Montag, 30. Juli 2012, 14:25 Uhr
Hegering Wiefelstede

Natur pur, doch die Idylle trügt!

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Das Muttertier wurde kürzlich bei einem Wildunfall mit einem Auto getötet

Wiefelstede Der Hegering Wiefelstede appelliert aus diesem Grund nochmals an alle Autofahrer in und an Waldgebieten vorsichtig zu fahren.  
Der Unfall passierte an der Heidkamper Landstrasse/  Hoher Kamp in der Höhe Firma HOTS. In diesem Gebiet halten sich auch die beiden Kitze der toten Ricke auf. Vorsicht ist geboten!

Wann und wo wird es kritisch?

Klar, dass Sie ein Wildwechsel-Warnschild – also den springenden Hirsch im roten Dreieck – ernst nehmen sollten, wenn es vor Ihnen auftaucht. Oft sagt Ihnen ein Zusatzzeichen, für welche Streckenlänge (etwa"1 km") die Warnung gemeint ist. Besonders zu beherzigen sind zusätzliche Schilder, wie sie von manchen Forstämtern und Jagdgenossenschaften vorübergehend aufgestellt werden, etwa zur Brunftzeit. Aber Achtung: Da es keinen Verkehrsunterricht genossen hat, pflegt sich das Wild nicht streng an solche Zeichen zu halten, sondern häufig auch anderswo über die Straße zu wechseln.

Was Ihnen weiterhilft, ist die Kenntnis der Gewohnheiten Ihrer gefährlichsten Unfallkontrahenten, also der Rehe und Wildschweine. 

Nur selten flitzt Wild am helllichten Tag über die Straße. Um so kritischer wird es in den Stunden rund um die Morgen- und Abenddämmerung, mit Spitzenzeiten zwischen etwa 5 und 7 Uhr sowie 20 und 23 Uhr. Da nämlich pflegen die Tiere zu ihren Futterplätzen auszurücken und wieder in ihre Unterstände zurückzukehren. Rund zwei Drittel aller Wildunfälle passieren deshalb zwischen Sonnenuntergang und Tagesanbruch.

 Besondere Mobilität entwickelt das Wild im Mai, wenn die Felder frische Nahrung verheißen – und dann wieder zwischen August und Oktober. Dann nämlich heißt es neue Äsungsplätze suchen und in der Brunftzeit für Nachwuchs sorgen. Vor allem bei trockener Witterung sollte sich da der Fahrer auf nächtlichen "Dauerverkehr" von Rehen einrichten.

 

Wo ist "Alarmstufe Wild" angesagt? 

Natürlich dort, wo die Straße in ein bewaldetes oder mit dichtem Gebüsch bestandenes Gelände hineinführt. Ebenso ist besondere Aufmerksamkeit geboten, wenn die Fahrbahn auf der einen Seite von Wald und auf der anderen von Feldern gesäumt wird. Da ziehen die Tiere mit der Dämmerung auf ihre Weideplätze aus, so lange die noch nicht abgeerntet sind. Und noch einmal Achtung: Einem Reh oder Wildschwein folgt nicht selten ein zweites Tier oder gar ein ganzes Rudel. Rechnen Sie damit, wenn Wild in Ihr Blickfeld kommt!

Vorbeugen – aber wie?

 "Verhaltenes Tempo" lautet die wichtigste Regel, um Wildunfällen vorzubeugen. Wo die Straße durch wildreiche Wälder führt oder von diesen gesäumt wird, sollten 70 bis 80 km/h das oberste Limit in der Dämmerung und zur Nachtzeit sein. "Kurven noch etwas vorsichtiger angehen", ist zusätzlich zu empfehlen: Weil da eine Notbremsung vor querenden Tieren besonders knifflig ist und sehr leicht im Straßengraben oder an einem Baum enden kann.

"Behalten Sie die Straßenränder und die angrenzenden Wälder bzw. Felder scharf im Auge", heißt die zweite Regel zur Unfallverhütung. Zögern Sie nicht, wenn Sie beim Ausspähen ein Tier vermuten müssen – etwa am Aufblitzen seiner Augen im Scheinwerferlicht. "Kräftig auf die Bremse, abblenden und hupen", lautet dann das richtige Rezept. Meist werden Sie es damit schaffen, einen Zusammenstoß zu vermeiden. Checken Sie auch, ob hinter dem ersten Tier noch ein zweites nachfolgt.

Regel Drei: Einen zusätzlichen Spielraum fürs Reagieren gewinnen Sie, wenn Sie etwas mehr Distanz als sonst zum rechten Fahrbahnrand einhalten. Sofern – wie meist zur Nachtzeit – der Gegenverkehr nur gering ist, können Sie sich das ja locker erlauben.

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