Wildeshauser Lauftreff beim Eifelmarathon
Mit der Teilnahme am Eifelmarathon, einem der schönsten Landschaftsmarathons Deutschlands, geht die Laufsaison der WLT.Läufer in die Sommerrunde.
Wildeshausen Los ging es am Samstag Mittag in Richtung Eifel. In aller Ruhe ein Laufwochenende in der Eifel verbringen und dabei Natur pur genießen, das stand auf dem Programm. Sicherlich gehört der Eifelmarathon nicht zu den Massenveranstaltungen der Deutschen Marathonszene aber ist mit Sicherheit einer der schönsten, wenn nicht sogar der schönste Landschaftsmarathon Deutschlands. Nachdem das Zimmer in Waxweiler bezogen war, ging es zum Veranstaltungsort, um die Startunterlagen abzuholen und an der traditionellen Pasta ? Party teilzunehmen. Anschließend noch ein Spaziergang durch den Ort Waxweiler sowie ein gemütliches Bierchen im Restaurant des Hotels und dann ab vor den Fernseher zur zweiten Halbzeit des WM ? Spiels. Am nächsten Morgen klingelte der Wecker zu einer christlichen Zeit, denn das Hotel lag 3 Gehminuten vom Start-/Zielbereich entfernt, was den ganzen morgendlichen Ablauf sehr erleichterte. Nach dem Frühstück konnte es schließlich losgehen. Erst mal am Veranstaltungsort in aller Ruhe die allgemeine Lage sondieren und ins Getümmel dieser Marathonveranstaltung eintauchen. Die Marathonszene zu beobachten ist immer wieder amüsant, zumal sogar einige Duisburger Läufer Wildeshausen von ihrer Bundeswehrzeit kannten, so kommt man ins Gespräch. Das Wetter kündigte bereits jetzt aller beste Lauftemperaturen an und hielt später ein, was es morgens versprach. Gefühlte 25Grad im Laufe des Marathons bei tollem Sonnenschein, Petrus hat sich wiedermal als Lauffan geoutet. Pünktlich um 9.00 Uhr startete dann der Marathon mit einem Pistolenschuss des Bürgermeisters. Es ging auf eine Strecke, die ihrem Namen ?Eifelmarathon? alle Ehre machen sollte. Bereits nach 50m folgte die erste Kurve im Ort und schon ging es in die erste Steigung. Zeit, um in meinen Laufrhythmus zu kommen, blieb dadurch nicht, der Puls schnellte sofort hoch. Nach einer Schleife führte die Strecke abermals durchs Dorf Waxweiler, wo unter dem Applaus der Zuschauer das Läuferfeld in die herrliche Eifellandschaft entlassen wurde. Und hier zeigte sich dann, was den Eifelmarathon ausmacht: Herrliche Weitblicke durch das Bergpanorama der Eifel, kleine verschlafene Dörfer wo es sogar einen Akkordeonspieler am Wegesrand gibt, der das Läuferfeld aufmuntert, sowie ruhige Wald und Feldwege, die durch die Eifel führen. Irgendwo im Nirgendwo bog der Streckenverlauf von einem asphaltierten Weg in einen schmalen Wanderweg ein. Links und rechts kniehohe Gräser, die Wegbeschaffenheit von den Regenschauern der letzten Tage eher etwas glatt und lehmig und dann direkt über eine malerische Brücke rein in den Eifelwald. Rechts der von den Sonnenstrahlen silber glänzende Bach mit seinem klaren Wasser. Auf der anderen Seite der bewaldete Berghang. Überall schien die Sonne in Strahlen durch das Blätterdach. Ein Bild wie aus dem Malbuch. Dazu die herrliche Ruhe, die nur durch das gezwitscher der Vögel unterbrochen wurde. Man könnte denken, dass auch die ihren Beitrag leisten wollten. Es gab soviel zu sehen, dass die eigentliche Laufbelastung schnell in Vergessenheit geriet. Doch dann immer wieder die Steigungen, die einen ins wahre Leben zurückholten. Teilweise mehrere Kilometer lang ging es in Serpentinen den Berg rauf, um auf der anderen Seite wieder runter zu laufen. Bei diesen Steigungen ist die ganze Fitness gefragt. Der Puls hämmert, dazu gleichzeitig die Sonne, die an so manchen windgeschützten Stellen für jede Menge Schweiss sorgte. Hier gilt es sich komplett auf den Laufrhythmus zu konzentrieren. Die Wegstrecke, die teilweise steinig und geröllig war, im Auge zu behalten und immer wieder in sich hinein zu hören, um den Puls an den langen Steigungen nicht zu überdrehen. Belohnt wird man dann wieder mit herrlichen Aussichten über die satt ? grünen Berge und Täler der Eifel. Das tolle Sonnenwetter erlaubte einen begeisternden Fernblick. Zudem immer wieder der Bach ?Prüm?, der an einer Stelle von weiss blühenden Wasserpflanzen dermaßen bewachsen war, dass man denken konnte, es hätte gerade im Fluss geschneit. Irgendwann kam mir Maria entgegen, deren Halbmarathonstrecke die Marathonstrecke querte. Ein Blick in ihr Gesicht verriet, dass es ihr sehr gut ging und beim Blick auf die Uhr war klar, dass auch die Zeit bestens im Rahmen lag! Am Ende sollte ihre Zielzeit von 2:31 nur knapp 2 Minuten oberhalb eines Podiumsplatzes liegen und mit einer tolle Leistung für das Streckenprofil auf Platz21 angekommen sein. Auch der Marathonabschnitt hoch zur Burg Hamm forderte den Läufern wieder alles ab. Warum Burgen auf einem Berg liegen ist zwar klar, wie hoch diese sind, merkt man aber erst, wenn man dort hoch laufen muss. Gehen geht zwar auch, aber hier wird nun mal eben gelaufen. Im Burghof angekommen, begrüßten Dudelsackspieler das Läuferfeld. Da aus dem Burghof der Halbmarathon gestartet wurde, war hier wieder richtig was los. Was für eine Kulisse für einen solchen Start! Da kommt kein Stadtmarathon mit, dachte ich noch bei mir. Klar war aber auch, dass hier die Hälfte des Marathons erreicht war und meine Zwischenzeit genau im Plan lag. Weiter ging es um einen Stausee, um anschließend den Burgberg nochmals zu erklimmen und die Burg zu durchlaufen, einfach nur toll. Dann ging es auf den letzten und damit auf den anstrengensten Teil der Strecke. Nicht nur, dass der Eifelmarathon auf den letzten 6 Kilometern nochmal alles an Steigung aufbot, was es in der Umgebung zu geben schien. Auch die Sonne knallte zur Mittagszeit ungeschützt auf den letzten schattenlosen Kilometern nieder und sorgte dafür, dass die körperliche Fitness abermals getestet wurde. Auf den letzten zwei Kilometern ging es dann nur noch bergab und schließlich unter dem Beifall der Zuschauer über die Ziellinie. Mit 4:02 Stunde blieb die Uhr wiedermal exakt in der Zielzeit für einen Trainingsmarathon stehen und auch die Zwischenzweiten je 10km 0:55Std. / 0:057Std. / 0:57Std. / 1:05Std. / 2km mit 0:10Std.) waren absolut im Rahmen für die derzeitige Trainingsphase, im Hinblick auf das große UltraMarathon Event in diesem Jahr. Die Platzierung im vorderen Drittel ist zwar nebensächlich aber für mich als Flachlandtiroler dennoch eine schöne Feststellung im Leistungsvergleich zu den angetretenen Eifelaner Bergläufern. Wer aber glaubt, dass der Eifelmarathon hiermit erledigt sei, der sieht sich getäuscht. Nach dem Duschen ging es noch wieder ins Getümmel. Das die Eifelaner feiern können, bewiesen sie im Anschluss an die Marathonveranstaltung. Das ganze Dorf schien auf den Beinen, um bei bestem kaiserlichem Sommerwetter ein Bier zu trinken, etwas zu essen und dem Musikverein zuzuhören. Dieser bildete den musikalischen Rahmen einer rund um gelungene Veranstaltung. Das Fazit dieses Marathonwochenendes ist schnell gezogen: Das Motto des Eifelmarathon ?Natur laufend erleben? ist hundert prozentig getroffen worden. Eine tolle Organisation und geselliger Rahmen runden das Bild von einem Laufwochenende ab, das man bedenkenlos weiter empfehlen kann!
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