Ein glückliches Ende einer langen Odyssee
Am 5. September verschwand die Hündin "Bloona" aus ihrem neuen Zuhause in Schmalenfleth. Gerade angekommen ,entwischte sie aus dem Auto. Eine verzweifelte Suche begann.
Nordenham / Schmalenfleth Am 5. September erreichte den Tiersuchdienst Wesermarsch ein verzweifelter Anruf: Das Ehepaar Winkens aus Schmalenfleth hatte sich am Vortag aus Bremen eine 11 Monate alte English Bulldog Hündin geholt: "Bloona" sollte ihr neues Familienmitglied werden. Doch bei der Ankunft im zukünftigen Zuhause sprang die nur 35 cm hohe Hündin plötzlich aus dem Auto, prallte mit dem Kinn auf den Boden, lief verschreckt davon - und verschwand unauffindbar in den Nachbargärten. Jeder Lockversuch blieb erfolglos: Schließlich hatte "Bloona" noch keine Möglichkeit gehabt, ihre neuen Menschen kennen zu lernen und ihnen zu vertrauen. Zu zweit hielten dann am 5. September Heidi Huth-Hinrichs und Sonja von Häfen vom Tiersuchdienst nach Versteckmöglichkeiten Ausschau, die einen verängstigten Hund anziehen könnten. Auch während der folgenden Tage ging die Suche weiter, stundenlang bei kühlem und regnerischen Wetter: In zwei Nachbargärten war die Hündin gesehen worden! Frau Winkes verteilte Suchplakate, der Tiersuchdienst holte sich hilfreiche Tipps von Herrn Kraft, dem Leiter des Nordenhamer Tierheims und Hundekenner. Am 7. September ging die Suche bis nachts um 1 Uhr... Doch außer einer Erkältung brachte sie nichts ein, eine aufgestellte Falle blieb leer. Laut Herrn Kraft war zu erwarten, dass die Hündin sich nicht sehr weit entfernen würde und eventuell bei einem nahegelegenen Bauernhof Unterschlupf suchen, weil es da trockene Plätzchen und mit etwas Glück auch etwas zu Fressen geben könnte. Er schlug eine "Pansenschleppe" vor, half mit seiner Ehefrau bei der Vorbereitung und stellte den Pansen zur Verfügung. Am 8. September dann kam die Vorbesitzerin aus Bremen, zusammen ging man in strömendem Regen auf die Suche. Leider vergeblich. Auch in den nächsten Tagen blieb Bloona verschwunden, obwohl sich das Ehepaar Winkes und der Tiersuchdienst unermüdlich täglich ins schlechte Wetter stürzte, um sie wiederzufinden. Die Vermutung kam auf, dass sie vielleicht doch nicht mehr in der Nähe war, und ein Anruf am 12. September bestätigte das: Die Hündin war am Golzwarder Hundeplatz gesehen worden - seit dem 7. stromere sie da bereits herum - eine Falle wurde noch am selben Abend aufgestellt und präpariert. Frau Winkes verteilte Suchplakate mit Bloonas Bild in größerem Umkreis, in der Hoffnung, jemand würde sie sehen und sich melden. Es ist ohne Hinweise von der Bevölkerung in derartigen Fällen so gut wie unmöglich, ein Tier wiederzufinden. In der Nacht zu Montag hörte Frau Huth-Hinrichs in der Nähe eines Hofes zwei Hunde bellen, es klang nach einem großen und einem kleineren Exemplar - da wusste sie aber noch nicht, dass nur der Große dort wohnte . Am 13. September war alles unberührt, man musste davon ausgehen, Bloona ist weitergelaufen. Nun hatte der Tiersuchdienst gemeinsam mit den verzweifelten Besitzern also Fallen aufgestellt, einige Tage und Nächte in Schmalenfleth und Golzwarden verbracht und eine Pansenschleppe gelegt. Viele Suchplakate wurden verteilt, die Polizei war informiert worden, Herr Kraft vom Tierheim Blexen stand mit Rat und Tat zur Verfügung und noch immer kein Erfolg. Es war frustrierend! Dann endlich, noch am 13. September: Ein Anruf von der Polizei - die Hündin war auf einer Weide gesehen worden zwischen einem Bauernhof und einem Autohaus! Mit der Hilfe von einigen netten Menschen wurde noch am 13. September die Hündin in eine Ecke gedrängt, Herr Winkes warf seine Jacke über sie und seine Frau sagte unter Tränen der Erleichterung: "Lass sie NIE wieder los!" "Bloona" war nach ihrer Odyssee abgemagert und sehr geschwächt und ein Besuch beim Tierarzt war unerlässlich. Die Vorbesitzerin hatte beim Verkauf des Hundes verschwiegen, dass die Hündin aus der Tschechei kommt und vorher namenlos in einem Verschlag gelebt hat. Das war der Hauptgrund dafür, wieso sich das Einfangen so schwierig gestaltete: Die Hündin war sehr scheu und durch ihre bisherigen Lebensumstände voller Misstrauen. Dabei hatte sie noch Glück, dass ihre neue Familie, der Tiersuchdienst und Hinweise von Anwohnern sie schließlich erschöpft, aber wenigstens lebendig ins neue Zuhause zurückgebracht hatten: Dem Tiersuchdienst ist zu Ohren gekommen, dass ein ortsansässiger Landwirt bereits mit einem Gewehr im Auto unterwegs war, weil "Bloona" sich auf seinem Grund und Boden herumtrieb.
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