Wir sind nicht der Tierschutzverein!
Schwierig ist es, den Leuten klarzumachen, dass wir nicht der Tierschutzverein sondern der Tiersuchdienst Wesermarsch sind.
Nordenham / Wesermarsch Tiersuchdienst und Tierschutzverein, das sind zwei völlig verschiedene Vereine mit verschiedenen Aufgaben Der eine Verein ist, wie der Name schon sagt, zum Schutze der Tiere da, der andere Verein sucht. Natürlich fahren wir, bei Verlust eines Haustieres, nicht durch die Wesermarsch um das Tier zu suchen. Wir sehen uns als zentrale Meldestelle in der Wesermarsch, in der Fund.- und Vermisstenmeldungen zusammenlaufen. Dadurch haben der Mensch und sein Tier eine größere Chance, wieder zusammen zu kommen. Infos auch unter www.tiersuchdienst-wesermarsch.de Wie oft höre ich, wenn ich mir ein Fundtier ansehe und dafür einige Kilometer zurückgelegt habe:"Wie schön, dass der Tierschutzverein sich kümmert!"Schlimmer noch ist es für unseren kleinen Verein wenn man für einen Suchenden zuerst das verlorene Tier bei einem Haustierregister telefonisch registriert, Suchplakate bestellt, am Telefon tröstet- vielleicht sogar noch hinfährt- und plötzlich erfährt, dass dieser Mensch, dem man seine Zeit (und natürich auch Kosten) geopfert hat, Mitglied im Tierschutzverein wird, statt bei uns. Ganz ehrlich-das tut schon ein bisschen weh. Gestern bin ich nach Brake gefahren, um mir zwei Fundkatzen anzusehen. Beide Katzen waren nicht da, d.h.: 52 km umsonst gefahren. Die Finderin bedauerte zwar, dass ich nun umsonst gekommen bin, hatte aber den Vorschlag, mich anzurufen wenn das Tier wieder da ist. Erbost war sie darüber, dass unser Einsatz nicht bezahlt wird. Ja, von wem denn? Die Mitgliedsbeiträge reichen lange nicht aus, um die Kosten zu decken und Spenden bekommen wir so gut wie keine. Um es einmal in Zahlen deutlich zu machen: Wir konnten von Januar bis Juni 31 Tiere an seine rechtmäßigen Besitzer zurückvermitteln. Bekommen haben wir vier (!) Spenden: einmal 50 Euro, zweimal 20 Euro, einmal 30 Euro. Natürlich arbeiten wir ehrenamtlich, d.h. es entstehen demjenigen, der unsere Dienste in Anspruch nimmt, keine Kosten. Niemand muss dafür bezahlen, dass wir sein Tier in unsere Datei aufnehmen oder uns bei ihm ein Fundtier ansehen aber eine kleine Spende für unsere Bemühungen dürfen schon sein, erst recht, wenn man sein Tier durch uns zurückbekommt! Die Benzinkosten belaufen sich seit Januar auf etwa 440 Euro und es wird noch einiges bis zum Ende des Jahres hinzukommen. Alles, was nicht durch Spenden oder Beiträge reinkommt, müssen wir aus eigener Tasche bezahlen. Zurück zum eigentlichen Thema: Ich habe mich sehr gefreut, dass man durch das Nachbarschaftsportal die Möglichkeit hat, seine eigenen Artikel an die Öffentlichkeit zu bringen denn in den Tageszeitungen wird ja doch einiges gekürzt oder erscheint gar nicht erst. Wie erfreut war ich heute früh, dass mein Bericht über unser Jubiläumsfest in der Nachbarschaftszeitung zu lesen war! Das ist natürlich eine gute Werbung! Meine Freude trübte sich, als ich die Bildunterschrift las, die, im Gegensatz zum Bericht, nicht von mir stammt: "Frank Lorenz vom Reiterhof Burhave lud zu Rundfahrten mit der Kutsche ein. Dies war nur eine der Attraktionen bei der Jubiläumsfeier des Tierschutzvereins." Ufff...das ist hartes Brot! Wir können echt versuchen und versuchen, wir treten auf der Stelle und kommen nicht voran. Dabei machen wir sehr gute Arbeit, wie man an der Anzahl der Tiere sehen kann, die wir den erleichterten Tierhaltern zurückbringen konnten. Fast 300 Tiere, die nicht in ein neues Zuhause vermittelt oder in einem Tierheim angegeben wurden sondern glücklich wieder bei ihrem rechtmäßigen Besitzer sind! Würde uns unsere Arbeit nicht so viel Spaß machen und würden wir nicht sehen, wie sinnvoll sie ist, hätten wir schon aufgegeben. Dass wir privat dafür Geld ausgeben, dass andere Leute ihre Tiere zurückbekommen, geht eigentlich zu weit.
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