Montag, 04. Mai 2015, 07:37 Uhr
DRK / Rotes Kreuz / Henry Dunant

Weltrotkreuztag am 08.Mai 2015

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Der Weltrotkreuztag ist ein inoffizieller Gedenk- und Feiertag der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung. Er erinnert an den Geburtstag von Henry Dunant (geb. 08. Mai 1828), dem Mitbegründer der Rotkreuzbewegung.

Brake / Nordenham / Oldenburg Es gibt nur wenige Menschen von denen gesagt werden kann, dass sie die Welt verändert haben. Zu ihnen kann ohne Zweifel Henry Dunant gerechnet werden, der aufgrund seiner gemachten Eindrücke um die Schlacht von Solferino 1859, zu dem Ergebnis kam, dass das Los der Verwundeten und anderer Beteiligter in kriegerischen Auseinandersetzungen verbessert werden müsste. Durch seine Anregungen hin wurde die Rotkreuzbewegung ins Leben gerufen. Mittlerweile ist hieraus die Rotkreuz- / Rothalbmondgesellschaft entstanden die in fast 190 Ländern der Welt vertreten ist. Sie ist somit die größte humanitäre Organisation der Welt.

Im Jahr 1859 war Europa in viele Kleinstaaten aufgeteilt. Es gab zahlreiche Bestrebungen Nationalstaaten zu bilden. Sardinien versucht die Lombardei von der Herrschaft Österreichs zu befreien. Hierbei sollte Frankreich helfen. Am Freitag, den 24. Juni 1859, treffen in Solferino (südlich des Gardasees) die verbündete französisch-sardinischen Armee unter Kaiser Napoleon III. und die österreichische Armee überraschend aufeinander. Es kommt zu einer fünfzehnstündigen Schlacht, die über 40.000 Tote und Verwundete zur Folge hatte. Diese Schlacht sollte das Leben von Henry Dunant entscheidend verändern.

Henry Dunant war zeitgleich auf eine Reise nach Italien in der Hoffnung auf Napoleon III. zu treffen, der ihn helfen sollte aus einer finanziellen Zwangslage zu kommen. Am Abend des 26. Juni sieht er das Schlachtfeld von Solferino und dessen Folgen für die betroffenden Menschen. Seine Eindrücke verarbeitet er später in seiner Schrift "Eine Erinerung an Solferino".  Er regt an nationale Hilfsgesellschaften für Verwundete im Krieg zu gründen, die sich auf freiwilliger Basis ausbilden lassen um das Los der Unglücklichen, soweit es geht, zu verbessern. Ferner sollten internationale, rechtsverbindliche Übereinkünfte getroffen werden, die als Grundlage bei einer kriegerischen Handlung akzeptiert werden (hieraus entstanden später die Genfer Konventionen).

Die "Erinnerung an Solferino" erregte ab 1862 in ganze Europa große Aufmerksamkeit. In Genf wird 1863 das sog. Genfer Komitee der Fünf gegründet, in welchem Henry Dunant als Sekretär fungiert. Das Komitee lädt führende europäische Persönlichkeiten zu einer internationalen Konferenz ein, die bereits 1863 in Genf stattfindet. Auf der Konferenz wird im Wesentlichen die Gründung von nationalen Ausschüssen beschlossen, die freiwillige Helfer ausbilden sollen und die im Falle eines Krieges eingesetzt werden können. Die Rotkreuzbewegung hat hier seinen entscheidenden Anfang. Im November desselben Jahres wird auf deutschem Boden die erste nationale Rotkreuzgesellschaft gegründet: der Württembergische Sanitätsverein. Wenige Monate später wird auch im ehemaligen Großherzogtum Oldenburg die Rotkreuz Idee in die Praxis umgesetzt.


Quellen:

Elke Endraß: "Der Wohltäter - Warum Henry Dunant das Rote Kreuz gründete". Berlin: Wichern-Verlag, 2010

Schweizerische Rote Kreuz (Hrsg.): "Henry Dunant: Eine Erinnerung an Solferino". 2009

www.drk.de

http://www.lv-oldenburg.drk.de



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