Mittwoch, 18. Januar 2017, 13:46 Uhr
Wildtierauffangstation

Rückblick auf ein ereignisreiches 2016

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Rastede Ein seit Jahren bestehender Trend setzte sich 2016 fort: die Zahl der in der Wildtierstation aufgenommenen Tiere steigt kontinuierlich. Im zurückliegenden Jahr gelangten über 1.500 Tiere in die Station, also pro Werktag etwa 6 Aufnahmen! In der Mehrzahl handelt es sich dabei um Vögel, aber auch Säugetiere und Reptilien sind zahlenmäßig stark vertreten.

Los ging es bereits am Neujahrstag mit einem überraschenden Anruf. Der Anrufer teilte mit, dass er zwei Köhlerschildkröten in einem Plastiksack gesehen habe.  Es handelt sich dabei um besonders geschützte Landschildkröten aus Südamerika, die im konkreten Fall verwundet und krank waren. Nach intensiver Pflege sind die Tiere nun in einem stabilen Zustand, doch bleiben sie voraussichtlich Dauergäste in der Station, da sie als besonders geschützte Tiere nur an Zoos oder Tierparks weitergegeben werden dürfen.

Eine besondere Herausforderung war im Sommer die Aufzucht von zwei Seeadlerjungtieren. In einem Sturm war ihr Horst im Landkreis Cuxhaven zerstört worden und die Elterntiere hatten die Tiere daraufhin aufgegeben. Um die jungen Adler nicht auf den Menschen zu prägen und eine erfolgreiche Auswilderung zu gewährleisten, musste die Fütterung so gestaltet werden, dass die Vögel die Verbindung zu den Menschen nicht gewahr wurden. Im August haben sich die jungen Seeadler wie erhofft von selbst von ihrem künstlichen Horst in der Station gelöst. Einer der Jungtiere wurde seither mehrere Male im Grenzgebiet zwischen Belgien und den Niederlande identifiziert. Wir sind daher ein wenig stolz auf die erfolgreiche Aufzucht.

Aber nicht nur Erfolge kennzeichnen das abgelaufene Jahr. So mussten wir kurz vor Weihnachten einen Seeadler in Obhut nehmen, der an einer Bleivergiftung litt. Die neurologischen Ausfälle waren derart gravierend, dass er trotz intensiver medizinischer Behandlung nicht überlebte.

Seit Jahren sind einige flugunfähige Störche in der Station als Dauergäste. Erstmals hat sich unter ihnen ein Paar gefunden, dass erfolgreich eine Brut aufgezogen hat. Die 3 Jungstörche sind Ende August in den Süden gezogen. Wir hoffen natürlich, dass sie im kommenden Jahr zurückkommen und eines der Storchennester in Beschlag nehmen.

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