Heinrich-Hoffmann-Abend im Theater Fatale
Der Schauspieler René Schack und seine Musikpartnerin Renate Dangel stellten den Autor des "Struwwelpeter" auf unterhaltsame und eigenwillige Art vor.
Nordenham / Theater Fatale / Güterschuppen Eine ebenso vergnügliche wie aufschlußreiche Veranstaltung wurde dem Publikum am vergangenen Freitag im Theater Fatale geboten. In der ungewöhnlichen Mischung von Lesung, Pantomime und Musik gelang es dem Schauspieler René Schack und seiner Musikpartnerin Renate Dangel, beide aus Oldenburg, das Lebenswerk des Arztes und Schriftstellers Heinrich Hoffmann in ausgewählten Passagen vorzustellen. Berühmt wurde er weltweit durch die Kindergeschichten des ?Struwwelpeter?, die in vierzig Sprachen übersetzt wurden. Am 13. Juni 1809 in Frankfurt am Main geboren, war er bis ins hohe Alter bekannt und geachtet durch seine Tätigkeit als Arzt und fortschrittlicher Psychiater, aber auch als Verfasser von Gedichten, schwarzen Satiren und weiteren Kinderbüchern, die er selbst illustrierte. Geschickt verstand es René Schack, mit heiteren pantomimischen Mitteln Gedichte und die Geschichten vom wilden Jäger, zündelnden Paulinchen, fliegenden Robert und von Hanns Guck-in-die-Luft in Szene zu setzen, phantasievoll begleitet von Renate Dangel. Mit Blockflöten und Trommeln ging sie auf den Gehalt der Texte musikalisch ein, und bei der traurigen Geschichte vom Feuerzeug rief sie das bedrohliche Geräusch knisternder Flammen mit Hilfe einer Transparentfolie hervor. Immer wieder las René Schack auch aus Hoffmanns Lebenserinnerungen und aus dem Band ?Humoristische Studien und Satiren?, so daß sich ein rundes Bild vom vielseitigen Schaffen des Schriftstellers ergab. Einen ? etwas zu ausführlich geratenen - Schwerpunkt bildete seine Abhandlung über die Wirkung der Musik auf die Seele des Menschen. Renate Dangel kommentierte sie aber sachkundig, da diese Schrift bis heute nachhaltig auf die Musikpädagogik wirkt. Das Publikum bedankte sich bei den Künstlern mit anhaltendem Applaus.
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