Freitag, 11. September 2009, 19:52 Uhr
Joggen / Lauftreff

Wildeshauser Laufteff beim Moormarathon

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Die diesjährige Teilnahme am Goldenstedter Moormarathon stand für die WLT.Läufer ganz im Zeichen der Vorbereitung zum TOP Lauf ? Event 2009, der Teilnahme am Köln Marathon.

Wildeshausen Mit 21 Läufern stellte der Wildeshauser Lauftreff in 4 Laufwettbewerben nicht nur eine starke Truppe mit Spasspotential sondern auch tolle individuelle Laufergebnisse. Das der Moormarathon eine für alle erfolgreiche Laufveranstaltung werden würde, zeichnete sich schon früh morgens vor dem eigentlichen Start ab. Denn es ging bei aller bestem Laufwetter knapp über 20 Grad, ein wenig Sonne und streckenweise wolkigem Wetter sowie super Stimmung unter den WLT.Läufern in diesen Lauftag. Da die Startzeiten für Halbmarathon/Marathon und 11km ? Strecke fast zwei Stunden auseinander lagen, reiste der WLT in zwei Gruppen an. Wie gewohnt ging es nach Abholung der Startunterlagen zum Gruppenfoto und anschließend zur Startlinie. Für die Läufer der Halbmarathon / Marathondistanz wurde pünktlich um 9 Uhr der Startschuss gegeben. Tosender Beifall brandende nicht auf (wie auch, wenn die Zuschauermassen fehlten), aber im Feld wurde zügig und ohne lange Eingewöhnungszeit Tempo aufgenommen und so ging es auf die ersten Kilometer rund um das Naturzentrum NIZ. Da einige WLT.Läufer auf der Halbmarathon ? Strecke unterwegs waren, stand für mich als einziger WLT.Marathoni die Taktik für diesen Moormarathon von vorn herein schnell fest: die ersten 20km möglichst unter 1:55 Stunden bleiben, um möglichst lange an der Gruppe dran zu bleiben und dann mal sehen, was auf der zweiten Runde der Strecke noch zu machen war. Mit dieser Taktik war nach hinten raus genügend Zeitpuffer zu meiner geplanten Standardzielzeit von 4Stunden Minus X und es blieb genug Zeit zum genießen der Moorlandschaft. Die erste Runde schien dann auch planmäßig dahin zu laufen. Neben mir liefen Hartmut, CarstenA und Bernd, die irgendwie immer die eine oder andere ?nette? Bemerkung parat hatten und irgendwo im Moor tauchte dann noch Carsten Wulff auf, der ebenfalls ruhig seine Runde drehte. Einzig die unebenen Bodenverhältnisse zwangen einem immer wieder genau hinzuschauen, wo man vor hatte, hinzutreten. Die Halbmarathontruppe setzte sich dann irgendwo um Kilometer 15 ab und so hatte ich Zeit, die Landschaft im Goldenstedter Moor ganz ohne die bis dahin üblichen Kommentare zu genießen. Der Puls bewegte im geplanten Bereich und so vergingen Kilometer um Kilometer. Da der Moormarathon seinen Reiz aus der tollen Moorlandschaft bezieht, ist ein ausgiebiges umherschauen schon fast Pflicht. Die Weite des Moors und die Ruhe, die nur durch die Läufer ?gestört? wurde, lassen den eigenen Gedanke jede Menge Freiraum. Laufen aus Freunde am Laufen ist hier absolut Programm. Und zwischen durch immer wieder der Blick auf die Pulsuhr. Trotz der bisweilen schweren Wegstrecke mit tiefen Wellen und kraftraubenden Sandpassagen blieb der Puls im grünen Bereich. Der kontinuierliche Laufrhythmus war da und die Halbmarathonzwischenzeit um 1:48 Stunden lag deutlich unter der vorgenommenen Zwischenzeit. Die zweite Runde wurde jedoch deutlich unangenehmer, als der erste Teil. Nicht nur, dass man sich aufgrund der fehlenden Läufer bisweilen recht einsam auf der Strecke fühlen konnte, was die Konzentration auf die Laufgeschwindigkeit forderte, auch die Wegstrecke war durch die erste Runde deutlich schlechter passierbar. Was auf der ersten Runde noch ein sandiger Weg war, wurde durch die vielen Läufer streckenweise förmlich umgepflügt und bedeutete für die zweite Runde an gleicher Stelle ein Gemisch aus mulligem Sand und kleinen Schottersteinen. Jetzt war es fast zwingend notwendig, sich in einigen Passagen komplett auf den Weg zu konzentrieren, um sich nicht einer möglichen Verletzungsgefahr auszusetzen. Gleichzeitig bedeutete dies aber auch, dass der Laufrhythmus verloren ging und der Zeitpunkt gekommen war, wo der tatsächliche Moormarathon beginnt. Schluss war es mit dem Blick in die Natur. Nun lag die Konzentration auf das Laufen. Vor mir begannen immer wieder einige Läufer, kurze Laufpausen einzulegen, was mich einen um den anderen Platz nach vorne brachte. Wer sich die Kraft bis hierher nicht richtig eingeteilt hatte, der bezahlte jetzt dafür. Das unangenehmste Teilstück begann kurz vor dem Einbiegen auf die Schlussgerade. Dort waren 3km feinster Sandboden zu absolvieren, der mit tiefen Wellen und einigen Schottersteinen die letzten Kraftreserven forderte. Hinzu kam unangenehmer Gegenwind sowie hin und wieder voller Sonnenschein, der durch die Wolkenlücken seinen Weg ins Moor und auf die Strecke fand. Der Puls schoss immer wieder hoch, doch die Laufgeschwindigkeit blieb einigermaßen konstant. Dennoch verlor ich mehr und mehr von dem Zeitpuffer, das ich auf dem zweiten Streckteil in den asphaltierten Passagen rausgelaufen habe. Dranbleiben und konzentriert Laufen war nun die Devise. Auch wenn dieses Teilstück gar nicht aufzuhören schien, so kam die letzte Kurve doch irgendwann und es ging auf die Zielgerade. Die zog sich zwar noch etwas hin aber beim Blick auf meine Uhr war plötzlich klar, dass ich meine bisherige Marathonbestzeit trotz dieser schwierigen Bedingungen noch verbessern konnte. Nun galt es, alle Kraft zu mobilisieren und auf dem letzten Kilometer nochmals soviel Tempo wie möglich zu machen. Beim Blick auf die Zieluhr stand schließlich fest, die eigene Bestzeit war wieder unterboten und die Zeit blieb stehen bei 3:38:00. Am Streckenrand wurde es zum Schluss auch noch laut, denn nicht nur die Moorhexen sondern auch die WLT.Läufer, die nach ihrem Lauf noch an der Strecke waren, machten ordentlich Lärm. Im Ziel war die Freude riesig, den inneren Schweinhund wieder einmal mit Bestzeit bezwungen zu haben. Da mittlerweile kurze Zeit später unsere Läufer von der 11km Strecke ins Ziel kamen, war es natürlich auch für mich selbstverständlich, für Stimmung im Zielbereich zu sorgen. Zumal unsere Läufer, die in Köln ihren ersten Halbmarathon bestreiten werden, auf den 11km gezeigt haben, dass ihre Fitness bereits voll im Soll liegt. Außerdem hat Familie Kürbis den zweiten Platz in der Familienwertung belegt, da scheint sich eine neue Läuferfamilie anzubahnen? Als Fazit zum Moormarathon bleibt einmal mehr fest zu halten, dass die Strecke landschaftlich reizvoll ist, man sich aber auch im Klaren sein muss, dass die Wegbeschaffenheit eine Menge Kraft fordert. Wer aber bereit ist, sich dieser Strecke zu stellen, der hat ein sehr gutes Kraftausdauertraining hinter sich und wird mit vielen Eindrücken aus der Moorlandschaft belohnt. Laufen ist eben mehr als immer nur hinter irgendwelchen Zeiten her zu laufen, für die man sich nichts kaufen kann. Begreift man das Laufen aber als Ausgleich zum Alltagsstress, werden Laufveranstaltungen, egal ob in Goldenstedt oder bei einem großen Stadtmarathon, zu einer Auszeit vom Alltag mit Fitness ? Garantie. Die Ergebnisse im Einzelnen sowie viele Bilder vom Lauf gibt es unter www.wildeshauser-lauftreff.de

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