Das Täubchen
Eine Rettung die dann doch keine Rettung war.
Rastede / Hankhausen Am Samstagmorgen waren Benny und ich wie immer auf unseren Morgenspaziergang unterwegs als wir auf einem Acker eine Entdeckung machten. Eine weiße Taube saß mitten im Dreck und schaute hilflos in unsere Richtung. Benny ging langsam und vorsichtig zu ihr und schnupperte interessiert. Die Taube, scheinbar eine Haustaube, versuchte wegzuhüpfen aber das gelang ihr nicht, wegfliegen schon gar nicht. Kurzerhand nahm ich meinen Schal ab und wickelte die inzwischen von mir eingefangene Taube darin ein. Zuhause habe ich sie erst einmal genauer angeschaut und dabei festgestellt dass sie am Flügel eine Verletzung hatte, einen Ring am Fuß hatte sie nicht. Ich legte einen alten Vogelkäfig mit Zeitungspapier aus, stellte eine Schüssel mit Wasser und ein wenig Futter von meinen Sittichen dazu und setzte die Taube hinein. Sie sah echt bemitleidenswert aus mit dem ganzen Dreck im Gefieder. Ich stelle den Käfig mit der Taube an einen ruhigen Ort und ließ sie erst einmal in Ruhe. Nach einiger Zeit beobachtete ich dass sie anfing sich zu putzen. Jetzt sah sie gar nicht mehr so schlimm aus und als sie auch noch ein paar Körner aufpickte war ich ganz guter Dinge. Am Ansatz des einen Flügels war eine Verletzung zu erkennen die ich ein wenig säuberte und mit einer Wundsalbe behandelte. Die Taube erholte sich über das Wochenende ganz gut und wurde richtig munter im Käfig, leider hing aber der eine Flügel immer noch runter und ich machte mir Sorgen um die Flugfähigkeit der kleinen Taube. Am Montagmorgen bin ich dann mir ihr zu unserem Tierarzt gefahren der sie eingehend untersuchte. Das Täubchen schien soweit fit zu sein, nur am Flügel klaffte immer noch die große Wunde. Der Tierarzt stellte fest dass ein Bändchen gerissen war das zum Flügelschlagen dringend notwendig ist. Die Taube würde nie mehr fliegen können! Nach intensiver Beratung mit meinem Tierarzt sind wir zu dem Entschluß gekommen die Taube zu erlösen. Ein artgerechtes Leben wäre für die Taube nicht mehr möglich gewesen. Ich habe das tote Täubchen mit nach Hause genommen wo ich sie in unserem Garten begraben habe. Ich wünsche ihr eine gute Reise über die Regenbogenbrücke in den Himmel
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