Bürgermeisterkandidaten stellen sich kritischen Fragen der Grünen
Der NABU Rastede nutzt die Gelegenheit
Rastede
Anlässlich einer öffentlichen Veranstaltung mit den
Bürgermeisterkandidaten Dieter von Essen (CDU) und Rüdiger Kramer (SPD) durch die Rasteder B90/Die Grünen in der Heimvolkshochschule Rastede am 11. August 2011 nahmen auch Vertreter des NABU Rastede die Gelegenheit zur Befragung der beiden Kandidaten wahr. Für jeden Kandidaten standen insgesamt eine Stunde zur Verfügung. Nach der Vorstellung und der Schilderung des privaten und beruflichen Werdegangs stellte die Parteiführung der Grünen Fragen aus den verschiedenen kommunalen Aufgabengebieten. Im Anschluss daran richteten einige Mitglieder des NABU Rastede Fragen an die Kandidaten. Aus den Antworten ist folgendes festzuhalten:
Autobahn A 20:
Beide Kandidaten befürworteten die Autobahn. Während Dieter von Essen keine Einflussmöglichkeit der Gemeinde auf die Trassenführung sieht, kündigte Rüdiger Kramer an, im Planfeststellungsverfahren gegen die Variante West 3 zu klagen.
Städtebauliches Konzept (Landschaftszersiedelung):
Während Kramer nur ausnahmsweise für neue Baugebiete an der Peripherie, dafür aber, allein aus infrastruktureller Sicht, für die Ausschöpfung aller innerörtlichen Möglichkeiten plädierte, steht bei von Essen im Vordergrund, den demographischen Wandel durch neue Baugebiete aufzuhalten und so eine Bestandssicherung zu erreichen. Zu einer Reduzierung des Schlossparks zu einem "Stadtpark" durch die
Einkreisung mit neuen Baugebieten soll es für beide Kandidaten nicht kommen. Kramer will künftig schützenswerte Landschaftsbestandteile wie Wallhecken mit ihrem Baumbestand (Stichwort "Cäcilieneiche") in die Bebauungspläne mit aufnehmen.
Klimaziele:
Kramer unterstützt den Atomausstieg und, wo es möglich ist, das Repowering von Windenergieanlagen. Von Essen möchte bei Gemeindeeinrichtungen statt des Bezuges von Ökostrom das Geld eher für die Eigenversorgung mit Solarstrom einsetzen.
Schutz von Natur und Landschaft:
Für den Schutz von Natur und Landschaft wollen sich beide Kandidaten einsetzen. Gegen die Abtorfung des Hankhauser Moores auf über 200 ha nach dem erneuten Antrag der DTG Saterland sprechen sich beide Kandidaten aus. An der ablehnenden Haltung im Gemeinderat hätte sich
nichts geändert.
Erholung und Tourismus:
Den Wert der freien Landschaft Rastedes für (Nah-) Erholung und Tourismus schätzen beide Kandidaten hoch ein.
Gemeindliches Einvernehmen bei Anträgen für Massentierställe:
Kramer lehnt Massentierställe ab, von Essen sieht bei der sehr komplexen Rechtslage nur die Möglichkeit einer Einzelfallbewertung.
Einrichtung einer Agenda 21-Gruppe:
Es wurde von beiden Kandidaten keine zwingende Notwendigkeit gesehen. Kramer verwies auf die Einrichtung des Kommunal-Marketings.
Verbesserung der Radwegesituation:
Beide Kandidaten gaben eher ausweichende Erklärungen ab. Kramer will sich aber mit dem Thema auseinandersetzen.
Industriepark Loy/Ipwege:
Eine Umwidmung zum Gewerbegebiet bzw. einen Verzicht auf die Optionsflächen im Osten des Industriegebiets kann sich Kramer durchaus vorstellen. Von Essen dagegen nicht.
Bürgerbeteiligung:
Beide Kandidaten sprachen sich bei künftigen Planungen für eine wirkliche Bürgerbeteiligung aus. Kramer will dabei ökologische, wirtschaftliche und soziale Aspekte gleichberechtigt nebeneinander betrachten.
Mehr Infos unter: www.nabu-rastede.de
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