Freitag, 03. Dezember 2010, 00:12 Uhr
Zukunftsperversion

Atomkraft

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Atomkraft-zukunftsfähig?

Rastede / Deutschland

Urangewinnung

Um Atomkraftwerke zu betreiben, benötigt man Uran. Weltweit dreiviertel der Vorkommen befinden sich in Indien im Bundesstaat Jharkhand. Dort wird das Uranerz unter unmenschlichen Bedingungen gewonnen.Für Hungerlöhne beschäftigte Arbeiter haben nur Handschuhe als Schutzbekleidung. Das Material wird in rostigen Fässern transportiert. Geigerzähler sind verboten. Die Menschen und die Natur werden verseucht und verstrahlt.


Stromversorgung

Es wird uns weisgemacht, dass die alten AKWs wegen Stromunterversorgung nicht abgeschaltet werden können.

2009 standen sieben der ältesten Atomkraftwerke aus technischen Gründen still. Und dennoch: Es ging nirgends das Licht aus. Der Anteil dieser AKWs betrug in den vergangenen Jahren nur noch, 6,9% an der gesamten Stromerzeugung. 2009 wurden 14,3 Twh Strom ins Ausland exportiert, obwohl die 7 ausgeschaltet waren.


Sicherheit

In den letzten Jahren kam es immer mehr zu Störanfällen in den alten Kraftwerken - Tendenz steigend. Bei einer Störung müssen diese heruntergefahren werden, es werden dann nur notwendige Reparaturen ausgeführt, da größere Maßnahmen unrentabel für die Betreiber sind. Das ständige Runter und Hochfahren macht zudem das Material porös. Um die Sicherheit der Kraftwerke zu gewährleisten, müssten Milliarden ausgegeben werden ? diese könnte man auch in regenerative Energien (Sonne,Wind, Wasser) investieren.


Entsorgung

Rund 400 Tonnen hoch radioaktive abgebrannte Brennelemente fallen jährlich an, die neben den Kraftwerken zwischengelagert werden. Wohin denn auch? Es gibt kein Endlager.

Das einsturzgefährdete, absaufende Salzbergwerk Asse wird demnächst geräumt, es wird den Steuerzahler Milliarden kosten.

1996 warnten Experten Angela Merkel, die damals noch Umweltministerin war, vor radioaktiver Verseuchung in Asse, und dass Salzstöcke als Endlagerung absolut nicht geeignet sind. Es wurde ignoriert. Gorleben ist ebenfalls ein Salzbergwerk.


Atomkraft als Brückentechnologie ?

Die sogenannten Grundlastkraftwerke haben einen langwierigen, kostspieligen, mit einem Risikofaktor behafteten An-und Abfahrtsprozess. Ist zu viel Strom im ohnehin veralteten,überlasteten Netz, werden Windkraftanlagen abgeschaltet. Kohle- /Atomkraftwerke behindern somit den Ausbau der erneuerbaren Energien zwangsläufig. Ein kluger Energiemix wäre, auf flexible, effiziente Gaskraftwerke zu setzen; sie lassen sich schnell an- und abfahren und können somit die Schwankungen der Erneuerbaren gut auffangen. Nur so lässt sich der Ausbau der regenerativen Energien verwirklichen.Der Weg in eine saubere Technologie ist lang. Wir dürfen jedoch keine Zeit verlieren


Politische Aspekte

Wir in Deutschland haben eine strahlende Kanzlerin, die es endlich geschafft hat: Die

Atommeiler laufen länger. Stolz verkündet sie die Brennelementesteuer,die unwesentlich ist, da die Geschenke weit mehr beinhalten. Seit Jahren wird die Atomindustrie mit Milliarden subventioniert, und mit Steuervergünstigungen verwöhnt. Deutschland war bisher Vorreiter in Sachen regenerative Energien .Der stets wachsende Markt wird ausgebremst, zukünftige Arbeitsplätze vernichtet.


Fazit

Die Energiewende wird vor die Wand gefahren. Die Politiker haben schon längst die Verantwortung abgegeben. Die Atomwirtschaft wird an Macht gewinnen, Abhängigkeiten entstehen, die natürlich ausgenutzt werden, so das wir bei näherer Betrachtung eigentlich schon jetzt von dieser mitregiert werden. Wir als Bürger sollten endlich die Verantwortung übernehmen, für eine Zukunft in der wir gerne leben. Es ist in diesem Fall nicht schwer dem Ganzen entgegen zu wirken. Nur eine Entscheidung des Bürgers kann den 4 großen Monopolisten der Stromerzeugung jetzt noch Paroli bieten: Die Entscheidung für Ökostrom!

Leserkommentare (2)

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Silke Lorenz 08.12.2010, 21:26:32
Hallo Marion, sehr zum Nachdenken anregender Artikel! Ich fühle mich in diesem Bereich sehr macht- und sprachlos.

Und Ottmar, es ist schön, wieder von Dir zu lesen. Es gibt eben leichte Kost und weniger leichte Kost. Aber ich glaube, dass auch diese schwere Kost gelesen wird, spätestens in der Druckausgabe.
Man kann den Autoren, die sich weniger mit diesen oder politischen Themen beschäftigen, keinen Vorwurf machen, sondern eher denjenigen, die es besser wissen müssten und hier nicht mehr oder noch nie geschrieben haben. Es gibt doch viele Nachbarn aus Politik und Wirtschaft hier in den Portalen - sehen und gesehen werden?

Ohne die leichte Kost hätte dieses Portal wahrscheinlich keine Zukunft. Wenn nur gemeckert wird, schaut auch keiner mehr rein. Ich kann nur alle Autoren auffordern, diese einmalige und gute Möglichkeit zum Meinungsaustausch und Luft ablassen zu nutzen.
Ottmar Lazar 08.12.2010, 18:28:06
Hallo Marion!
Toller Artikel den Du da geschrieben hast.
Ich gehörte zu meiner aktiven Zeit bei mein Rastede auch zu denen die auf Umweltsünden oder Katastrophen aufmerksam gemacht haben. Leider werden solche Artikel nur selten gelesen und kommentiert weil sie eine Portion Fachwissen voraussetzten und zum nachdenken anregen. Es ist leider so wie bei der abendlichen "Glotzenverdummung", viele sehen lieber frauensuchende Bauern die sich zum Affen machen als eine tolle Reportage auf einem Sender
mit Hintergrund. Mache bitte weiter so, werde bestimmt Deine nächsten Artikel wie diesen hier mit Freude lesen. Es gibt mir Hoffnung das es noch Menschen gibt die über unsere Erde nachdenken.
Wir haben nur diese eine!!!!
PS; Wir planen mit Sonnenstrom ( ohne EWE ) und mit Holzpellets für die Wärme. Wenn es realisiert ist werde ich mich persönlich bei der EWE verabschieden, den Spaß lasse ich mir nicht nehmen.
Also nochmal!!!!
Marion hat Recht, Atomenergie wird unser aller Ende sein!!!!!

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