. Arne Elsen

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Proteststurm verhindert Durchführung eines Heilungsgottesdienstes

Wildeshausen Aufgrund einer Berichterstattung des ARD in RTL-Manier wurde ein Skandal inszeniert, der an den Haaren herbeigezogen erscheint.
In dem besagten Bericht, geht der NDR-Reporter Christian Deker der Frage nach, ob Homosexualität heilbar sei. Dazu führt er einen Selbsttest durch. Er begibt sich als ein unter seinem Schwulsein leidender Mann in die Behandlung verschiedener Ärzte, darunter auch Dr. Elsen, alles wird mit versteckter Kamera gefilmt. Am Ende beschwert er sich darüber, dass diese Ärzte seinen Leidensdruck ernst nahmen und ihm helfen wollten. In jedem anderen Fall wäre ein Arzt belangt worden, wenn er nicht seinem Heilungsauftrag nachkäme und einen Menschen von seinem „Leiden“ zu heilen suchte. Aber in diesem speziellen Fall sollte der Arzt ihm die Behandlung verweigern. Allein dass der Arzt den angeblichen „Leidensdruck“ ernst nimmt und Hilfe verspricht, ist sein Verbrechen. Hier spielt Herr Deker mit gezinkten Karten und suggeriert Herr Elsen hielte homosexuelle Menschen für „krank“. Aber genau dies hat er in seinem Beitrag nicht bewiesen. Er bewies lediglich, dass Herr Elsen seine Patienten ernst nimmt und versucht, sie nach ihren Bedürfnissen zu heilen, mögen die Behandlungsmethoden auch gewöhnungsbedürftig sein. Was ist daran verwerflich?

Nur weil ein Beitrag im öffentlich-rechtlichen Fernsehen gezeigt wird, muss er nicht redlich sein, eine Verkürzung einer Behandlung auf den Begriff „Schwulenheiler“ zeugt nicht von allzu großer Seriosität. Aber genau diese wurde doch in der Meinungskampagne gegen die Veranstaltung der Freien Christengemeinde reklamiert!

Man kann über die Heilungsgottesdienste Herrn Elsens denken was man will, nicht jeder käme mit seiner „charismatischen“ Art oder seinen Behandlungsmethoden zurecht. Mir wären sie auch suspekt, aber Menschen auf Grund verkürzter öffentlicher Darstellung, die Teilnahme an einem solchen Ereignis zu verbieten, spricht nicht gerade für ein ausgeprägtes Demokratieverständnis. Das Aktionsbündnis gegen „Lesbian-, Gay-, Bisexual-, Intersex-, Transgender-, Queer-Feindlichkeit“ möchte auch nicht, dass Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung diskriminiert werden, sondern Wert geschätzt werden als Mensch unter Menschen. Zu Recht!
Was gibt ihnen aber das Recht andere zu diskriminieren, die spirituelle Heilung suchen und sich davon eine Reduktion ihrer Leiden versprechen?

In einer pluralistischen Gesellschaft muss Platz sein für verschiedene Meinungen und Orientierungen und wer selbst Respekt und Achtung seiner Meinung und Orientierung verlangt, der hat sie auch anderen zu gewähren.

Leider zeigt dieses Beispiel wie weit wir von einer wirklich freien und pluralistischen Gesellschaft entfernt sind: Hier und heute herrschen Meinungsdiktatur und Ausgrenzung von Menschen. Etwas gegen das das Aktionsbündnis doch kämpfen sollte. Oder gilt hier nur die eigene Meinung zu verteidigen und die anderer zu bekämpfen?

Traurig.

„Freiheit ist immer Freiheit der Anderen!“ Rosa Luxemburg

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