In der kleinen Urlauber-Kapelle in Cuxhaven-Duhnen entdeckte ich den - für mich – schönsten Weihnachtsbaum der Welt.

Oldenburg (Oldb) / Ammerland Weihnachten, damit verbindet jeder seine ganz eigene Geschichte, eigene familiäre Rituale, die meistens an nächste Generationen einfach weitervererbt werden. Überall wird Weihnachten anders gefeiert und die Tage, an denen es die Geschenke gibt, die verteilen sich – wenn man alle Bräuche der angrenzenden Länder einbezieht, fast über einen ganzen Monat. Aber der Anlaß ist auf der ganzen Welt gleich.
Vor über 2000 Jahren entstand die Weihnachtsgeschichte durch die Geburt von Jesus Christus in Bethlehem, wo auch heute noch das sogen. Geburtshaus an das Ereignis erinnert und wo die weihnachtlichen Zeremonien viele Pilger herbeirufen.
Ob man derzeitig allerdings noch überall die Weihnachtsgeschichte kennt, ich bin nicht wirklich sicher.
Noch vor weniger als 60 Jahren war der heilige Abend nur für die Familie da, niemand ging auf die Straße, geschweige denn zu einem Tanzvergnügen oder sonstigen Unterhaltungen außer Haus.
Es hat sich bezugnehmend auf die Pflege der weihnachtlichen Bräuche fast alles geändert.

Nur bedingt werden die stillen Gedenksonntage im November abgewartet, um danach mit den Dekorationen für das Weihnachtsfest zu beginnen, immer früher sieht man in den Geschäften und deren Auslagen üppge Weihnachtsdekorationen und natürlich auch die üblichen spezifischen Weihnachts-Köstlichkeiten, auf die man übrigens auch übers Jahr meistens nicht mal mehr verzichten muß. Desto eher man mit der Werbung beginnt, desto mehr kann man verdienen, so verdrängt man die eigentliche Botschaft der Weihnacht , läßt Bräuche und Rituale mehr und mehr verblassen.
Ich bin ein wenig im Zwiespalt mit mir, wenn ich über die After-Christmas- oder Bescherungs-Partys lese und nachdenke. Was spricht dagegen wenn man sich nach dem Geschenke-Austauschen mit Freunden trifft oder feiert? Da ist doch nichts dabei, muß man das so eng sehen?

Andererseits vermittelt mir speziell dieses Partyverhalten einen schalen Geschmack auf der Zunge. Ob es angemessen ist diesem, seit langer Zeit gepflegten Brauch, um die spezielle Heilig-Abend-Familien-Feier seine Bedeutung zu nehmen? Ob sich Eltern und Familien nicht freuen würden, wenn man den Heiligabend zusammen ausklingen lassen könnte? Diesen einen Tag für die Familie reservieren?
In einigen Jahrzehnten werden wieder andere Regeln und Rituale gelten, auch für die „Heilige Nacht“ und allem drumrum.
Und wenn ich es mir auch noch so sehr wünsche, daß der kleine bunte Vogel mit dem Seidenschwänzchen mir von einem grünen Tannenbaumzweig aus zuzwinkert, es wird ihn nicht mehr geben, diese Zeit wird nicht mehr wiederkommen.
Was es in vielen –noch- weit entfernten Jahren immer noch geben wird, das ist der üppig geschmückte Tannenbaum, der die Weihnachts-Stimmung in die Häuser bringt, davon bin ich absolut überzeugt.
Einige Tannenbäume habe ich mir ansehen können, in Deutschland und in vielen Ländern der Welt, sie waren groß und faszinierend, gigantisch und mit unsagbar schönem Schmuck behängt.
Eindruck machten sie alle auf mich, aber es gab einen Weihnachtsbaum in einer kleinen Kapelle an der Nordsee, der hat mir all das vermittelt, was Weihnachten ausmacht. In seiner Schlichtheit wirkte er emotional auf mich, ließ mich wissen, daß es die Botschaft aus der Weihnachtsgeschichte immer noch gibt , dafür standen die brennenden Kerzen an diesem schönen Baum.