Samstag, 10. November 2018, 20:45 Uhr
Kanalbrücken / Abriss >Klefer Brücke<

Straßen- und Brückenausschusssitzung vom 22.10.2018

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Die unendliche Brückengeschichte über den Augustfehn-Kanal

Apen / Augustfehn

Die unendliche Brückengeschichte über den Augustfehn-Kanal in Apen


Es wurde leider zum negativen Ansehen der Gemeinde und Augustfehn schon sehr viel über diversen Brückenvorhaben in der Presse berichtet. Die Ausschusssitzung am 22.10.2018 in der Aula der Schule in Apen war sehr gut besucht und wurde sehr lebhaft geführt. Der zum Thema „Klefer Brücke“ vor größerer Öffentlichkeit ausgetragene Schlagabtausch zwischen UWG H. Orth und dem Bürgermeister M. Huber (SPD), mit Unterstützung durch den SPD Fraktionsvorsitzenden B. Meyer, war so sicherlich nicht für die Ohren der anwesenden Zuhörer gedacht, ging nach meiner Meinung in Punktewerte mit 1:0 für H. Orth aus. Weiter so, das ist öffentliche, politische Diskussion!! 

Vorwürfe hin und  her, wie glaubwürdig sind die Verantwortlichen aus Verwaltung, angefangen beim Bürgermeister und Ratsmitglieder, hier wohl in erster Linie die Fraktionsvorsitzenden bzw. –stellvertretern?? Vertrauen und Glaubwürdigkeit gingen bis einschließlich 22.10.2018 nach meiner Auffassung eine ganze Menge verloren!


Die inzwischen etwas über 50ig Jahre alte „Klefer Brücke“, über die bis vor 2005 noch motorisierter Straßenverkehr lief, ist in einem unschönen Zustand und wie die Fachleute sagen abgängig

Ursachen für den schlechten Brückenzustand sind nach meiner Auffassung:

 

1.    der Zahn der Zeit mit den unterschiedlichen Natureinwirkungen/-gewalten;

2.    aber doch insbesondere auch über Jahrzehnte unterbliebene Erhaltungs-, Sanierung-, Reparaturmaßnahmen seitens der Eigentümerin „ Gemeinde Apen“, wie auch viele andere Brücken über den Kanal. Das sind Unterlassungen, für die Rückstellungen gebildet sein sollten; aber nicht erfolgten. Es sind die soge-nannten „Folgekosten“ auf die wohl keiner in Rat und Verwaltung so richtig achtet.


Bewertung im Gutachten aus 2005 mit 3,4 (etwa 4- bis 5+) und jetzt 06.09.2018 (Zaubergutachten?)  bei 3,5 (schon 5 bis 6). Kein Gutachter, Ingenieur Griese, wird nach 13 Jahren seine von ihm begutachtete Brücke jetzt besser bewerten, an der die in 2005 aufgezeigten Sanierungsmaßnahmen in keiner Weise durchgeführt  wurden.

Die Klefer-Brücke wurde am Mi. 17.10.2018 vom Ingenieurbüro Brüggelhoff einer schon recht deutlichen Belastungsprobe unterzogen. Sie wurde auf der Gesamt-fläche mit 16 to = 16000 kg belastet. Die Brücke könnte man temporär für einen Durchgang auf 1,40 m für ½ Jahr wieder öffnen, dann müsste man sehen und erneut prüfen. Bitte keine Menschansammlungen auf der Brücke, so Herr Brüggelhoff.



Leider haben sich beide Gutachter nach dem Beschluss des Ausschusses  über die Klefer-Brücke verabschiedet. Einige Fragen konnten somit nicht mehr gestellt werden. Z.B.

           

1.    Welchen Schaden hat die Brücke mit/nach der 16 Tonnenbelastung erlitten? Keine!!?

2.    Bei angenommenen 80 kg Körpergewicht müssten schon 200 sehr gewichtige Menschen auf der Brücke angesammelt werden, um die 16 to zu erreichen. So viele Personen passen doch gar nicht auf diese Brücke, wie sie tragen kann!?

3.    Kann die Brücke überhaupt unter ihrem Eigengewicht jeder Zeit einbrechen? Dies muss doch nach den 16 to Belastungstests erheblich bezweifelt werden. Also warum nur ½ Jahr temporär mit kleinem Durchgang geöffnet, bis die Brückenneubauten, Friedenskirche, Lind und die Fußgänger und Fahrradbrücke Barre bis 04/2019 (?) fertiggestellt werden?

Warum wird die Brücke nicht wieder ganz für Fußgänger und Fahrradfahrer geöffnet; oder glaubt da tatsächlich jemand, dass sich über 200 Personen je 80 kg plötzlich zu einem Versenkungsmeeting auf die Klefer-Brücke treffen/stappeln?

! So wie jetzt am 26.10.2018, mit dem 1,40 m breitem Durchgang umgeben vom 2 m hohen Bauzaun freigegebene Brücke ist sie kein schöner Anblick! Stellt doch bitte auch die Blumenkübel und die kleine Parkbank wieder auf.

4.    Die Brücke hat sich um 0.01 abgesenkt, 0,2 ist die Toleranz! Also im Verhältnis sehr gering.

5.    Ingenieur Griese hat auf Nachfrage verbessert...nächste Prüfung bei Brücken mit Korrosionsbefall in 3 Jahren eine kleine Prüfung...nach 6 Jahren große Prüfung.


Rost kann man entfernen und die Träger mit neuer Schutzschicht versehen.


6.    Auf den, wohl aus dem Gutachten präsentierten Bildern, sah der Beton eher glatt und nicht brüchig aus. Die Löcher in der Brückendecke sind wohl absolut auf über Jahre Instandhaltungsdefizite ursächlich (witterungsbedingt) entstanden. Zwei längere Risse links und rechts quer über die Brücke können schon viele Jahre alt sein. Auf jeden Fall kann man diese verdichten.

7.    Das Brückengeländer kann mit geringem Aufwand ausgetauscht werden. Hierfür könnte das Geländer der Lind-Brücke eingesetzt werden, anstatt dieses für eine Brücke beim Stahlwerk zu nutzen.

Eine kostengünstige Sanierung für um die 25.000 € dürfte sicherlich machbar sein. Dann hätten die Gemeinde und die Anwohner eine über viele Jahre noch funktionsfähige Fußgänger- und Fahrradfahrer Brücke und würde nicht rd. 45000 € + Honorare für den Abriss investieren/versenken.

Mir ist schon bekannt, dass auch Gemeinden für Investitionen „Wirtschaftlichkeits-Berechnungen“ durchführen müssen. Ist dies aber auch bei Sanierungen/ Erhaltungsaufwendungen  notwendig.

Die in Frage gestellte Wirtschaftlichkeit einer Sanierung beantwortet sich m. E. schon damit, dass Gemeinden keine gewinnstrebenden, wirtschaftlichen Unternehmen sind.

Aus Brücken, Straßen usw. ob Neu- oder Altbau werden keine Erlöse erzielt, sondern es fallen nur Kosten an.

Die neue Brücke bei der Friedenskirche sollte man uns Bürger auch nicht als irgendeinen Ersatz für die Klefer-Brücke verkaufen. Dieser geplante und kommende Neubau (nicht ganz weit weg von der Geometer-Wöpken-Brücke) wird doch in erster Linie zunächst für die Erschließung des riesigen Neubaugebietes (300 Bauplätze) und dann später als Zu-/Ausfahrt für die Bewohner der 300 Neubauten dienen.

Die Rechnung: „Für drei wegfallende, abgängige Brücken bauen wir drei neu!“ Geht daher so und an anderen Standorten nicht auf.


Bei der Gesamtbetrachtung fällt mir auf, dass bereits bei der ersten Bürgerversammlung am 16.04.2018 im zukünftigen Familienzentrum (alte Grundschule Augustfehn II Stahlwerk) der Abriss der sog. Lind-Brücke und der großzügige Neuaufbau mit 5,50m Breite für rd. 270 T€(+ Honorare+ Abrisskosten) und natürlich fehntypischem Aufbau schon ziemlich zügig durchgewunken/abgenickt wurde! Steckt da vielleicht schon ein langfristiger Hintergedanke z.B. noch größeres Bebauungsgebiet  zwischen „Am Kanal“ –zur- „An den Wiesen“ hinter? Flächen liegen da ja reichlich bis hin zur „Uplengener Str.“!

80% der direkten Anwohner in der Siedlung „Unter den Birken, Sybrandts-Rastedt-Weg, An den Wiesen, Brunnenstr., Eibenweg, Wacholderweg und Teile Am Kanal haben sich im Juni für den Erhalt der Klefer-Brücke ausgesprochen. Politik gegen den Wunsch der Bevölkerung wird überwiegend, sicherlich bei Wahlen abgestraft! Dies sollen die Ratsvertreter und der Herr Bürgermeister nicht unbedingt ignorieren.

Schon die „Alten Römer“ haben Brücken gebaut, die heute noch genutzt werden.

Brücken baut man nicht nur für etwa 50ig Jahre und reißt sie dann nach unterlassenen Instandhaltungsmaßnahmen einfach wieder ab.

Oder nach dem Motto: „Sehen nicht mehr aus, sind nicht wie hier fehntypisch und müssen halt weg“.


Fazit:

Die Befürworter für den Erhalt der Klefer-Brücke haben zumindest einen Teilerfolg erzielt. In Verwaltung und Rat hat keiner sein Gesicht verloren. Den zurzeit aber nur zurückgestellten Abriss der Klefer Brücke sollten alle die für das WEG dieser Brücke votierten in den nächsten Monaten überdenken und glaubhafte Antworten auf meine aufgeworfenen Fragen vorbringen. Das gesamte Brückenthema müsste voraussichtlich sauberer abgearbeitet werden?

Jetzt starten die Bauarbeiten für die Brückenneubauten in Höhe  „Friedenskirche“ für rd. 500T€ und  Fußgänger und Radfahrer „Schulzentrum – Barrebrücke“ für rd. 250T€. NWZ berichtet im Ammerländer, Apen am 10.11.d.J.. Lassen wir uns  alle überraschen, wie die Bauprojekte bis zur Fertigstellung wachsen.

Zusammenhängend mit den Brücken muss auch die Problematik der sehr stark bereits zugenommenen Verkehrssituation „Stahlwerkstraße“, das sich mit der Umsetzung des Projekte Am Kanal und Am Dock sicherlich noch weiter erheblich verschärfen wird, umfassend mit berücksichtigt werden.

Eine Umfassende langfristige Verkehrskonzeption ist hoffentlich vorhanden oder in Arbeit?

Externe Verkehrsgutachten??

 

Reinhold Lübbe
Sybrandts-Rastedt-Weg Augustfehn II,  27.10./10.11.2018
Mitgründer der IG-BfB (Bürger für Bürger –unserer Siedlung in Augustfehn II) im Jahre 1997

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