Brake / Elsfleth / Oldenburg Im April besuchten Werner und ich unsere Bekannten Gerda Schubert und Uwe Kracht. Gerda erzählte uns begeistert von ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit als Lektorin in der Christus-Kirche Nord in Brake. Als Werner und ich dann nach Hause fuhren, war unsere spontane Idee, Gerda bei einer ihrer Lesungen zu überraschen. Doch es kam anders, mein Werner verstarb im Mai, aber den Gedanken trug ich weiter in meinem Herzen. Gerda lud mich im August zu sich nach Brake ein und ich erzählte ihr Werners Idee. Sie war sehr berührt und wir vereinbarten den 4. September, an diesem Tag war sie in der Kirche als Lektorin eingeteilt. Seit 2005 ist sie in diesem Ehrenamt tätig und hat mit großer Freude und Zuversicht in diesem Jahr bereits achtmal gelesen. Sie liest die Epistel für diesen Sonntag, das Evangelium und am Altar spricht sie anschließend das Glaubensbekenntnis.  

Rechtzeitig mache ich mich am Morgen auf den Weg, um in Ruhe und in aller Stille in der Kirche zu fotografieren. Ich freue mich auf den Gottesdienst mit Pfarrer Christian Egts und Gerda Schubert als Lektorin.

Es ist der 15. Sonntag nach Trinitatis, sie liest den 1. Brief des Petrus im 5. Kapitel wo es heißt, "Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Reumütigen gibt er Gnade". Vor Gott sind alle Menschen gleich, sie müssen nicht stricken, nicht lesen oder etwas Besonderes können, nein, vor Gott sind alle Menschen gleich. Sie müssen auch nicht gut und teuer gekleidet sein, nein, Gott hat alle lieb, auch die Pflanzen und die anderen Geschöpfe. Sorgt nicht um euer Leben. Seht die Vögel unter dem Himmel an, sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht, doch der himmlische Vater ernährt sie alle. Darum sorgt euch nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. 
Wir haben viel gesungen, Lieder, die ich noch von früher kenne. "Wer nur den lieben Gott lässt walten", es hat Spaß gemacht. Die Kirche hat eine sehr gute Akustik durch die Holz-konstruktion und dem hohen Zeltdach.
 
Christian Egts bat darum zur Wahl zu gehen. Verantwortlich sein, unsere kostbare Möglichkeit der Gedankenfreiheit zu nutzen, unsere eigene Freiheit und Unabhängigkeit zu bestimmen, ohne dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden. Wir haben es in der Hand über unser Wohl zu bestimmen.

Die Stille der Kirche, die gute Predigt, sie waren für mich das Richtige.