Dienstag, 22. März 2011, 17:15 Uhr
Schlosspark

Unser schöner Schlosspark

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Die Uno hat das Jahr der Wälder ausgerufen - nur in Rastede hat sich das anscheinend noch nicht rumgesprochen...

Rastede Mein Name ist Christiane Reich und ich wohne nun seit 1997 in der Gemeinde Rastede. Es hat mich von der Küste hierher verschlagen, aber durch die schöne Natur in diesem Ort - besonders durch den Schlosspark - fiel mir die Umstellung gar nicht schwer. Seit vielen Jahren nutze ich den Schlosspark für Spaziergänge, zum Nordic Walking, zum Entspannen und um meiner Naturverbundenheit nachzukommen. Er ist wirklich wunderschön, man trifft dort auf Rehe, Eichhörnchen, unglaublich viele verschiedene Vögel und wunderschöne Natur. In den letzten Jahren ist es aber leider immer schwieriger geworden, den Park wirklich zum Entspannen und Abschalten zu nutzen. Häufig finden dort irgendwelche Arbeiten mit schwerem Gerät statt, so dass man sowohl vom Lärm, als auch vom Benzingestank aus seiner Ruhe gerissen wird. Manche Arbeiten ergeben in den Augen des Spaziergängers leider auch wenig Sinn: So werden die Wege ausgebessert mit Split, um diesen dann im Herbst mit dem Laub wieder wegzupusten und dadurch die Wege immer breiter zu machen. Im Winter werden die Wege gewalzt, so dass es unglaublich lange dauert, bis die Schnee- und Eismassen wieder weggetaut und die Wege wieder unfallfrei zu nutzen sind. Am schlimmsten zu ertragen sind aber die immer wiederkehrenden Baumfällarbeiten. Viele Jahre schon habe ich das mit einem weinenden Auge beobachtet. Aber dieses Jahr ist der absolute Höhepunkt erreicht worden und hinterlässt bei mir gehörige Wut im Bauch. Wenn man in den letzten Tagen durch Schlosspark spazierte, schlug einem ein Bild der Verwüstung entgegen. So unglaublich viele Bäume sind dieses Mal gefällt worden und so große Lücken in die jeweiligen Parkabschnitte gerissen geworden, dass einem das Herz blutet. Die Wege sind teilweise kaum zu passieren, da dort Geäst usw. einfach liegengelassen wird. Einige ganz besondere Plätze, an denen sich die Rehe bisher mit Vorliebe versammelt haben, sind völlig ausgeholzt, so dass der dort bisher zu findende Schutz nicht mehr gegeben ist. Und nicht nur Bäume wurden gefällt, sondern auch die, die eigentlich stehen bleiben sollten, wurden von den umstürzenden Bäumen stark beschädigt. Aber nicht nur die Menge der gefällten Bäume lässt mich kopfschüttelnd zurück. Auch die damit verbundenen schweren Fahrzeuge, die die Baumstämme zusammentragen: Diese hinterlassen völlig kaputt gefahrene Wege und tiefe Spuren in den Wäldern. Früher einmal waren viele Wege im Schlosspark schmal und lauschig und von der Breite näher an einem Fahrradweg. Inzwischen werden die Wege immer breiter und gleichen eher einer 6spurigen Autobahn. Aber nicht nur die Zeit während des Fällens der Bäume im Park, sondern auch die danach ist kaum auszuhalten: Sobald die Stämme versteigert wurden, wird der Park von Privatleuten belagert, die dann mit Auto und Anhänger durch den Park brettern, als wäre es eine Schnellstraße, die Wege blockieren und kaum noch begehbar machen. Der Motorsägenlärm hängt dann genauso wie der Benzingeruch über Wochen im Park, so dass es mit dem Naturgenuss erst einmal vorbei ist. Mir ist klar, dass die eine oder andere Aktion sicherlich sein muss und auch vertretbar ist. Aber bei der diesjährigen Aktion kommt leider das Gefühl auf, dass hier Gewinn und Kommerz dem Naturerhalt vorgezogen werden. Es wäre wirklich sehr schade, wenn die Gemeinde Rastede dieses kostbare Gut und dieses wunderschöne Stückchen Natur dem reinen Verdienst zum Opfer fallen lässt und nicht etwas mehr Wert auf Erhalt und Pflege des Parks (z. B. auch insbesondere der Teiche) legt, denn es ist immerhin (noch) ein Park und kein Nutzwald! In der Hoffnung auf Besserung - Ihre Christiane Reich

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