Sonntag, 18. November 2012, 16:21 Uhr
Industrie / Gewerbe

Wo bleibt unsere Industrie- und wo die Gewerbebetriebe?

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Viele Gewerbebetriebe verlassen Bad Zwischenahn und siedeln sich in Umland - Gemeinden an. Ist das Politik oder Wunschgedanke? Irgendetwas scheint hier falsch zu laufen. Wir sollten gegensteuern!

Bad Zwischenahn

Fast täglich unternehme ich Radtouren kreuz und quer durch das Ammerland. Dabei habe ich nicht immer die Hauptverkehrsstraßen im Blick, sondern ganz oft auch zwangsweise die Industrie- und Gewerbegebiete der einzelnen Gemeinden. Will ich einmal die Gemeinde Apen herausnehmen, so kann ich doch in den restlichen Gemeinden Zuwächse in den Gewerbegebieten verzeichnen, so dass ich unweigerlich Vergleiche mit den unsrigen machen muss. Oft wird mir schwindelig, wenn ich in Nachbargemeinden fahre und dann feststellen muss, dass sich dort Zwischenahner Gewerbebetriebe angesiedelt haben. Wie kann das sein und was machen wir falsch?

Jede Gemeinde muss sich normalerweise immer mehrere Standbeine bauen, die insgesamt ein solides Finanz – Fundament bilden. Anders verhält es sich aber bei uns. Hier wird mehr Wert auf die weiße Industrie, sprich Touristik, gelegt. Fatal, so meine ich, denn wenn die einmal kränkelt und hüstelt, kommt schnell das gesamte Gebälk des finanziellen Haushaltes unserer Gemeinde ins Schwanken.

Wer zeichnet in unserer Verwaltung für Gewerbeansiedlungen verantwortlich? In mehreren Nachbar- Gemeinden ist dafür der oder die Bürgermeister/in zuständig. Das Ergebnis zeigt sich in der Gewerbeansiedlung einer Kommune. Das Paradebeispiel ist Rastede. Bis vor etwa 25 bis 30 Jahren sah es dort mit dem Gewerbe und der Industrie so aus wie fast überall. Dann aber im Laufe der letzten 15 Jahre entwickelte sich dieser Ort zu einem Glanzstück in Sachen Gewerbe. Es wird gepowert und neue Betriebe siedeln sich hier an.

Fahre ich heutzutage durch Wiefelstede und vergleiche diesen Ort mit dem verträumten Örtchen, der es bis vor dreißig Jahren war, so kann ich nur staunen über eine Ortsentwicklung, die schöner nicht ein kann. Tolle Einkaufsmöglichkeiten mit viel Parkplatz vor den Geschäften zeichnen diesen Ort aus. Hier hat Helmut Völkers, seine Mannschaft und auch der Rat der Gemeinde viel Gutes bewirkt.

Edewecht bietet ein Industriegebiet mit schlagkräftigen Gewerbebetrieben. Logischerweise haben sich auch hier Zwischenahner Betriebe angesiedelt. Warum, frage ich mich? Haben wir keine Gewerbegebiete? Warum ist Edeka in Wiefelstede? Warum geht eine Bauservice– Firma nach Wiefelstede? Warum siedelt sich eine Baufirma in Edewecht an? Warum zieht es eine Chemiefirma nach Friesoythe? Ich könnte noch weitere Firmen aufzählen.

Eine solche Fehlplanung, in der freien Wirtschaft an den Tag gelegt, würde unweigerlich Konsequenzen nach sich ziehen, warum in einer Gemeindeverwaltung nicht, wissen wohl nur die Betroffenen selbst. Doch auch in Bad Zwischenahn, wo sich ja irgendwann alles von selber erledigt, sollte der Bürgermeister das Zepter in die Hand nehmen und die Gewerbeansiedlung zur Chefsache machen! Und noch eines: es sollte als Sündenbock nicht immer nur der Rat der Gemeinde herhalten müssen. Gemeinsam geht alles besser! Auch wenn den Bürgern immer wieder eingebläut wird, dass sich Industrie und Gewerbe nicht mit Touristik verträgt, so muss man erwidern, dass es gerade die Gewerbebetriebe sind, die oft erst einen Tourismus ermöglichen!

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