Mittwoch, 20. Juni 2012, 14:25 Uhr
Feuerwehr Kirchstraße Anlieger Befragung Feuerwehrhaus

Feuerwehrstandort Kirchstraße: Feuerwehrführung war über Aktionen informiert!

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Gemeindebrandmeister Rönnau hatte behauptet, der Sprecher der Unabhängigen sei der Feuerwehr in den Rücken gefallen. Dabei war sie vorab über alle Schritte informiert worden.

Ahlhorn 'Ehrenamtliche Helfer enttäuscht', so lautete die überschrift eines Artikels in der NWZ vom 16.06.2012, in dem insbesondere Gemeindebrandmeister Carsten Rönnau Vorwürfe gegen den Sprecher der Unabhängigen, Carsten Grallert, gerichtet hatte.

Rönnau wird wie folgt zitiert:

''Wir machen das ehrenamtlich. Und dann wird man in eine Ecke gestellt - was man für ein schlechter Mensch ist.''

Anschließend sei er (gemeint ist Carsten Grallert) ihnen aber ''in den Rücken gefallen.''

Weiter steht in dem Bericht geschrieben: Grallerts Attacken (...) zerren an den Nerven der Feuerwehrleute.

Die persönlichen Vorwürfe der Feuerwehrführung beziehen sich auf die Anliegerbefragung und Anliegerinformation, die die Unabhängigen und der Verein für Lebensqualität durchgeführt haben, sowie die Bekanntgabe des Ergebnisses der Anliegerbefragung, bei der sich 42 Personen (sprich mehr als 82 Prozent) der an der Befragung Teilnehmenden gegen einen Feuerwehrstandort Kirchstraße ausgesprochen haben und nur neun dafür.

Besonders aussagekräftig ist das Befragungsergebnis aus Sicht der Initiatoren, weil rund die Hälfte der erwachsenen Anwohner der Kirchstraße ihr Votum abgegeben und damit zu mehr als 83 % gegen den Standort Kirchstraße, den die Feuerwehrführung favorisiert, sind.

Link zum Bezugsbericht der NWZ:

http://www.nwzonline.de/Region/Kreis/Oldenburg/Artikel/2888680/Ehrenamtliche-Helfer-entt%E4uscht.html

Link zum Bezugsbericht zum Ergebnis der Fragebogenaktion:

http://www.nwzonline.de/Region/Kreis/Oldenburg/Artikel/2883122/Entwicklungspotenzial-am-jetzigen-Standort-pr%FCfen.html

Link zum Bezugsbericht in der NWZ zur Anliegerinformation:

http://www.nwzonline.de/Region/Kreis/Oldenburg/Artikel/2868155/Suche-nach-dem-richtigen-Standort-f%FCr-die-Feuerwehr.html


In einem offenem Brief an Gemeindebrandmeister Carsten Rönnau nimmt Carsten Grallert, Unabhängige, zu den Aussagen im zitierten NWZ-Artikel wie folgt Stellung:


Offener Brief

 Sehr geehrter Herr Gemeindebrandmeister, lieber Carsten,

im NWZ-Artikel 'Ehrenamtliche Helfer enttäuscht', erschienen in der Ausgabe der NWZ vom 16. Juni 2012, erheben Sie gezielt persönliche Vorwürfe gegen meine Person, die ich ausdrücklich zurückweise.

Gemeinsam mit dem Verein für Lebensqualität in Ahlhorn e.V. haben mein Gruppenkollege Henrik Abeln und ich als 'Unabhängige' in der gebotenen Sachlichkeit Position zu dem Bau eines neuen Feuerwehrhauses an der Wohnstraße 'Kirchstraße' in Ahlhorn bezogen. Wir sehen diesen Standort kritisch und sehen uns mit dieser Position in guter Gesellschaft, denn die Fraktionen der SPD und der Kommunalen Alternative lehnen das Projekt an der Kirchstraße bekanntlich ebenfalls ab. Und die an der Kirchstraße ansässige Kirche ist ebenfalls 'not amused' über ein Feuerwehrhaus an der Kirchstraße, wie Ihnen bekannt sein dürfte.

Ich möchte darauf hinweisen, dass ich es war, der mit Ihnen das Gespräch gesucht hatte, und zwar zunächst telefonisch und kurz darauf bei einem vereinbarten Treffen, an dem auch Henrik Abeln und Ihr Vertreter Enno Lueken teilgenommen haben. Bei diesem Gespräch, das wie von Ihnen behauptet kein als vertraulich vereinbartes war, haben wir uns sachlich ausgetauscht. Die Abwägung des Für und Wider hat nicht zur Änderung unserer kritischen Haltung geführt, was wir Ihnen auch ausdrücklich persönlich erklärt haben. Dabei haben wir aber auch klar gesagt, dass für uns nicht die Notwendigkeit eines Neubaues in Frage steht, sondern einzig die Verwirklichung des Projektes an der Kirchstraße nicht befürwortet wird.

Bei dem Treffen haben wir Ihnen auch unser Vorhaben mitgeteilt, eine Anwohnerbefragung zur Standortfrage durchzuführen. Auch haben wir Ihnen mitgeteilt, dass wir darüber hinaus beabsich-tigen, zu einer Anliegerversammlung einzuladen. Hierzu haben wir dargelegt, dass ein wesentliches Anliegen der Unabhängigen ist, für Offenheit und Transparenz bei gemeindlichen Entscheidungen zu sorgen, wozu es eben gehört, mögliche Betroffene, in diesem Falle die Anlieger, zu informieren und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Ich hatte zudem vorgeschlagen, dass die Feuerwehr alternativ selbst zu einer Anliegerinformation einladen könne. Diese Möglichkeit haben Sie abgelehnt! Wir, die Unabhängigen, haben Ihnen gegenüber also 'mit offenem Visier' gegenüber gestanden und mitgeteilt, was wir planen. Sie wussten also Bescheid. Ihre in dem Presseartikel wiedergegebene Behauptung, ich persönlich wäre ihnen in den Rücken gefallen, entbehrt also jeder Grundlage! Weder ich, noch wir als Gruppe sind ihnen oder anderen in den Rücken gefallen!

Zu einer Demokratie gehört die Erörterung und Diskussion. Eine Debatte, wie in diesem Falle über einen Feuerwehrstandort, ist aber keineswegs ein Attacke. Weder ich, noch wir als Gruppe und auch nicht der Verein für Lebensqualität in Ahlhorn e.V. haben, wie von Ihnen behauptet, Attacken gegen die Feuerwehr gefahren und wir haben auch niemanden, auch Sie persönlich nicht, als 'schlechten Menschen' dargestellt, nur weil er anderer Meinung ist als wir. Wie Sie zu dieser Behauptung oder Wahrnehmung kommen, ist mir schleierhaft!

Ich war fast 25 Jahre selbst ehrenamtliches Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr, und ich bin jetzt fast 11 Jahre ehrenamtlich im Rat aktiv. Wir als politisch Ehrenamtliche wissen um die Bedeutung der Freiwilligen Feuerwehr für unser Gemeinwohl. Und daher genießen die Bedürfnisse der Freiwilligen Feuerwehr auch einen hohen Stellenwert, nicht zuletzt auch bei mir. Auch wenn die Feuerwehr die herausragende Bedeutung hat, ist der Rat und damit auch das einzelne Ratsmitglied aber gehalten, auch die möglichen Folgen einer Entscheidung für andere mit abzuwägen. Auch wenn es einem wohl lieber wäre, der Feuerwehr nur Gutes zu tun, so kann ich persönlich und so können wir als Gruppe nicht die von uns gesehenen Probleme eines Standortes an der Kirchstraße für die Anlieger ignorieren.

Wir als Unabhängige stehen also zu 100 Prozent hinter einem Neubauprojekt, aber an anderer Stelle als an der Kirchstraße verwirklicht! Und wir sind auch gerne bereit, unser positives Votum für einen Neubau zu geben, der über einen gesetzlichen Mindestandard hinaus geht. Es steht aus unserer Sicht also ausschließlich der Standort zur Diskussion, nicht der von der Feuerwehr angestrebte Baustandart, der uns leider noch nicht bekanntgegeben wurde! Uns geht es also nicht darum, billig zu bauen, sondern eben an anderer Stelle, als der Kirchstraße!

Ich würde es begrüßen, wenn Sie zukünftig wieder zur Sachdiskussion zurückkehren würden. Weder ich, noch wir kämpfen gegen die Feuerwehr, sondern wir setzen uns für die unseres Erachtens richtige Entscheidung ein, die sich später nicht als Fehlentscheidung herausstellt, aber unumkehrbar ist. Und für unsere Position haben wir sehr gute Argumente, die zudem von vielen anderen Ratsmitgliedern und augenscheinlich auch einer äußerst deutlichen Mehrheit der Anlieger ebenso gesehen werden!

Auf zukünftig weiterhin gute Zusammenarbeit!

Mit freundlichen Grüßen

gez.

Carsten Grallert

Sprecher der Gruppe Unabhängige im Rat der Gemeinde Großenkneten

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