Schwarze Springer geben alles
Auf knappe Niederlage gegen den Tabellenführer folgt Sieg gegen den Tabellenzweiten
Bad Zwischenahn / Rastede / Oldenburg
Nachdem die Schachfreunde aus dem Ammerland einige Mannschaftspunkte hatten liegen lassen, sah man sich plötzlich von den Abstiegsrängen bedroht.
Mit guter Aufstellung und Vorbereitung reiste die SG Ammerland 1 nach Osnabrück, um dem Tabellenführer die Stirn zu bieten. Es wurde ein harter Kampf, der am Ende leider mit einer knappen, aber verdienten Niederlage der Ammerländer endete. So stellten sich die Gegner vereinzelt doch als zu spielstark heraus.
Oke Wübbenhorst holte nach langer Durststrecke den einzigen Sieg, während Bernd Korsus, Sebastian Beer, Udo Bonn, Thomas Künzler und Kilian Pallapies gegen allesamt nominell bessere Gegner ein Unentschieden herauskämpften. Schließlich stand ein 3,5:4,5 aus Sicht der SG Ammerland auf der Spielberichtskarte und die Mannschaft rutschte auf einen Platz vor den Abstiegsrängen.
Beim vorgezogenen Heimspiel gegen den Tabellenzweiten, den SK Bremen-Nord, musste erneut alles in die Waagschale geworfen werden.
An Brett 1 kämpfte Bernd Korsus mit den schwarzen Steinen in einem Sizilianer im Mittelspiel mit einer verzwickten Position. Ähnlich stand es um Sebastian Beer am 2. Brett. Oke Wübbenhorst konnte sich in einem ebenfalls schwer zu durchschauenden Mittelspiel nach langem Hin und Her einen leichten Vorteil an Brett 3 erarbeiten.
Den optischen Vorteil untermauerte Udo Bonn am 4. Brett, dessen Gegner, ebenfalls in einem Sizilianer, schon stark ins Hintertreffen gekommen war.
Brett 5 war bei Martin Wichelmann geprägt von ständigem Druck gegen die eigene Position, so dass die Schwarzen Springer hier hofften, dass sich vielleicht alles noch in ausgleichende Bahnen entwickeln könnte.
Bei Thomas Künzler am 6. Brett ging die Eröffnungsvorbereitung auf. Er hatte mit den weißen Steinen mehr Raum und schöne Stützpunkte im Mittelfeld. Der Gegner wollte allerdings auch keinen Zentimeter freiwillig weichen und suchte sein Heil im Figurentausch.
Am 7. Brett entstand bei Henning Reins schnell ziemliches Chaos auf dem Brett. Hennings König musste im Zuge der Verwicklungen in der Brettmitte verweilen aber der Gegner sah auch noch keine zwingenden Angriffsmöglichkeiten.
Zur besten Ausgangsposition verhalf Kilian Pallapies den Schwarzen Springern, oder besser, dessen Gegner, der schon im 12. Zug ohne jegliche Kompensation eine Leichtfigur opferte. Mit besserer Stellung und Mehrfigur sollte der Gewinn hier nur eine Frage der Zeit sein. So gab es auch den vollen Brettpunkt, allerdings erst nach 50 Zügen, da Kilian seinen Vorteil ganz langsam verstärkte und keine gegnerischen Angriffe mehr zuließ.
Bei Bernd war die Partie zugunsten der SG Ammerland schon deutlich eher beendet, da der Gegner in einen schönen Konter hineinlief, gegen den nichts mehr zu machen war. Die schwarzen Figuren standen völlig überlegen.
Mit einem 2:0 im Nacken spielte es sich doch gleich viel besser. Sebastian erkämpfte sich nach und nach eine bessere Position und ging mit leichtem Vorteil ins Endspiel über.
Oke verpasste in furioser Angriffsstellung leider eine gewinnbringende Fortsetzung und geriet in eine Zugwiederholung, die er nicht mehr durchbrechen konnte. Dennoch eine gute Leistung gegen einen nominell stärkeren Spieler.
Udo schaffte es, seinen nominell deutlich besseren Gegner immer stärker einzuschnüren und die Zuschauer erwarteten den ersehnten gewinnbringenden Zug. Aber leider verpasste auch er in überlegener Stellung eine starke Fortsetzung, das Spiel verflachte im Endspiel und beide Seiten einigten sich auf ein Unentschieden.
Für die Ammerländer Schachfreunde war dann die Freude groß, als Henning Reins ebenfalls einen vollen Punkt vermelden konnte, da der Gegner in Ermangelung von Angriffspunkten in scheinbar überlegener Stellung mit Gewalt das Zentrum zu öffnen versuchte. Henning konnte die Stellung konsolidieren und mit Mehrfiguren den vollen Punkt einfahren. Zumindest ein Mannschaftspunkt konnte den Schwarzen Springern nicht mehr genommen werden.
Zum Sieg einen Punkt beizutragen, hatte sich auch Thomas vorgenommen. Leider hatte er in der Eröffnungsphase im Übergang zum Mittelspiel viel Zeit investiert. Der Lohn war beachtlich aber eine klare Überlegenheit konnte trotzdem nicht ausgemacht werden, denn der Gegner spielte nahezu ohne Fehler. Im Endspiel sollte sich der Zeitnachteil dann leider rächen, da Thomas in 2-3 Situationen nicht die optimalen Züge wählte und so der Gegner in ein gewonnenes Endspiel abwickeln konnte.
Leider war es auch Martin nicht möglich, den Mannschaftssieg herbeizuführen, denn sein Gegner ließ ihn nicht mehr aus der Umklammerung hinaus. Mit Läuferpaar und zwei verbundenen Freibauern am Damenflügel bei einer Minusqualität glaubten die Zuschauer noch an gute Chancen aber die Koordination der Figuren war nicht die beste, so dass weiteres Material verloren ging und Martin die Waffen streckte.
Jetzt war es an Sebastian, aus dem Zwischenstand von 4:3 noch einen Sieg herauszuarbeiten und die Chancen standen gut. Sebastian war es gelungen, sich einen Freibauern zu erarbeiten, den der Gegner zum Glück etwas vernachlässigte. Nach 64 Zügen war dann auch die Konzentration nicht mehr die beste und so stellte der Gegner einzügig die Partie ein zum 5:3 und zum Jubel der Schwarzen Springer Bad Zwischenahn.
Die Gegner im Abstiegskampf spielten leider nicht im Sinne der SG Ammerland. Viele Favoriten verloren und so hat sich nach Wettkampftag 7 der Tabellenplatz trotz des Erfolges leider nicht verändert. Mitte April heißt es also wieder angreifen und die verbleibenden Chancen nutzen.
Sehr ähnlich gestaltet sich die Situation der 2. Mannschaft der SG Ammerland.  Hier wurde aufgrund der letzten 3 Niederlagen und einer schlechteren Brettwertung ein Abstiegsrang allerdings schon erreicht.
Im Wettkampf mit dem unmittelbaren Konkurrenten zum Verlassen der Abstiegsplätze, dem Wilhelmshavener SC, wurde auch alles gegeben. In einem ausgeglichenen Wettkampf konnte aber kein Befreiungsschlag erkämpft werden, sondern man trennte sich am Ende 4:4.
Julian Hans, Jannes Gerdes und Axel Buntemeyer waren siegreich. Jonas Afken und Sven Haase spielten Remis. Im Wettkampf gegen den Tabellenletzten, Bad Essen, geht es in der kommenden Runde um alles.
Auch bei der 3. Mannschaft in der Bezirksliga geht es in den Abstiegskampf. In der nächsten und letzten Runde kann aber gegen den Tabellenvorletzten, Aurich 2, noch aus eigener Kraft alles klar gemacht werden. Der vergangene Wettkampf gegen SK Jever endete 3:3. Niklas Kuhlins gewann kampflos. Remis spielten Herms Huntemann, Torsten Wollin, Bernard Rach und Ralf Hesse.
In der Bezirksklasse Süd-Ost befindet sich die 4. Mannschaft ebenfalls im unteren Mittelfeld. Die vergangene Runde wurde hier auf den 7.4.24 umgelegt.
Leserkommentare (0)