Donnerstag, 21. Januar 2016, 09:32 Uhr
Schule / Berufseinstieg / Ausbildung

Früh übt sich, wer ein Meister werden will... -Berner Schüler bekommen ersten Einblick in die Berufswelt

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Die Berufsorientierung ist für Schüler oft ein langjähriger Prozess. Unterstützung gibt es in zahlreicher Varianten. Eine besteht u.a. darin den Schülern verschiedene Berufsfelder praxiasnah vorzustellen. In den letzten zwei Wochen nahmen knapp 50 Schüler vom SZ-Berne an den Werkstatttagen in Brake teil.

Brake / Berne Es tut sich was in Brake.  Annähernd 50 Schüler des SZ-Berne haben in den letzten zwei Wochen im Rahmen ihrer Berufsorientierung an den sogenannten Werkstatttagen teilgenommen, die federführend von der Zeit & Service Beschäftigungsfördergesellschaft in Zusammenarbeit mit der KVHS-Wesermarsch durchgeführt werden. Die Schüler konnten aus sieben verschiedenen Berufsfeldern drei auswählen, in denen sie für jeweils drei Tage erste praktische Erfahrungen sammeln konnten. „In erster Linie kommt es bei den Werkstatttagen darauf an praktische Tätigkeiten zu vermitteln, die für ein Berufsfeld typisch sind und später bei verschiedene konkreten Berufen vorkommen werden“, erklärt Marco Busch, der im Projektteam des Berufsorientierungsprogramms bei Zeit & Service eingesetzt ist. „Die Festlegung auf einen bestimmten Beruf erfolgt im Rahmen der Bildungskette erst später bei den Schülerpraktika“, führt er weiter aus.

Wie nah Berufsleben und aktuelle Geschehnisse miteinander verwebt sein können, konnten die Schüler im Berufsfeld Logistik erleben.  In der Rolle von Mitarbeitern eines fiktiven Cateringunternehmens mussten zahlreiche Notunterkünfte in einer fiktiven Stadt mit Verpflegung beliefert werden. Hierbei mussten die Schüler nicht nur eine detaillierte Routenplanung durchführen, sondern auch eine Kostenkalkulation erstellen und auf unvorhergesehene Ereignisse reagieren (Ausfall von Fahrzeugen, Sperren von Straßen etc.). „Mir hat besonders gefallen, dass wir nicht nur einen Einblick in die Vielschichtigkeit der Logistik bekommen haben, sondern das Ganze auch noch in einer konkreten aktuellen Situation eingebunden worden ist “,  berichtet Pascal Helmke (14 Jahre).

Wenige Meter weiter konnte der Eindruck entstehen, dass man bei einem Gebrauchtwagenhändler ist, der Fahrzeuge verkaufen möchte. An mehreren Fahrzeugen erkundeten die Schüler gleichzeitig das Innen- und Außenleben der verschiedenen Fabrikate. Es wurden sämtliche Bauteile abgeschraubt und abmontiert. So ganz nebenbei lernten die Teilnehmer hierbei die Handhabung der verschiedenen Werkzeuge kennen. René Krüger (14 Jahre) war besonders davon angetan, dass man direkt an  Fahrzeugen schrauben durfte. Sein Klassenkamerad Jannik Pöpken (14 Jahre) brachte es auf dem Punkt: „Ich fand es super, dass wir uns ohne viel Theorie direkt an den Fahrzeugen ausprobieren konnten“.

In einer kleinen Malerwerkstatt wurde der Pinsel geschwungen  und mit Farben experimentiert. Der Malermeister Sascha Bliefernich erklärte den Schülern, wie Oberflächen vorbereitet werden müssen, bevor mit der eigentlichen Gestaltung begonnen werden kann. An den Gesichtern der Schüler konnte der Außenstehende sehen, dass es ihnen viel Spass gemacht hat. Emke Schierenstedt (14 Jahre) schilderte: „am meisten hat mir bei den Werkstatttagen der Bereich Farbe und Gestaltung gefallen, weil ich hier meine kreative Ader  ausleben konnte“.

Als Fazit kann festgehalten werden, dass das Berufsorientierungsprogramm eine sinnvolle Unterstützung im individuellen Prozess der späteren Berufswahl darstellt. Die vielfältige Unterstützung darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass in nicht allzu ferner Zukunft der Einzelne selbst entscheiden muss, welcher berufliche Weg eingeschlagen werden soll.

 Hintergrund

Das Berufsorientierungsprogramm besteht aus zahlreichen Bausteinen, die über mehrere Schuljahre gehen und den jungen Menschen bei dem Einstieg ins Berufsleben helfen sollen. Da die einzelnen Bausteine aufeinander aufbauen und sich sinnvoll ergänzen,  wird  in diesem Zusammenhang oft auch von Bildungsketten gesprochen. Läuft alles optimal beginnen die Schüler in der 7. Klasse zunächst mit einer zweitägigen Potentialanalyse, in der Stärken herausgefiltert werden, mit denen der einzelne bereits Punkten kann. In der 8. Klasse folgen die Werkstatttage. Hierbei durchlaufen die Teilnehmer in zwei Wochen mehrere Berufsfelder und können sich dabei einen praktischen Eindruck über allgemeine Tätigkeiten verschaffen, die im jeweiligen Berufsfeld häufig vorkommen. In der 9. Klasse folgen dann in der Regel individuelle Berufspraktika und eine Einweisung in das Schreiben von Bewerbungen und das Einüben von Bewerbungsgesprächen.  

Dieser Artikel gehört zur Aktion: Bundesliga-Trainer

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