Warum sind so  wenig Bürger bei den öffentlichen Sitzungen im Ratssaal?

Großenkneten Nach langer, langer Zeit nahm ich mal wieder an Ausschusssitzungen des Rates teil. Finanz- und Wirtschaftsausschuss sowie Planungs- und Umweltausschuss, hierfür musste man für vier Stunden Sitzungsfleisch mitbringen. Aber es hat sich gelohnt! Nach der Kommunalwahl hat sich der Rat neu gebildet und so waren neben neuen Gesichtern auch eine neue Gruppenbildung zugegen. Was viel mir auf:

die meisten Ratsmitglieder hatten sich gut vorbereitet und auch konstruktive Fragen gestellt. Es waren aber auch Ratsherren dabei, die sich wohl gerne reden hören! Wenn dann minutenlanges, gequältes Gefasel von Zustimmung über guter Vorbereitung der Verwaltung dabei herauskommt, muss man sich nicht wundern, dass die Sitzungen in die Länge gezogen werden. Jeder Bürger setzt doch voraus, dass die Mitarbeiter der Verwaltung hier vorzügliche Arbeit abliefern. Ein großes Problem sind manchmal die Einwände von Bürgern/Anlieger. Auf der einen Seite soll die Bebauung verdichtet werden, um den Landverbrauch zu verringern. Schon fühlen sich Anlieger schlecht behandelt, wenn ausgewiesenes Bauland nun auch in Anspruch genommen werden soll. Bei Wohnen mit Pferden kommt der Einwand: geht nicht, es könnte ja einer Pferdehaarallergie vorkommen. Da fragt man sich, wenn einer Katzenhaarallergie hat, müssen dann alle Katzen abgeschafft werden? Denn diese Tiere streunen in Nachbars Garten, was Pferd nicht machen!

Ich wünsche mir von einigen Ratsmitgliedern mehr Rückgrat. Muss man alle Bürgereinwände verteidigen? Sollte man den Bürger nicht auch mal darauf hinweisen, dass er sich irrt, oder die Sachlage falsch einschätzt! Jetzt wird der Einwand kommen: Das kostet aber Stimmen. Dem kann man entgegen halten, dass langjährige Ratsmitglieder ihre Stimmen quer durch die Gemeinde einsammeln, weil sie sachlich und verständlich ihre Meinung vertreten.

Ergebnis: Präzise und verständliche Vorstellung der Verwaltung, klare Antworten und Erläuterungen durch Bürgermeister Volker Bernasko!

Was fehlt: Mehr Bürger zu den öffentlichen Sitzungen. Dann kann jeder für sich entscheiden ob er sein Kreuz beim richtigen Kandidaten gemacht hat.