Rassegeflügelzüchter beim Landrat
Rassegeflügel- und Hobbyzüchter wehren sich gegen eine zu lange Aufstallpflicht.
Apen / Bad Zwischenahn / Westerstede
Unter diesem Motto stand die Unterschriftenaktion der Ammerländer Rassegeflügelzuchtvereine auf der stattgefundenen „Ammerlandschau“ sowie den einzelnen Ortsschauen.
„Rassegeflügelzüchter sind Tierschützer“.
Sie setzen sich besonders für die Arterhaltung des Rassegeflügels und für die Erhaltung der Rassevielfalt ein.
Mit dieser Aktion möchten die Geflügelzüchter erreichen, dass es bei der Aufstallpflicht, bei ausgebrochener Geflügelpest, auch Ausnahmen gibt. Ein Radius von drei bis vier Kilometern um den betroffenen Betrieb ist sicherlich nötig um ein Weitertragen der Vogelgrippe zu verhindern. Es ist jedoch nicht einzusehen, dass die Geflügelzüchter eines gesamten Landkreises dazu verpflichtet werden ihr Geflügel aufzustallen. Durch die lange Aufstallzeit kommt es zu schlechten Brut- und Schlupfergebnissen und somit zu geringer Nachzucht bzw. das Wassergeflügel fängt gar nicht erst an zu brüten. Außerdem können die Züchter ihre Tiere in vielen Fällen auch aus Platzgründen gar nicht so lange aufstallen. Viele Züchter haben ihren Bestand an seltenen Tieren schon reduziert, was sehr schade ist. In unserem Landesverband Weser-Ems werden viele Tiere gezüchtet, die bereits auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten stehen. Unser Rassegeflügel ist nicht dafür geschaffen im Stall zu leben. Die Tiere müssen nach draußen. Alles andere ist Tierquälerei.
Um die Unterschriftenlisten, die auf den einzelnen Geflügelschauen zusammengetragen worden sind, an den Landrat Jörg Bensberg zu übergeben, trafen sich nun Mitglieder der Ammerländer Rassegeflügelzuchtvereine am 19.12.2017 im Gebäude der Kreisverwaltung.
Es sind Listen mit insgesamt über 1500 Unterschriften überreicht worden.
Daraus lässt sich erkennen, dass dieses Thema nicht nur die Rassegeflügel- und Hobbyzüchter beschäftigt. Es zeugt auch von großem Interesse der allgemeinen Bevölkerung.
Die Rassegeflügelzüchter möchten mit dieser Aktion erreichen, dass von politischer und tierärztlicher Sicht nochmals über die ganze Problematik der Aufstallpflicht, auch unter den Gesichtspunkten der Rassegeflügelzüchter, nachgedacht wird.
Im persönlichen Gespräch mit dem Landrat konnten die Rassegeflügelzüchter nochmals ihre Ansichten und Bedenken erörtern und stießen auf großes Verständnis. Der gute Kontakt zwischen Landkreis, Veteriäramt und Rassegeflügelzüchtern, der auch schon vorher bestand, wurde nun nochmals vertieft.
Ein großer Dank der Rassegeflügelzüchter geht nochmals an Herrn Landrat Bensberg, der dieses Gespräch in einer sehr netten Atmosphäre im Kreishaus möglich gemacht hat.
Es hoffen alle Beteiligten, dass solch drastische Maßnahmen, wie in der letzten Brutsaison, nicht wieder von Nöten sein werden.
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