Mittwoch, 27. März 2013, 17:35 Uhr
Schlosspark Natur

Böses Déjà Vu...

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"Alle Jahre wieder" im Frühling...

Rastede Böses Déjà Vu…

Wem es in den letzten Wochen und Monaten zu ruhig im Schlosspark geworden ist und wem das aufkeimende Vogelgezwitscher der letzten Tage nicht „Aktion“ genug war, der fühlt sich jetzt bestimmt wieder so richtig wohl dort.

Kettensägengekreische schlägt einem wieder mit voller Wucht um die Ohren, in der Luft liegt nicht der Frühling, sondern der Benzingeruch und statt aufkommender Triebe an den Bäumen findet man nur noch Baum-Leerstand wohin man schaut.

Nicht mehr lang, dann wimmelt es im Park wieder von Hobby-Sägen-Besitzern, die alle paar Monate mit ihren Kettensägen bewaffnet mit dem Auto durch den Park sausen dürfen, um sich dann an dem ersteigerten Holz auszutoben. Dieses zu zerlegen und mit dem Anhänger nach Hause zu bringen.

Noch mehr Motorengeräusche, Kettensägengesänge und Benzindüfte überall im Park und Lebensgefahr für jeden, der sich dorthin begibt, um die Natur zu genießen, seinem Sport nachzugehen oder einfach nur zu entspannen.

Ich habe gerade einmal recherchiert, wann ich zuletzt meiner Sorge um den Schlosspark Luft gemacht habe und musste feststellen, dass es heute fast auf den Tag genau 2 Jahre her ist.

Zwei Jahre, in denen sich nichts, aber auch rein gar nichts geändert hat. Wieder einmal wird gefällt, was der Park so hergibt. Werden die Wege derartig kaputt gefahren und ausgeweitet, dass man sich fragt, wohin das noch führen soll.

Vor zwei Jahren hatte ich mich mit meiner Sorge an den damaligen Bürgermeister, Dieter Decker, gewandt. Geantwortet hat er mir zwar, aber von dieser war ich äußerst enttäuscht. Wirtschaftliche Hintergründe wurden ausführlich erläutert, der Park müsse ja schließlich auch unterhalten werden.

Die Grünen habe ich damals ebenfalls kontaktiert, aber von dort kam leider gar nichts. Keine Antwort, keine Stellungnahme - nichts.

„Historische Sichtachsen“ hin oder her, wer will die den eigentlich wirklich? Ich jedenfalls nicht, und die Rehe, denen man zum Glück ja immer noch im Schlosspark begegnen kann, wohl auch kaum.

Zuletzt waren ja wenigstens einige sehr gute Leserbriefe zu dem Thema in der NWZ zu finden. Aber mehr eben auch leider nicht.

Da können wir noch so sehr darum trauern, wenn eine 150 Jahre alte Hängebuche durch den Sturm entwurzelt wird. Glauben Sie mir, als ich das sah, war ich auch zutiefst betroffen, hatte ich doch die Hängebuche schon so häufig und zu den verschiedensten Jahreszeiten bewundert und fotografiert.

Aber wenn wir alle so weiter machen, werden unsere Nachfahren derart alte Baumbestände gar nicht mehr zu bestaunen haben.

Und dann kommt es vielleicht tatsächlich einmal so, wie eine Leserbriefschreiberin (Name ist mir leider entfallen) mal als schlimmste Version niederschrieb: Dann haben wir endlich unsere neues Baugebiet „Mittig Schlosspark“.

Schade um unsere schöne Natur.

Ihre Mitbürgerin

Christiane Reich

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