Wildeshauser Lauftreff
Der Wildeshauser Lauftreff erreicht TOP Ergebnisse beim 24 - Stundenlauf in Delmenhorst! Zwei Staffeln und Fritz Rietkötter als Einzelläufer setzen Ausrufezeichen in Sachen körperliche Fitness!
Wildeshausen Die Statisik ist schnell erzählt: 1.000 Teilnehmer. Davon 57 Mannschaften, 33 Schülermannschaften und 87 Einzelläufer! Insgesamt wurden über 13.000 Kilometer gelaufen. Das ist fast 1/3 des Erdumfangs von knapp über 40.000km! Außerdem 1.400 Portionen Nudeln und 2.800 Brötchenhälften von Sportlern verzehrt. Selbst die organisatorische Leistung war schon eine ?Ultra-Aktion?. Für den Wildeshauser Lauftreff (WLT) starten 2 WLT.Staffeln sowie ich als Einzelläufer. Unterstützt wurden wir von mehreren WLT.Versorgunger?Coaches, sowie unserem ?Zeltbaukommando? und der Abteilung WLT.Fan?Unterstützung. Alle zusammen bildeten das eine WLT.Team, das ich in den letzten Monaten aufgebaut und bis zum Start des 24 ? Stunden ? Laufs organisiert sowie ?was die Läufer angeht? mit trainiert habe. In einem von Wetterkapriolen gekennzeichneten 24-Stunden - Lauf setzten wir dann konditionelle Ausrufezeichen in Form von TOP - Leistungen und TOP ? Platzierungen mit insgesamt 736,4km und den Plätzen 3 und 14 bei den Staffeln sowie Platz 2 in Einzelläuferwertung (AK40) bzw. Platz 7 in der Gesamtwertung! Unsere Geschichte der zweiten Teilnahme am 24 Stunden-Lauf möchte ich von Beginn an erzählen: Wer viel laufen will, der muss sich auch ausreichend stärken. Frei nach diesem Motto startet der 24 - Stunden - Lauf dann auch bereits am Dienstag zuvor mit der traditionellen ?Kick-Off? Veranstaltung des WLT. Dieses WLT.Meeting findet vor jeder Teilnahme an einer grossen Veranstaltung statt. Dabei werden offene Orga-Fragen sowie die Renntaktik geklärt und in diesem speziellen Fall Würste und Getränke zum Kraftaufbau zu sich genommen. Zu dem wurde die eine od. andere Anekdote aus dem letzten Jahr erzählt, wo wir zum ersten Mal mit einer Stafel und mir als Einzelläufer teilgenommen haben. Die heisse Phase des 24 - Stunden - Laufs startete dann ca. 24 Stunden davor. Am Freitag traf sich gegen Mittag unser Zeltbau - Kommando in Delmenhorst, um das Mannschaftszelt zu errichten. Das vom DRK zur Verfügung gestellte Zelt war immerhin 6 x 10m groß und bot so viel Platz für alle Notwendigkeiten rum um den Lauf. Von der Versorgung (Kaffee, Kuchen, Brezel, Obst, Getränke....) über Wäscheständer (schließlich war Regen angekündigt) bis hin zum Ruhebereich mit 10 Feldbetten, war hier der zentrale Anlaufpunkt für alle, die etwas mit dem WLT zu tun. Da das WLT.Zelt direkt an der Strecke, am Start - Bereich stand, war es auch für die Fans, die im Laufe des Samstags und Sonntags dabei waren, schnell zu finden. Der Samstag Morgen lies dann bereits früh erahnen, was uns im ersten Teil des 24 - Stunden - Laufs erwarten würde. Dunkle Regenwolken zogen, wie an einer Kette aufgereiht, unentwegt über Delmenhorst und zeigten unmissverständlich, dass mit ihnen zu rechnen war. Lediglich während der Staffel - Anmeldung schien noch die Sonne, was zur tollen Stimmung in der Truppe beitrug. Nach der abschliessenden Mannschaftsbesprechung incl. Energie - Post - Spektakel ging es endlich an den Start. Nun war es soweit. Im Kreise der anderen Staffeln und der für den Einzellauf gemeldeten Ultra-Läufer stand ich im Starterfeld und lies die Gedanken vorüber ziehen. Letztes Jahr noch mit einer Staffel und mir als Einzelläufer angetreten, stellten wir vom WLT dieses Jahr eine zweite Staffel. Jeder wollte diese Herausforderung meistern und wieder ein tolles Ergebnis hinlegen, dass konnte man förmlich greifen. Als ich mich nochmals umdrehte und die WLT.Läufer sah, die an der Strecke standen, war mir bereits zu dem Zeitpunkt klar, dass unser Team wieder ein mannschaftliches Ausrufezeichen setzen würde. Pünktlich zum Startschuss setzte natürlich der Regen ein. Erst nur leichter Nieselregen, doch der verstärkte sich schnell zu einem ausgewachsenen Schauer. Die ersten Regenrunden boten ein Vorgeschmack dessen, was uns im Laufe der nächsten Stunden erwarten sollte. Die Kombination aus Regen, Wind und Sonne zerrte bereits früh an der Kondition. Die Frage nach der richtigen Laufkleidung konnte auch nur durch ausprobieren beantwortet werden. Die Regenjacke hielt zwar trocken, mit aufkommender Sonne wurde man von innen aber viel zu schnell nass - Schweiss ist eben auch feucht... Das Laufshirt hielt dem Regen zwar wenig stand, dafür bot es bei der nächsten Sonnenphase aber wieder viele Vorteile. So blieb es schließlich beim Laufshirt. Nur der zeitweilig einsetzende kalte Wind zog immer wieder unangenehm in die Wäsche. Nun gut, dachte ich mir, einen Nachteil gibt es eben immer und so blieb das Shirt an. Regenrunde um Regenrunde verging. Die WLT.Staffeln liefen ihr Tempo und zogen das eine oder andere Mal mit diversen, ?netten? Kommentar an mir vorbei. Wobei diese Muntermacher für mich auch ein Gradmesser dafür waren, wie es bei unseren Staffeln lief. Und dass meine Einschätzungen richtig lagen, erfuhr ich immer wieder durch die Zwischenergebnisse in der Mannschaftswertung. Ein beruhigendes Gefühl zu wissen, dass alles läuft und jeder seinen Spass hatte. --auch wenn man Spass vielleicht auch anders definieren kann... Regen hin, Regen her, der eigene Körper lief wie ein Uhrwerk. Die kontinuierliche, zielgerichtete Vorbereitung der letzten Monate machte sich bemerkbar. Auch wenn der kalte Wind immer wieder an der Kraft zerrte, so lief ich meine geplanten Rundenzeiten konstant. Aus meiner letztjährigen Erfahrung heraus und dem Wissen aus vielen Ultramarathons ist mir nur zu gut bekannt, dass im Laufe der Zeit viel passieren kann. Deshalb galt: nur nicht zu schnell werden, keine unnötigen Kräfte verschwenden und immer wieder den Puls kontrollieren. So verging Stunde um Stunde. Dies wurde lediglich durch die regelmäßigen Versorgungsstopps sowie das Fan - Getöse auf Höhe des WLT.Zelts unterbrochen. Irgendwann hatte sich dann alles eingependelt und die gesamte Konzentration wurde auf das Laufen gelegt. Schritt um Schritt, Meter um Meter, alles hatte sich dieser Formel unter zu ordnen. Egal ob Tag oder Nacht, der Laufapparat funktionierte kontinuierlich. Wie sagte man mir mal, als ich mit dem Laufen anfing: Du musst den Kopf abschalten und die Kräfte konzentrieren. Stimmt, denn wer in einem 24 Stunden - Lauf zu denken beginnt, der hätte sowieso schnell ein mentales Problem. Meine erste Konzentration hing somit ganz an der 100km - Marke. Die sollte irgendwann in der Nacht zwischen 0.30 und 1.00 Uhr fallen. Und sie viel gegen 0.50Uhr. Das erste Etappenziel war erreicht. Nun noch 2 Stunden laufen und dann 2 Stunden Ruhepause, dies war das nächste Ziel. Gegen 3 Uhr entschied ich mich, die planmässige Pause einzulegen. 2 Stunden, in denen sich der Körper sammeln konnte. In aller Ruhe etwas essen und die Beine hochlegen. Wichtig war nur, dass die Muskeln nicht auskühlten. Dann ging es kurz nach 5 Uhr morgens (oder nachts...) wieder auf die Strecke. Der letzte Regenguss war auch vorbei und nun sollte der wirkliche 24-Stunden-Lauf beginnen. Nächstes Etappenziel hiess 125km, das noch vor der Frühstücksverpflegung fiel. Und anschließend ging es zur 138km - Marke. Diese Marke aus dem letzten Jahr war die Mindeststrecke für 2009. Als ich meinen ersten Schritt über die Wertungslinie der Zeitmessung setzte, dachte ich bei mir: nun ist die letzte Hürde gefallen, nun laufe ich in einer Streckenlänge, die ich mir zuvor zwar vorgestellt aber noch nie erlebt habe. Was da wohl noch alles passiert? Runde um Runde vergingen und immer wieder die gleichen Konzentrationsübungen aufs Laufen. Nur nicht zu schnell, nur nicht zu langsam werden. Dann wieder eine Verpflegungspause. Es ging ins WLT.Zelt, wo die Stimmung ungebrochen gut war. Auch bei den Staffel - Läufern hatte die Nacht zwar ihre Spuren hinterlassen, doch die Motivation stimmte und darum geht es schließlich und in letzter Konsequenz! Jetzt waren noch etwas über 2,5 Stunden zu laufen und die nächste, für mich fast nicht greifbare Marke hiess 150km. Wie meinte Thorsten neben mir, da hast Du ja noch jede Menge Zeit! Recht hatte er ja, dachte ich noch bei mir. Aber bis 150km sind nicht die 10km das Problem, sondern vor allem die Kraftreserven, die fast runter waren und die Oberschenkel, die auch irgendwie meinten, dass es reichen würde. Aber was soll es, dachte ich mir, wir sind hier zum Laufen. Also wieder auf die Strecke, rein in die Konzentration und dieses unangenehme Muskelziehen bei jedem Schritt gedanklich nach hinten stellen. Also ran an die 150km. Schritt um Schritt schmerzte es an den unter- schiedlichsten Stellen. Das Wichtigste jedoch war der Puls. Der hielt konstant und damit war für mich klar, es würde funktionieren. Schon die letzte Runde vor der 150km Marke war ?geil? -was da alles durch den Kopf geht-, doch dann kam der Checkpunkt und es wurde noch besser. Dort wurde mir das 150km - Fähnchen in die Hand gedrückt. Dieses Kilometer-Info-Fähnchen, das ab 100km beginnend und beim Passieren jeder weiteren 25km-Marke dem Läufer in die Hand gedrückt wird, war schließlich mein ganz persönlicher Laufhöhepunkt . Schon auf der Strecke gab es Glückwünsche von den Läufern und dann ging es an dem Wechselzonenbereich der Staffeln vorbei. Bereits beim Einbiegen in die lange Gerade gab es jede Menge Applaus -emotionaler nach über 22 Stunden und 150km ging es nicht mehr- und mitten drin unsere WLT.Staffeln, die richtig Stimmung machten. Es war einfach nur ?geil?... Anschließend folgten dann noch einige ruhige ?Laufkilometer? mit der Gewissheit, dass mir Platz 2 in der Alterklasse und Platz 7 in der Gesamtwertung nicht mehr zu nehmen waren und so beendete ich den diesjährigen 24 Stunden-Lauf mit einer letzten Geh - Runde. Ein letztes Mal umher sehen, wo wir uns 24 Stunden gequält haben, worauf unzählige Trainingskilometer und die diesjährigen Marathonläufe ausgerichtet waren. Den Betreuern an der Strecke, so weit es möglich war, für ihren besonderen Einsatz danken und die Erlebnisse dieses Laufes in dieser letzen Runde nochmals in aller Ruhe vor Augen führen. Eine Laufveranstaltung, die alle Teilnehmer des Wildeshauser Lauftreff wieder mit Glanzleistungen absolviert haben. Nicht nur dass die WLT.Staffeln toll gekämpft haben. Auch die Unterstützung durch unsere Fangemeinde, gerade am Samstag, tat beim Laufen richtig gut. Immer wieder, wenn die Runde unsere WLT.Läufer am WLT.Zelt vorbei führte, wurde es laut auf der Strecke. Und gerade diese Stimmung ist es, die viel dazu beigetragen hat, dass der WLT bei dieser Laufveranstaltung so erfolgreich abschneiden konnte. Auch wenn man den ersten Teil des 24 - Stunden - Laufs unter der Rubrik ?Regenschlacht von Delmenhorst? verbuchen kann, so wird auch diese Veranstaltung wieder mit vielen positiven Erlebnissen in die Erinnerungen eingehen. Die Organisatoren haben ihre Arbeit wie gewohnt professionell erledigt und alle Helfer dafür Sorge getragen, dass diese familiäre Veranstaltung ihren ganz eigenen, besonderen Charakter hat. Das WLT.Ergebnis kann sich sehen lassen: Platz3 der WLT.Staffel mit 312,8km (10km mehr als letztes Jahr) Platz15 der WLT.Fun-Staffel mit 266,4km und damit im Mittelfeld von 30 gestarteten Mix- Staffeln Platz2 bei den Einzelläufern und Platz7 in der Gesamtwertung mit 157,2km (20km mehr als 2008) Bilder und Presse - Stimmen gibt es unter www.wildeshauser-lauftreff.de
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