Moorschutz konkret - Rückblick
Symposium in Rastede fand landesweit positive Resonanz
Rastede / Niedersachsen
Niedersachsen - Die Treibhausgas (THG)-Emissionen in Bezug auf die Moor- und Torfnutzung bzw. die Klimawirkung von Renaturierungsszenarien, von Torfmooskulturen sowie Torfabbau waren das Schwerpunktthema des Symposiums, zu dem der Naturschutzbund Deutschland (NABU), Berlin, und die Ortsgruppe des NABU am 7. Januar nach Rastede ins Akademiehotel eingeladen hatte.
Über 110 Interessierte aus Naturschutz, Planung, Verwaltung, Landnutzungen, Politik, Forschung, Wirtschaft und Verbänden aus Niedersachsen erlebten eine sehr informative und kurzweilige Veranstaltung mit regen Diskussionen.
Das Land Niedersachsen ist das moorreichste Bundesland. Moore gehören aufgrund ihrer besonderen Funktionen als Lebensraum, als Speicher für den Landschaftswasserhaushalt und als Stoffsenke zu den wertvollsten Ökosystemen in unserer Landschaft. Nur ein Bruchteil der Moore kann heute als intaktes, wachsendes Moor bezeichnet werden.
In einem Einführungsvortrag führte Dr. Heinrich Höper (Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie, Hannover) in die theoretischen Grundlagen der Klimaveränderung und Treibhausgasemissionen ein. Diese wurden anhand von zahlreichen Statistiken von Gasmessungen an unterschiedlichen Moortypen und -nutzungen eindrucksvoll dargestellt. Belegen konnte er anhand von Projektergebnissen die positiven Auswirkungen von Hochmoorflächen mit hohem Grundwasserstand bezüglich der Treibhausgas-Emissionen.
In einem zweiten Vortrag von Dipl.-Ing. Jürgen Göttke-Krogmann (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, NLWKN) werden pragmatische Lösungswege für die landwirtschaftliche Nutzung im Einklang mit der Natur zur Diskussion gestellt - d.h. nicht nur Arten- und Vogelschutz im Vordergrund, sondern auch traditionelle, möglichst extensive Grünlandwirtschaft. Er bezeichnet das hochmoorreichste Bundesland als ein Mix aus Renaturierungs-, Pflege- und Produktionslandschaften - sprich: Patchworklandschaften Nordwestdeutschlands. Um die endlichen Ressourcen noch möglichst lange zu erhalten, forderte er zu Mut, Elan und neuem Denken auf.
Matthias Krebs (Uni Greifswald) stellte eine der klimaschonenden Moornutzungsarten vor: die Torfmooszucht (eine der sog. Paludi-Kulturen), die in Rastede im Hankhauser Moor z. Zt. auf einem Versuchsfeld ausgetestet (NWZ berichtete), wissenschaftlich begleitet und mit Bundesmitteln gefördert wird.
Das Symposium endete mit einer sehr feuchten Besichtigung am Hankhauser Versuchsfeld, bei der die Gummistiefel nicht fehlen durften. Auskunft gaben hier außerdem Gunnar Koch (Torfwerk Moorkultur Ramsloh) und Projektleiter Prof. Hans Joosten (Uni Greifswald).
Inzwischen ließ der Organisator und Moderator Felix Grützmacher auch aus Berlin ein rundum positives Echo verkünden.
http://www.nabu.de/themen/moorschutz/
http://www.nabu-rastede.de/
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