Dienstag, 11. Oktober 2011, 08:34 Uhr
Wasserturm Tauben Rettung Tiersuchdienst Nachbarn Hilfe

Die Tauben im Wasserturm

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Man mag zu Tauben stehen, wie man will - meine liebsten Tiere sind sie auch nicht - aber elend verrecken lassen? Und die Verantwortlichen - bislang uninteressiert.

Nordenham Wie wahrscheinlich die meisten von Ihnen habe auch ich in der vergangenen Woche den Artikel gelesen, in dem es um die Arbeiten am Wasserturm ging und darum, was mit den Tieren war, die diesen bislang als Unterkunft & Zuhause genutzt haben: Fledermäuse und Tauben, das stand in der Zeitung.
Mich hatte schon die Formulierung irritiert, dass die "Handwerker versucht haben, alle Tauben aus dem Gebäude zu scheuchen. Dies sei aber nicht vollständig gelungen"...
Und "nun soll durch eine Dachluke sicher gestellt werden,  dass die zurückgebliebenen Tauben nach draußen fliegen können und nicht im Turm verenden".
Die Handwerker haben also gewusst, es waren noch lebende, atmende Tiere im Turm...
Aber erst, als Anwohner sich der Sache angenommen haben und sich gekümmert, da sollte eine Maßnahme ergriffen werden, die Tiere nicht elend verrecken zu lassen...

Abgesehen davon frag ich mich, ist das denn passiert? Und wenn, war die Maßnahme tauglich?

Ein ganz großes NEIN zumindest zur Tauglichkeit!
Wie Frau Schilling und Heidi Huth-Hinrichs, die am Sonntag gemeinsam die Lage sondierten und letzten Endes den Tauben Futter und Wasser zur Überbrückung der nächsten Tage bereitgestellt haben, mit eigenen Augen feststellen konnten.

Die verzweifelten Tauben flogen wieder und wieder gegen die Fensterscheiben, um in die Freiheit und zu ihren ausgesperrten Artgenossen draußen auf den Simsen zu gelangen. Das Prinzip "Fensterscheibe - undurchdringlich" ist in den Instinkten der Vögel nun mal nicht verankert... sie würden bis zur endgültigen Erschöpfung immer wieder dagegenfliegen!
Und nicht nach einer irgendwo im Finsteren, über einer nicht zu bewältigenden Zwischendecke befindlichen, möglicherweise geöffneten Luke suchen....
Wie gesagt, Instinkte.

Befremdlich die Auskunft der hilfesuchenden Anwohner, der Tierschutzverein habe sich dahingehend geäußert, "man solle das Problem im Auge behalten"; und auch "dafür sei man nicht zuständig".
Ach was... und wie ist es mit einfach mitfühlender, Anteil nehmender, dem Tierschutzgesetz Rechnung tragender Hilfestellung und Unterstützung?
Auch, wenn es gerade Sonntag ist?

Ein dickes Lob an dieser Stelle an Heidi Huth-Hinrichs, die man angerufen hatte in dem Wissen, dass sie einfach immer hilft - ob es nun in ihren "Zuständigkeitsbereich" fällt oder nicht.

Halten Sie mich ruhig für voreingenommen - ich bin Mitglied im Tiersuchdienst, deren Vorsitzende sie ist - aber genau deshalb weiß ich doch so genau, wie engagiert sie ist. Immer.
Auch an ihren freien Tagen. Auch Sonntags...

Warum nun wieder die NWZ, die es doch besser weiß, ihren Anteil an der Hilfe für die Tauben komplett hat unter den Tisch fallen lassen - das ist unverständlich.
Aber nicht das erste Mal.

Es ist zu hoffen, dass jetzt auch wirklich rasch von verantwortlicher Seite gehandelt wird, um das Elend im Wasserturm zu beenden.
Wobei - verantwortlich sind wir dafür eigentlich alle.

Und bei Hochzeiten werden sie übrigens plötzlich wieder gemocht, diese "verdammten Tauben" (Zitat eines Nordenhamers)... Wenn auch nur in weiß.

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