Sonntag, 04. September 2011, 23:20 Uhr
Heimatmuseum Wiefelstede

Gemalte Glasbilder für die Laterna Magica – Ausstellung bis zum 25. Sept. im Heimatmuseum

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Der Dachboden eines alten Bauernhauses in Bokel. 125 Jahre alte Glasbilder kamen zum Vorschein. Der Maler Johann Hinrich Geerken malte sie. Heute widmet das Heimatmuseum ihm eine Ausstellung.

Wiefelstede Johann Hinrich Geerken: "Aus Wiefelstede in die große, weite Welt - Gemalte Glasbilder für die Laterna Magica", so nennt das Heimatmuseum Wiefelstede die aktuelle Ausstellung.

Eine Serie von rund 60 Laterna Magica-Bildern mit touristisch attraktiven Motiven rund um den Globus fand sich bei der Suche nach dem künstlerischen Nachlass des in Wiefelstede geborenen Malers Johann Hinrich Geerken auf dem Dachboden eines alten Bauernhauses in der Wiefelsteder Bauerschaft Bokel.

Man muss sich in die Zeit ohne Fernsehen und auch ohne Stummfilmkino hineinversetzen.
Die „Zauberlaterne“, die „magische Laterne“, eben die „Laterna Magica
Schon im Mittelalter wird sie erwähnt, die Vorgängerin unseres Diaprojektors. Oh Pardon! Was ist ein Diaprojektor? Wir befinden uns im Zeitalter von Laptop, Touch-Handy oder iPad? 

Die Laterna Magica war ein Projektionsgerät. Hinten eine Lichtquelle; ein Hohlspiegel erhöhte die Lichtintensität, und vorne saß die geschliffene Optik (seit dem 15. Jahrhundert), durch die das Licht auf die weiße Wand geworfen wurde. In der Mitte des Lichtstrahls hielt man das Glasbild, später auch Fotografien. Bevor es Strom gab, erleuchtete man die Projektoren mit Kerzen, Öllampen, Pechfackeln, Knallgas oder Kalklichtbrenner. Der 1. Vorsitzende vom Heimatmuseum, Wolfgang Hase, erklärte, „mit Knallgas als Lichtquelle erschienen die Bilder aus den fernen Welten in den oft dunklen Vorführräumen erst schemenhaft, dann langsam hell und immer heller, bis sie wie im Nebel eingetaucht, dunkel wieder verschwanden. Das erhöhte natürlich zusätzlich die Wirkung der Glasbilder. Im 18. und 19. Jahrhundert war es besonders beliebt, die Bilder in abgedunkelten Räumen auf Rauch zu projizieren, wodurch der Eindruck entstand, die dargestellten Abbildungen seien "Wirklichkeit", weil sie im 3D-Format im freien Raum entstanden.
Natürlich konnte man mit Grusel-Gesichtern viel Eindruck machen und bald war die Laterna Magica auch als Schreckenslaterne beliebt".

Zu den Malern solcher Bilder zählte auch Johann Hinrich Geerken (1855-1925). Seinen künstlerischen Nachlass übergaben im Jahre 2001 die Enkel des Malers, Horst und Hartmut Geerken dem Heimatmuseum. Johann Hinrich Geerken hatte an der Akademie der Bildenden Künste in München studiert und sich anschließend als Porträt- und Landschaftsmaler einen guten Namen gemacht.

Hartmut Geerken war bei der Ausstellungseröffnung dabei und las aus dem Buch: "gavdos eine petersburger hängung". Ein Buch mit Bildern des Malers Johann Hinrich Geerken und mit Texten von Hartmut Geerken. Orte von denen Johann Hinrich Geerken geträumt und geschwärmt hatte und die er dem Publikum präsentierte, wurden fast alle von Hartmut Geerken besucht.

Noch bis zum 25. September 2011 können Besucher die Ausstellung sehen. Neben den Glasbildern sind auch etliche Projektoren zu sehen, einige aus den 30er bis 60er Jahren des letzten Jahrhunderts, aber auch zwei aus älterer Zeit, die für die Elektrifizieren eigens umgebaut wurden.

Informationen zu Hartmut Geerken: www.hartmutgeerken.de

Öffnungszeiten des Heimatmuseums Wiefelstede:
Sonnabends von 16-18 Uhr und Sonntags von 14–18 Uhr
Informationen:  www.heimatmuseum-wiefelstede.de
Hauptstr. 11,  26215 Wiefelstede

Bilder: Ingo Hellbusch, Jens-Gert Müller-Saathoff

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