Sonntag, 22. März 2015, 10:59 Uhr
Schulen

Stumme Zeitzeugen

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Engagierte Eigentümer machen aus uralten Gebäuden wahre Schmuckstücke. Auch in Augustfehn III ist zwar Neues entstanden an der Straße, wo früher die Schule stand und soviele Pappeln im Wind raunten, aber auch die alten Gebäude hat man erhalten und gepflegt.

Ammerland / Apen Häuser erzählen ihre Geschichten nicht ungefragt .
Man erfährt die langen, endlosen Entwicklungsgeschichten nur, wenn man wirklich interessiert daran ist.
Die alte Grundschule in Augustfehn III war lange, ich schätze mal bis in die 70er Jahre hinein, die Startposition für viele Mädchen und Jungen aus Klauhörn, Augustfehn III und vielleicht noch teilweise aus Ihausen. Hier gaben die Lehrer den Kindern in einem großen Klassenzimmer das Grundwissen für ihren weiteren Werdegang mit auf den Weg. Eine Einraum-Schule mit allen Schuljahren bis zur Endklasse wurde von einem einzigen Lehrer verwaltet, was anhand der unterschiedlichen Jahrgänge sicher nicht immer einfach gewesen sein dürfte. Ach ja, es gab noch eine weitere Lehrkraft, eine Handarbeitslehrerin; zur damaligen Zeit betrachtete man sie aber eher als Unterrichtsergänzung. Die ersten Schuljahre verbrachte auch ich in diesem Schulhaus und an meinen Lehrer Orth kann ich mich sehr gut erinnern, ebenso an seine Frau, die während der Schulstunden auch so einige Dinge zu regeln hatte.
Die Erkenntnis, wieviel sich im Schulwesen während der vergangenen Jahrzehnte verändert hat, läßt mich immer wieder erstaunen.
Man hätte sich damals auch über Schultransporte gefreut, über eine Sporthalle und über Dinge, mit denen man den Unterricht hätte anschaulicher gestalten können. Aber…. Es ist auch auf eine Weise gegangen, so wie wir die Schule erlebten, es war halt nicht anders; spartanischer eben und ohne viel Schnickschnack drumrum.
Vor vielen vielen Jahren hat mir ein Angehöriger der Lehrer-Familie Orth, einige Negative überlassen. Die Fotos wurden schon vor meiner Zeit, wahrscheinlich in der Zeit als meine Mutter noch dort zur Schule ging, gemacht. Ungefähr 1930 – 1935 schätze ich mal.
Meine Mutter erzählte später immer noch von einem Lehrer Ahlers, der auch an dieser Schule unterrichtet habe. Aus ihren Erzählungen erfuhr ich etwas über die gestrengen Lehrer-Schüler-Beziehungen der damaligen Zeit.
Für "ungezogen sein" oder nicht gemachte Hausaufgaben gab es noch Stockschläge in die Hand.
Das hat mich damals schon ganz schön betroffen gemacht, denn ich habe das nicht mehr kennengelernt, Gott sei Dank.
Immer mal wieder führt mich der Weg an die Ortsteile und somit Berührungspunkte von ganz früher bis ins "Heute" vorbei.
Straßen und Gebäude, Baumreihen neben dahinschlängelnden Wassergräben, sie gehören dazu zu einer Zeit, die längst vergangen ist und dennoch lebendig geblieben ist, so wie das alte Schulgebäude von früher, das ein schmuckes Wohnhaus geworden ist und auf Anhieb keine Einraumschule mit Schulhof mehr erkennen läßt.

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