Montag, 03. Februar 2014, 16:43 Uhr
Westerstede / Fröbelstraße / Kindergarten

Zu den Anfängen der Fröbelstraße – Teil 2

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Wohnhäuser, Arztpraxis und ein Kindergarten

Westerstede Im ersten Teil habe ich geschildert, wie nach den Erinnerungen meines Vaters das Areal der späteren Fröbelstraße aussah, bevor diese entstand. Er war im Jahr 1958 mit seiner Familie in die Norderstraße gezogen. Bald zeichneten sich größere Veränderungen im Bereich des bisherigen Gartenland
Schon vor 1960 begann man über eine Bebauung des späteren Fröbelstraßen-Gebiets nachzudenken und zu diskutieren und hierzu Planungen einzuleiten. Vorgesehen waren Rentnerwohnungen, die Einrichtung einer Arztpraxis durch Dr. Range, ein Kindergarten und eine Schule. Das Schulprojekt wurde an anderer Stelle verwirklicht; hieraus entwickelte sich später die Robert-Dannemann-Schule.

Der Kindergarten des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) befand sich damals noch in der Baracke an der Thalenweide. Ein Zeitungsartikel in den Ammerländer Nachrichten vom 2. September 1955 berichtet vor allem über die pädagogische Arbeit, erwähnt aber auch Probleme beim Beheizen des Gebäudes. Fünf Jahre Später dachte das DRK jedoch über einen Neubau nach, da der Barackenbau auf lange Sicht nicht mehr ausreiche, so die Ammerländer Nachrichten vom 2. Juni 1960.

Zur Verwirklichung des Kindergartenbaus und der anderen Vorhaben an den geplanten Stellen kam es zu ausführlichen und wohl komplizierten Verhandlungen der Gemeinde mit den Grundstückseigentümern. Darüber liest man z.B. in einem Ratsprotokoll vom 26.1.1962. Schließlich einigte man sich auf eine für alle Seiten befriedigende Lösung: Einige Anwohner am Röttgen verkauften die hinteren Teile ihrer Grundstücke, zwischen Haschenburger und der Gemeinde Westerstede kam es zu einem Flächentausch. Und auch Frau Peters war bereit zur Veräußerung des für das Projekt benötigten Landes südwestlich der Norderstraße (vgl. 1. Teil).

So konnte der Kindergarten errichtet werden. Am 20. Mai 1964 feierte man Richtfest, und die Ammerländer Nachrichten vom 29.6.1964 berichten, illustriert von Fotos, daß dies für die 70 Kindergartenkinder der letzte Sommer in der zu klein gewordenen Baracke sei. Diese werde dann abgebrochen. Der um die 100 Kinder fassende Neubau sei schon unter Dach. Im selben Jahr 1964 schuf im übrigen der Künstler Georg Schmidt-Westerstede das Glasmosaik „Arche Noah“ in der Eingangshalle des Kindergartens.

Es wurde auch eine Stichstraße gebaut. Dr. Range und seine Frau geb. Haschenburger errichteten auf ihrem neuen Grundstück ein Gebäude mit Arztpraxis und Wohnräumen. Weitere Wohngebäude unterschiedlicher Art kamen hinzu. Drei Fotografien aus Familienbesitz zeigen die Entwicklung in den Jahren 1963 und 1964. Wie bereits im ersten Teil erwähnt, feierte man im letzten Jahr mit einem Straßenfest das 50. Jubiläum der Straße. In der Tat ist aus der ersten Abbildung vom 12. August 1963 ersichtlich, daß zu diesem Zeitpunkt das Haus Fröbelstraße Nr. 2 (damals Herzog) offenbar schon fertig war und sich das Nachbargebäude Nr. 4 (Kahl) im Bau befand. Dort ist das Erdgeschoß bereits gut erkennbar. Auf dem folgenden Bild, das ins Frühjahr 1964 datiert, ist das Haus Kahl ebenfalls fertiggestellt, und beim Eckhaus (Norderstraße Nr. 10, Weser) ist der Bau schon weit fortgeschritten. Die dritte Aufnahme schließlich stammt von Ende August 1964. Nun waren, wie man erkennen kann, die Blocks mit Rentnerwohnungen der Ammerländer Wohnungsbaugesellschaft ebenfalls im Bau. Links ist ein weiteres Einfamilienhaus entstanden (Haus Nr. 6, Krause). Weitere Häuser auf der Nordwestseite der Fröbelstraße sollten folgen.

Bei den Bauarbeiten kam es zu einem besonderen Zwischenfall: Bei Baggerarbeiten wurde nämlich eine Fernwasserleitung beschädigt.Eine hohe Wasserfontäne schoß hervor. Das passierte bei Baggerarbeiten schätzungsweise im Bereich des heutigen vordersten Wohnblocks (Fröbelstraße Nr. 5/5a), vermutlich beim Ausheben der Baugrube. Viel später mußte diese Wasserleitung auch weiter nordöstlich beim Bau des heutigen Mehrfamilienhauses Norderstraße Nr. 13 Berücksichtigung finden.

Die neue Stichstraße erhielt natürlich auch einen Namen. Die Entscheidungsfindung wurde vom Deutschen Roten Kreuz und seinem Kindergarten geprägt. Zuerst dachte man noch an die Bezeichnung Henri-Dunant-Straße oder kürzer Dunantstraße nach dem Rotkreuzgründer. Doch man nahm davon Abstand, weil man die Aussprache für zu schwierig hielt. Stattdessen wählten die Verantwortlichen als Namensgeber den Pädagogen Friedrich Fröbel, der die Kindergartenidee begründete, so ein Zeitungsartikel vom September 1967.

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