Wenn es auf dem Acker wieder blüht und brummt
Wiefelsteder Jäger stellen Projekt „Energie aus Wildpflanzen“ vor: „Naturschutz und Wirtschaftlichkeit passen zusammen“
Wiefelstede
Spätestens als Johann Högemann, Landwirt im Emsland, voller Begeisterung von seinen bunt blühenden Ackerstreifen voller Bienen und Hummeln erzählte, war der Bann gebrochen. Da waren selbst Skeptiker im Publikum überzeugt, dass das Projekt „Energie aus Wildpflanzen“ eine gute Sache ist.
Der Hegering Wiefelstede hatte am Donnerstag, den 1. September zu einem Informationsabend unter dem Motto „Naturschutz und Biogas passen zusammen“ eingeladen. Rund 70 Landwirte, Jäger, Biogasanlagenbetreiber und Politiker waren nach Spohle gekommen, um zu erfahren, was alle gemeinsam für den Erhalt der heimischen Artenvielfalt tun können.
Högemann, Obmann für Naturschutz der Jägerschaft Lingen, und Tillmann Möhring, Beauftragter für Jagd und Landwirtschaft im Deutschen Jagdverband, erläuterten den Zusammenhang: Ohne Insekten und Unterschlupf in der Feldflur fehlen Futter und Kinderstube für Junghasen, Rebhühner und Fasane. „Unsere einheimischen Wildarten werden immer weniger. Da müssen wir etwas tun“, bestätigte Helmut Blauth von der Landesjägerschaft Niedersachsen.
Gebraucht werden daher wieder mehr blühende Wildpflanzen. Solche Wildpflanzen auf Brachen und Grünflächen oder als Alternative zu Mais sind zudem als Energiepflanzen in Biogasanlagen geeignet. Damit die Landwirte keine wirtschaftlichen Einbußen erleiden, ist dennoch die Politik gefragt. Sie könnte die Bauern durch Änderung der Agrarförderung besser darin unterstützen, aktiven Naturschutz zu leisten. Die beiden anwesenden Abgeordneten Sigrid Rakow (MdL, SPD) und Barbara Woltmann (MdB, CDU) signalisierten bereits ihre Unterstützung.
Als Folgeveranstaltung plant der Hegering Wiefelstede eine Fahrt zu den blühenden Äckern, die es in unserer Nachbarregion Emsland bereits gibt. Hasen, Rebhühner und Fasane sagen dort schon seit Jahren nicht mehr nur „Gute Nacht!“, sondern „Danke, Mensch!“
Artikel verfasst von Dr. Sabine Mangold-Will
Internetbeauftragte
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