Montag, 21. Mai 2012, 21:22 Uhr
Mittelalterlich Phantasie Spectaculum

Mittelalterlich Phantasie Spectaculum in Rastede

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Horden von seltsam gekleideten Gestalten bewegten sich auf dem Bürgersteig auch am Samstag gegen 13.00 Uhr in Richtung des Schlossparks von Rastede.

Rastede Der auf der Durchreise befindliche Fahrer nahm bei dem sich ihm bietenden sonderbaren Anblick abrupt den Fuß vom Gaspedal. Er wollte gerade beherzt auf die Bremse treten, als er das knallgelbe Schild las mit der Aufschrift: Mittelalterlich Phantasie Spectaculum. Horden von seltsam gekleideten Gestalten bewegten sich auf dem Bürgersteig auch am Samstag gegen 13.00 Uhr in Richtung des Schlossparks von Rastede. Darunter befanden sich drei Tiere, die aussahen wie kleine Bären, zwei davon pechschwarz, das andere etwas kleinere Tier mit rostbraunem Fell. Einer der Hunde wurde an einem Seil von einer Gestalt gehalten, die Ähnlichkeit mit Robin Hood hatte. Von einem Parkplatz mit merkwürdigen Fahrzeugen aus Metall führte die seltsame Gruppe mit den kleinen Bären ein etwa fünfzehn Minuten dauernder Weg auf das Gelände des riesigen Schlossparks. Nachdem Sie bereits einen Wegezoll von vier Talern geleistet hatten, mussten die großen Gestalten hier ein Schutzpfand von zwanzig Talern entrichten. Das erschien Ihnen sehr viel, doch kaum auf dem Platz angekommen, sahen sie zwei Gestalten in Käfigen. Offenbar hatten sie sich geweigert, den Schutzzoll zu bezahlen oder hatten diesen auf wundersame Weise selbst einkassiert. In diesem Moment ertönte gar seltsame Musik in die Ohren der Gruppe. Trompeten bliesen zur Eröffnung des Marktes und die Marktordnung wurde verlesen. Andere ungewöhnliche Klänge stimmten ein und ein Tross aus Rittern, edlem Volk, Handlangern und Dienern des Königs setzte sich in Bewegung. Die Gruppe verschaffte sich einen ersten Überblick über das Gelände. Sie sahen hunderte von Buden aus denen Ihnen der Duft von gegrilltem Fleisch, Käse, Seifen, Met und anderen wohl riechenden Düften in die Nasen stieg. In einigen hölzernen Buden oder Zelten wurden Waren jeglicher Art feil geboten. Schreiend und kreischend zog eine Schar Kinder vorbei, die sich gleich darauf in ein Strohlager warfen. Im Hintergrund sahen sie eine alte Kirche und über Ihnen flog ein seltsamer Vogel mit starren Flügeln und merkwürdigen lauten Geräuschen. "Was ist das für eine Rasse?", fragte eine Gestalt, die statt Beine ein sehr seltsames Gefährt unter sich hatte. "Das sind Neufundländer", antwortete freundlich eine Gestalt aus der Gruppe, während das komische Wesen seine Hand auf den Kopf eines der Tiere legte. "Doch keine Bären, wie alle hier rufen." Während sich hier ein Gespräch entwickelte, rief eine Stimme aus dem Nichts: "Hey, Robin, Du Nichtsnutz, mit Pfeil und Bogen gut umgehen kannst, doch wie sieht es hiermit aus?" Robin drehte sich um und sah eine schwarze Gestalt mit einem großen Stock in der Hand, dessen Enden mit Stroh und Säcken geschützt waren. Der schwarze Abt, dachte Robin und wusste, dass er den Kampf annehmen muss. Es sollte sich zeigen, dass er in diesem Kampf auf verlorenem Posten stand, während er das anschließende Bogenschießen sicher für sich entscheiden konnte. Die Gruppe bewegte sich weiter fort, besuchte die verschiedenen Heerlager mit ihren vielen weißen Zelten. Von einer Anhöhe direkt an dem berüchtigten Ellernteich aus gelegen, sah es so aus, als wenn sich hier Heerscharen zum Kampf rüsteten. An mehreren Bühnen unterhielten Gaukler Ihr Publikum und ein Spinnenwesen saß in Ihrem Netz und übte die Gelenke all ihrer acht Beine in grotesken Verrenkungen. Es wurde gelacht, gegessen, getrunken und sich im Kampfesübungen gemessen. Dort ein Schwertkampf, hier Ritter auf Ihren Pferden und andernorts hörte man Pfeile surren und Äxte im Holz einschlagen. Man sah auch Gestalten, die sehr sonderbar gekleidet waren. Sie trugen Hemden mit komischen Knöpfen, Hosen aus Stoffen, die uns völlig unbekannt waren. Sie sprachen eine merkwürdige Sprache und oft wollten sie unsere Hunde vor ein Gerät holen, aus dem manchmal sogar ein Blitz hervor schoss. Als es später langsam dunkel wurde, änderte sich die ausgelassene Stimmung. Wir saßen beisammen am Lagerfeuer, schauten feuerspeienden Wesen auf einer Bühne zu und genossen das nun ruhiger werdende Nachtleben im Lager. Als wir spätabends den Platz verließen und wieder zurück in die Realität geholt wurden waren wir sehr entspannt und voller Freude. Für unsere drei großen Neufundländer waren schon immer alle Menschen gleich und am heutigen Tag in einer anderen Welt ging es den Menschen ebenso. Obwohl genau das im wirklichen Mittelalter ganz sicher nicht der Fall war.

Mehr Fotos auf: http://www.mein-bad-zwischenahn.de/Fotos/Album-ansehen_3144/

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