Völkerverständigung der Gemeinden Barßel und Elblag in Polen
Beim Besuch in der polnischen Landgemeinde Elblag wurde uns Barßelern wieder ein herzlicher Empfang bereitet. Es sollte noch viele Überraschungen geben, denn unsere Gastgeber hatten ein umfangreiches Programm für uns vorbereitet.
Barßel
Nach 16-stündiger Busfahrt kamen wir abends müde und mit schweren Beinen in unseren Hotels an. Ein leichtes Abendessen brachte Körper und Geist wieder einigermaßen in Wallung. Nach einigen Bieren fielen wir alle in unsere Betten.
Am nächsten Tag stand der offizielle Empfang im Rathaus von Elblag auf dem Programm. Wir wurden mit einer großen Sahnetorte dort begrüßt, anlässlich des 15-jährigen Bestehens der Gemeinepartnerschaft. Unserer Bürgermeister Nils Anhuth hatte die Ehre mit seiner Kollegin aus Elblag sie anzuschneiden. Alle Reiseteilnehmer ließen sich jeweils ein Stück schmecken.
In Nowakowo empfing uns die örtliche Feuerwehr schon von Weitem mit Sirenengeheul. Nach kurzer Vorstellung gabs eine deftige Erbsensuppe aus der Feldküche. Bier und etwas wirklich Hochprozentiges rundeten den Empfang ab. In der nahen Bibliothek stellten sich die örtlichen Vereine vor, die alle das ländliche Brauchtum pflegen und stolz darauf sind. Wir hingegen waren mit zwei Jägern und Vertetungen der freiwilligen Feuerwehr Barßel, dem Gesangverein Harmonia Harkebrügge und dem Schifferverein vertreten.
Bewundernswert war für mich der Besuch des Schulkomplexes Gronowo Gorne. Hier wird mit modernsten pädagogischen Mitteln unterrichtet. Die EDV war längst in den Schulalltag eingezogen. Alles war digitalisiert. Im Englischraum standen die wichtigsten grammatikalischen Regeln an einer Wand angeschlagen. Jeden Tag können sich die Schülerinnen und Schüler damit beschäftigen. Deutschland kann "sich wirklich eine Scheibe davon abschneiden". Hier in Polen stehen die Kinder im Vordergrund und nicht die Ideologien einiger Parteien, die meinen, man müsste das Schulsystem wieder mal verändern. Mittag aßen wir meist in den Schulkantinen. Es bestätigte sich die gute polnische Küche. Es gab vitaminreiches, selbstgekochtes, vielseitiges Essen für die Kinder und auch für uns. Die Gullaschsuppe war köstlich. Alle waren begeistert.
Am zweiten Tag unserer Reise stand das Gemeindeerntefest in Nowakowo im Vordergrund. Wir waren von den vielen Erntekronen begeistert. Es waren wirkliche Kunstwerke, die die Bevölkerung stolz präsentierte. Teile der Erntemesse wurden uns zu Ehren auf deutsch vorgetragen. Auf dem Festplatz war die gesamte Bevölkerung anwesend. Mit Tanz, guter Laune, gutem Essen und viel Trinken ging der Tag zu Ende.
Am dritten Tag fuhren wir nach Danzig. Mich beeindruckte das Europäische Zentrum der Solidarität. Zuerst wußte ich nicht, was sich der Architekt beim Bau das Gebäudes gedacht hatte. Später erklärte uns ein gut ausgebildeter Reiseleiter die Hintergründe. Das Gebäude war einer Schiffswerft nachgebildet, in der die jüngste polnische Geschichte begann. Lech Walesas Wirken wurde in vielen Einzelheiten dargestellt.
In einem 300-jährigen Öko-Holzhaus endete unsere Reise. Es wurden Abschiedsreden gehalten und Gastgeschenke ausgetauscht. Zum reichhaltigen Essen gabs die Spezialität des Hauses, Wodka mit geräucherten Pflaumen. Wir hoffen alle, uns nächstes Jahr in Barßel wieder zusehen.
Joachim Dahlke
Leserkommentare (0)