Die "Zeit rennt" bekanntlich und dass diese Weisheit auch für die Zeit bis zum Gildefest Bestand hat, beweist der Blick auf die Gilde-Uhr in der Wildeshauser Innenstadt ein ums andere Mal.

Wildeshausen Die Präsents der Gildeaktivitäten in der örtlichen Presse nehmen wieder zu und so ist es nicht verwunderlich, dass die Vorfreude Woche um Woche wächst. Besonders der Pfingst - Dienstag, mit seinen zum Teil recht anstrengenden Aktivitäten rückt natürlich immer wieder in den Blickpunkt, auch bei den einen oder anderen Gesprächen mit Freunden und Bekannten. Besonders die "Auswärtigen", deren Verbindung zum Fest eher durch die Feierlichkeiten im Zelt auf dem Gildeplatz geprägt ist, benötigen ja die eine oder andere Erklärung zu dem, was es eben noch so gibt. Aber wie geschrieben, der Dienstag rückt immer wieder in den Mittelpunkt. Die morgendlichen (manchmal zu frühen) Aktivitäten in der Herrlichkeit und schließlich die Vorbereitung auf den Ausmarsch und den anschließenden "Gildegefechte" rund um den Krandel. Doch genau da beginnt es schwierig zu werden. Haben doch die "Aufräumarbeiten" in den bewaldeten Flächen rund um den Krandelplatz eher dazu geführt, dass es dort aussieht, als sei ein Orkan des Weges gekommen. Pflegearbeiten, die zweifelsohne notwendig waren, deren Ausführung aber von mangelndem Fingerspitzengefühl zeugen und den Ausführenden eher das Prädikat "Grobmotoriker" denn "Facharbeiter" verleihen. Wo sind sie hin, unsere Bäume, die am Pfingstdienstag den schwenk rechts ermöglicht hatten? Die einem Zuflucht nach langer Wegstrecke gaben, um den traditionellen "Druck von den Schultern" zu nehmen? Beginnt jetzt der Kampf nach langem Marsch um die attraktiven Baumplätze oder gilt es, einen schwenk links zu üben? Wie war es doch schön, wenn die Last genommen wurde und man aus den Lautsprechern das Kommando "halt" vernahm. Naja, meistens stehen ja schon alle. Und die, die nicht stehen, drängt es eher nach der notwendigen Verpflegungsstelle, an deren Theken die Kraft spendenden Gerstenkaltschalen verteilt werden. Wie wird es dieses Jahr? Dass ein Schwenk links im Leben manchmal notwendig ist, musste selbst ich lernen. Denn auch ich bekenne mich dazu, bei der letzten Wahl einen groben Fehler gemacht zu haben, um mich der "EXTRA-3" Aktion im NDR-Fernsehen anzuschließen. Aber das soll hier nicht das Thema sein. Nein, viel mehr drängt sich mir die Frage auf, werde ich diesmal rechtzeitig ein Zufluchtsort im Krandel finden? Oder werde ich Opfer der aus dem Boden ragenden Dolchspitzen, die die sogenannten "Fachleute" der Durchforstungsaktion haben stehen lassen? Wie werde ich die exakten Lautsprecher - Anweisungen der Gildeoberen umsetzen können? "Still gestanden", auch wenn großes Gedränge um die verbliebenen Baumreste herrscht? Werde ich durch die aufgewühlten Bodenbereiche einen sicher zu beschreitenden Weg finden? Fragen über Fragen! Aber die Zeit wird es zeigen! Der Pfingst - Dienstag wird auch in diesem Jahr wieder ein Höhepunkt des Wildeshauser Gildefestes, ob nun mit oder ohne gepflegtem Krandelumfeld. Der Weg hinein wird ebenso funktionieren, obgleich deutlich schwieriger, wie der Weg hinaus aus dem Krandel und am Ende ist das Gildefest wieder beendet und die Gildeuhr beginnt zu Kinderschützenfest wieder von Neuem zurück zu laufen. Auch wenn sie manchmal ein wenig harkt. So ist es eben mit der Zeit, die zu "rennen" scheint...