Dienstag, 12. Juni 2012, 14:59 Uhr
NABU / Naturschutzgebiete

Naturkundliche Exkursion in das Naturschutzgebiet Gellener Torfmöörte

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Landschaftswart Kay Fuhrmann führte begeisterte Teilnehmer

Rastede / Gellener Torfmöörte Wie auch bei vorjährigen Exkursionen in das Naturschutzgebiet auf dem Dreiländereck (Stadt OL-Wesermarsch - Ammerland) trafen die ersten Exkursionsteilnehmer am Sonntag, den 10.06.2012 schon früh morgens am Hirschtor ein, um unter Führung der beiden Vorsitzenden des NABU Rastede noch die morgendliche Stimmung und Schönheit der Radwanderstrecke vom Schlosspark durch den Eichenbruch über den Loyer Kirchweg, durch die Funch- und Ipwegerbüsche in Richtung Ipweger Moor zu erleben. Besonderheiten am Wegesrand waren u.a. die seltene heimische Orchidee, die an einigen Stelle im Schlosspark noch zu sehen ist. Weiterhin auf der Strecke konnten Kiebitze beobachtet und das tiefe Krächzen eines seltengewordener Kolkrabens gehört und geortet werden. Es dauerte nicht lange, dann begleitete von fern auch wieder der Kuckucksgesang die Radlergruppe.

Am Treffpunkt am Heiddeich wartete schon der vom Landkreis Wesermarsch beauftragte Landschaftswart Kay Fuhrmann mit weiteren Teilnehmern.

Vor Beginn der Wanderung gab er Erläuterungen zur geografischen Lage, Zuständigkeiten und der Problematik mit den angrenzenden entwässernden landwirtschaftlichen Flächen. Um den Moorcharakter mit seiner moortypischen Flora und Fauna zu erhalten, sind hohe Grundwasserstände notwendig. Eine optimalere Gewässerführung und -aufstau der angrenzenden Flächen wäre wünschenswert. Von Naturschutzseite gab es schon Bestrebungen angrenzende landwirtschaftliche Flächen zu erwerben, um auf ihnen die Grundwasserstände denen des Hoch- und Niedermoorgebietes anzupassen und regulieren zu können. Die Bemühungen blieben bisher erfolglos. Trockenheit führt zum Wachstum von Birken und Gagelsträuchern, die den Moorkörper noch zusätzlich entwässern und andere Pflanzen verdrängen.

Dennoch gab es im Gebiet bemerkenswertes zu sehen und zu hören, z.B. den Ruf des Pirols und zwei Schmetterlingsraupen, die zum Schmetterlingsdiskussion anregten. An Vögeln sind erwartungsgemäß Gartenrotschwanz, verschieden Grasmücken,  Fitis, Zilpzalp, Goldammer, Baumpieper, Buchfink, Bachstelze, Schwarzkehlchen uvm. zu nennen.

Am Uferbereich des Moorsees im hinteren Niedermoorbereich begeisterte die deutschlandweit schwerpunktmäßig hier verbreitete seltene Sumpfcalla (Calla palustris) die Teilnehmer. Diese wurden von zahlreichen Groß- und Kleinlibellenarten umschwirrt. Unter ihnen befand sich sogar eine besonders seltene und gefährdete FFH-Art: die Große Moosjungfer.

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