Vom Glück des Jägers: Fasanenkücken und Fährtenabdrücke
Hegering Wiefelstede präsentiert sich auf dem "Tag des Offenen Hofes" in Mollberg mit wildtierpädagogischen Spielen und seinem Fasanenauswilderungsprogramm
Wiefelstede / Mollberg
Landwirtschaft zum Anfassen gab es am Tag des Offenen Hofes (17. Juni 2018) in Wiefelstede-Mollberg und die Wiefelsteder Jäger waren selbstverständlich mit dabei. Wer den Hof von Familie Bümmerstede betrat, konnte das Infomobil der Jägerschaft kaum übersehen. Magnetisch wurden die Besucher, ob groß ob klein, von den zahlreichen Tier-Präparten angezogen, die die Jäger mitgebracht hatten. Die meisten begnügten sich mit Schauen, Staunen und Fragen. Doch viele ließen es sich nicht nehmen, Fuchs, Dachs und Hase auch einmal zu streicheln. Ob man eines der Tiere kaufen könne, wurden die Jäger immer wieder gefragt.
Selbstverständlich blieben alle Tiere unverkäuflich, genauso wie die neun Fasanenkücken, die zusammen mit ihrer Zieh-Henne in einem Schaukäfig zu bewundern waren. Immer wieder mußten die Jäger die Geschichte erzählen, wie Kücken und Haushuhn zusammenkamen. Die Aufzucht und Auswilderung verwaister Fasanengelege ist eines der wichtigsten Projekte des Hegerings Wiefelstede in diesem Jahr. So tragen die Jäger unserer Gemeinde zum Überleben der zunehmend gefährdeten Niederwildart bei.
Großen Anklang fand auch die Mitmachaktion der Jäger für Kinder: Sie konnten mit den Läufen von Reh, Damwild, Wildschwein und Fuchs Fährten in weichen Ton drücken. Am Meisten faszinierte dabei der Lauf des Schwarzwildes. „Der Fuß vom Wildschwein sieht ja ganz anders aus als der von dem Schwein da hinten im Stall. Der hat ja ganz viele struppige Haare“. In der Tat! Verwandt sind die fast nackten Ferkel, die zur Mittagszeit faul im Stroh lagen, und der borstige Keiler mit den mächtigen Waffen (jagdlich für: Zähne) auf dem Wagen der Jäger dennoch. Aus solchen Kinderbemerkungen ergab sich mit Eltern und Großeltern ganz schnell auch ein ernstes Gespräch: Die Gefahr, die von der Schweinepest für Wild- und Hausschwein ausgeht, beschäftigt alle, die sich für Landwirtschaft und Wildtiere interessieren. Jagdpolitische Themen dominierten schließlich auch das Gespräch mit dem Bundestagsabgeordneten Stefan Albani (CDU), der sich die Argumente der Jäger für einen rationalen Umgang mit dem Wolf erläutern ließ.
Am Ende verließ jedoch jeder Besucher den Stand der Jäger mit einem Lachen im Gesicht: Das leise Piepsen der Fasanen, die es sich auf dem Rücken ihrer Henne bequem gemacht hatten, trug dazu genauso bei wie die Geschichten von morgentlichen Begegnungen mit Reh und Hase. Das Glück der Jäger wirkt eben ansteckend.
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