Sonntag, 01. Dezember 2019, 01:49 Uhr
Heilpflanzen

Öffentlicher Vortrag in Wildeshausen zum Thema Heilpflanzen

2317
0
 

Heilkräuter und Pflanzen sind seit langem erfolgreich im Einsatz gegen Husten, Schnupfen, Heiserkeit, Erkältungen und Halsschmerzen. Der Vortrag im Wildeshausener Gemeindesall zeigt Ihnen, welche Kräuter oder Heilpflanzen zu welchem Zweck verwendet werden können.

hatten ANIS

Die bis zu einem halben Meter hohe Anispflanze ist im Mittelmeerraum heimisch. Die nur wenige Millimeter großen Anisfrüchte mit ihrem charakteristischen Duft werden im Juli und August geerntet. Das im Anis enthaltene ätherische Öl Athenol lindert den Hustenreiz, wirkt schleimlösend und ist ein bewährter Tipp gegen Erkältung. Die kleinen Anisfrüchte werden zu Tee und Anisöl weiterverarbeitet. Zum Gurgeln gibt es auch Anistinkturen. Das sind konzentrierte Pflanzenextrakte, die mit Hilfe von Alkohol gewonnen werden.

EUKALYPTUS

Eukalyptus ist ein immergrüner Baum, der vor allem im Mittelmeergebiet beheimatet ist. Der ursprünglich aus Australien stammende Eukalyptus wird in Europa bis zu 25 Meter hoch. Seine wohlriechenden Blätter werden in der kühleren Jahreszeit gesammelt und anschließend getrocknet.

Eukalyptus desinfiziert und hemmt Entzündungen und wird daher schon seit langer Zeit zur Behandlung von Halsschmerzen, Husten und Heiserkeit verwendet. Besonders wirksam ist das Eukalyptusöl. Es löst festsitzenden Schleim und gehört zu den Pflanzenölen mit der stärksten keimtötenden Wirkung. Eukalyptusöl wird für Einreibungen (einige Tropfen gemischt mit einem Löffel Olivenöl) oder Kompressen verwendet. Bei Säuglingen und Kleinkindern sollte Eukalyptus nicht im Bereich von Gesicht und Nase angewendet werden!

Die Eukalyptusblätter können auch als Tee zubereitet werden. Beim langsamen Trinken wirken die Inhaltsstoffe wohltuend auf den entzündeten Rachen.

FENCHEL

Fenchel ist eine stark aromatisch riechende Pflanze, die bis zu zwei Meter hoch wird. Sie kommt im gesamten Mittelmeergebiet wild vor. Als Gartenpflanze wird der Fenchel jedoch in ganz Europa angebaut. Für Heilzwecke werden vor allem die Samen der reifen Früchte verwendet.

Das ätherische Öl des Fenchels wirkt wohltuend bei Husten, da es den zähflüssigen Schleim in den Atemwegen löst. Reines Fenchelöl sollte allerdings nicht für Säuglinge und Kleinkinder verwendet werden! Fencheltee hingegen ist für diese Altersgruppe unbedenklich. Hustenzuckerl mit hochwertigem Fenchelextrakt wirken ebenfalls schleimlösend.

SALBEI

Salbei ist ein buschiger, immergrüner Strauch mit Stengeln, die bis zu einem Meter hoch werden. Er kommt aus Südeuropa, ist als Gartenpflanze aber auch in unseren Breiten heimisch. Von den rund 50 verschiedenen Arten dieses Strauchs wird der Königssalbei oder auch Edle Salbei für die Kräuterapotheke gesammelt.

Die würzig aromatisch riechenden Blätter des Salbeis wirken entzündungshemmend und abschwellend. Sie wirken günstig bei Schleimhautentzündungen im Mund- und Rachenraum und eignen sich auch vorzüglich zum Gurgeln und Inhalieren. Mit Honig gesüßt wird Salbeitee Kindern gegen Reizhusten gegeben.

MALVE

Die in Europa weit verbreitete Malvenpflanze - sie ist bei uns auch als Käsepappel bekannt - wird bis zu einem Meter hoch. Ihre Blätter und kleinen, violetten Blüten enthalten heilkräftigen Pflanzenschleim. Diese Wirkstoffe lindern Erkältungskrankheiten und hier besonders Halsentzündungen und Husten. Malvenblüten- und Blätter können als Tee eingenommen werden. Bei entzündeten Mund- und Halsschleimhäuten kann damit auch gegurgelt werden. Malve ist leicht verträglich und eignet sich besonders für den empfindlichen Organismus von Kindern und alten Menschen.

KIEFER

Kiefergewächse sind immergrüne Nadelbäume, die in Mitteleuropa weit verbreitet sind. Zu dieser Gattung zählen unter anderem die bis zu 40 Meter hohe Föhre, die etwas kleinere Bergföhre und die im Hochgebirge beheimatete Latsche.

Die Knospen, die jungen Zweige und das Harz der Kiefer werden für Heilzwecke verwendet. Die durch Wasserdampfdestillation gewonnenen ätherischen Öle wirken wohltuend bei Entzündungen der Atemwege und bei Schnupfen. Sie befreien Nase und Rachen und lindern den Hustenreiz, indem sie die Schleimlösung fördern und die Atemwege leicht desinfizieren. Kiefernadelöl wird auch künstlich hergestellt. Die Wirkung dieses synthetischen Produkts ist mit dem des echten Kiefernadelöls allerdings nicht vergleichbar.

Tipps gegen Erkältung: Die Knospen der Kiefer können als Tee zubereitet werden. Das in der Apotheke erhältliche echte Kiefernadel- oder Latschenkieferöl kann für Inhalationen, Einreibungen oder als Erkältungsbad verwendet werden.

SPITZWEGERICH

Das etwas bitter und salzig schmeckende Spitzwegerichkraut ist in ganz Europa sowie in Nord- und Mittelasien beheimatet. Für Heilzwecke werden die rund 20 cm langen Blätter als Tee, mitunter auch der reife Samen, verwendet. Spitzwegerich wirkt reizlindernd, antibakteriell und zusammenziehend. Er eignet sich besonders gut zur Behandlung von Husten und Halsentzündungen.

THYMIAN

Thymian ist kleiner Strauch, 20 bis 30 cm hoch, mit einem kräftigen Wurzelsystem und stark verzweigten Stängeln. Die beliebte Gewürz- und Heilpflanze kommt aus dem Mittelmeerraum, ist aber auch im übrigen Europa schon lange eingebürgert. Für Heilzwecke werden die blühenden Sprossspitzen verwendet.

Der im Thymian enthaltene Wirkstoff Thymol wirkt antibakteriell und stärkt die Immunabwehr gegen Bakterien und Viren. Er wirkt desinfizierend auf die Atemwege und wird als schleimlösendes Heilmittel bei Erkältungen eingesetzt. Er erleichtert das Abhusten und lindert den Hustenreiz. Seine wärmenden Eigenschaften regen den Kreislauf an und verjagen winterliche Erkältungen. Thymian wird in Form von Tee eingenommen oder zum Gurgeln verwendet.

HOLUNDER

Der Holunderstrauch kann bis zu sechs Meter hoch werden. Er ist außer im hohen Norden in ganz Europa verbreitet. Die nur wenige Millimeter großen gelblich-weißen Blüten werden in der Zeit von April bis Juni geerntet. Auch die Beerenfrüchte werden für Heilzwecke verwendet.

Holunderblüten in Teeform wirken schweißtreibend bei fiebrigen Erkältungen. Sie machen die Schweißdrüsen für Wärmereize empfänglich und erleichtert so das Schwitzen. Seine schweißtreibende Wirkung entfaltete der Holunder besonders gut in Kombination mit Lindenblüten. Durch ihre schleimlösende Wirkung helfen Holunderblüten auch bei Husten (Anwendung als Tee oder Gurgelwasser).

LAVENDEL

Der angenehm riechende Lavendel bildet einen ca. 50 Zentimeter hohen Strauch mit kleinen, ährenförmig angeordneten Blüten. Lavendel wird in großem Umfang in Spanien, Frankreich und Südosteuropa angebaut. In unseren Breiten ist er eine gern gesehene Gartenpflanze.

Der Lavendel ist nicht nur ein beliebtes Duftkraut, sondern auch ein ausgezeichnetes Husten- und Schnupfenmittel. Er wirkt schleimlösend und beruhigend. Das antiseptische Lavendelöl hemmt die Ausbreitung von Erkältungsviren und entfaltet auch als Erkältungsbad oder Gurgellösung seine wohltuende Wirkung.

SCHLÜSSELBLUME

Die Schlüsselblume ist ein etwa 10 Zentimeter langes Primelgewächs mit duftenden gelben Blüten. Sie kommt in ganz Europa vor und wächst an sonnigen Standorten bis über 2.000 Meter Höhe. Für Heilzwecke werden die Wurzeln, die Blüten und die Blätter verwendet.

Die Schlüsselblume ist ein mildes Hausmittel bei Husten, Bronchitis und Erkältungskrankheiten. Die Wurzeln, die die meisten Wirkstoffe enthalten, wirken hustenstillend und schleimlösend. Das konzentrierte Extrakt der Schlüsselblume ist ein bewährter und hochwirksamer Bestandteil von Hustentropfen.

MELISSE

Die ursprünglich aus Südeuropa stammende Melisse ist heute eine beliebte heimische Gartenpflanze. Ihre Blätter riechen beim Reiben zwischen den Fingern intensiv nach Zitrone. Die bis zu 70 Zentimeter hohe Staude wird daher auch als Zitronenmelisse bezeichnet. Für Heilzwecke werden die Blätter der Melisse verwendet. Sie wirken antibakteriell und abschwellend. Die Melisse in Form von Tee oder als Gurgelwasser ist ein bewährtes Hausmittel bei der Behandlung von Schnupfen und Heiserkeit.

Melissenöl wird für Inhalationen, Duftlampen und kosmetische Produkte eingesetzt. Da das echte Melissenöl sehr teuer ist, wird es oft durch das zwar billigere, aber weniger wirksame indische „Melissenöl“ (aus Citronell- und Lemongras) ersetzt. Echtes, unverschnittenes Melissenöl erhält man in der Apotheke.

Leserkommentare (0)

Melden Sie sich bitte an um einen Kommentar abzugeben.
Passwort vergessen

Artikel schreiben



Bitte warten...
Schon registriert?
Melden Sie sich hier an! Passwort vergessen Anmelden
Noch nicht mit dabei?
Registrieren Sie sich hier! Registrieren

Von Lesern für Leser

Dieses Portal bietet allen Lesern die Möglichkeit, eigene Beiträge und Bilder zu veröffentlichen. Es handelt sich nicht um Beiträge der Nordwest-Zeitung, die Beiträge werden nicht vorab geprüft.

Feedback

Sie haben einen Fehler entdeckt oder einen Verbesserungsvorschlag? Schreiben Sie uns!

Suchen in der N@chbarschaft

Die Autorin