Dienstag, 01. April 2014, 19:19 Uhr
Krandelverschönerung? Nein / danke!

Neue Wege gehen!

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In der letzten Woche wurden die von einem Lokalpolitiker monierten "Trampelpfade" im Krandel versperrt. Lasst uns neue Pfade suchen!

Wildeshausen In der letzten Woche wurden die von einem Lokalpolitiker monierten "Trampelpfade" im Krandel versperrt. Pfade die seit Jahrzehnten den Wald durchzogen, wurden über Nacht versperrt. Dabei gab sich der Bauhof reichlich Mühe und schichtete stapelweise Baumschnitt über die gewundenen Wege, um den Spaziergängern den Zutritt zu verwehren.
Seit seiner frühen Kindheit beschritt mein Vater diese Wege, sowie ich selbst und später dann auch meine Kinder. Nun ist meinem Enkelsohn der Zugang verwehrt. Er soll auf ausgetretenen Wegen gehen. Keine Chance für die Entdeckung neuer Pfade. Nie wird er seinen Gleichgewichtssinn auf den verschlungen Wegen schulen können, die seiner Mutter und ihren Schwestern eine schöne Kindheit bescherten. Damals gab es noch den Trimm-Dich-Pfad, mit seinem vielfältigen Bewegungsangeboten lockte dieser uns ganze Nachmittage in den Wald. Tagein, tagaus.
Die Kinder konnten ihre Beweglichkeit auf weichem Waldboden ausreizen. Sie konnten hüpfen und springen, der weiche Boden federte jeden Sturz ab und verschaffte ihnen eine Bewegungssicherheit, die viele Kinder heute vermissen lassen. Sportpädagogen lamentieren über die Bewegungsbehinderungen der heutigen Kinder, sie seinen kaum noch in der Lage zu balancieren, gerade auf einem Strich zu gehen, zu klettern, zu hüpfen und zu springen.
Nun hatten wir ein wunderschönes Refugium direkt vor unserer Haustür. Viele kleine verschlungene Wege boten sich an. Kinder konnten über umgefallene Bäume klettern, auf Stümpfen balancieren und ihre Trittsicherheit auch in unwegsamen Gelände schulen. Doch damit ist jetzt Schluss!
Nichts, da mit eigenen Wegen suchen. Nichts mit Abenteuerspielen und Hütten bauen. Ab jetzt wird ordentlich auf harten Schotterwegen langweilig seine Runden durch den Krandel gedreht. Ja kein Zentimeter wird mehr abgewichen vom Weg. Wo kämen wir denn hin, wenn jeder sich seine eigenen Wege suchte. Ab jetzt herrscht Eintönigkeit und Fadheit auf den pfadlosen Wegen, die jeder geht.
Ab jetzt wird es wohl immer schwieriger meinen Enkel für das Toben im Wald zu begeistern, jetzt da das Toben in geregelten Bahnen statt zu finden hat und der kindlichen Fantasie der Raum geraubt wurde.
Aber mensch muss sich ja nicht alles gefallen lassen. Stimmen wir mit unseren Füßen ab:
Lasst uns neue Pfade suchen!

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