Dienstag, 23. Juli 2013, 17:52 Uhr
Verkrautung

Die Hunte wächst wieder zu!

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Auch in diesem Jahr beobachten die Wildeshauser Wassersportler ein starkes Pflanzenwachstum auf der Hunte.

Wildeshausen  
 
Es ist besonders das Pfeilkraut, das zwischen der Bäke und Hölingen große Teppiche auf dem Wasser bildet. Unterhalb des Wehrs Hölingen ist der Fluss völlig zugewachsen.
Wenn die Ruderer mit den größeren Booten, also Zweiern oder Vierern unterwegs sind, müssen sie aufpassen, nicht in das Blattwerk zu geraten. Es ist unangenehm. Für Ruderer, die in ihrem schmalen Skiff unterwegs sind, ist die Gefahr, sich in den Pflanzen zu verheddern und zu kentern zu groß, so dass sie diese Bereiche meiden müssen und nur noch zwischen dem Bootshaus und der Bäke hin- und herpendeln können.
Worin sind die Ursachen zu sehen? Der hohe Nährstoffeintrag in Dümmer und Hunte sind bekannt. So kann die starke Überdüngung das Pflanzenwachstum fördern. Unterstützt wird diese Entwicklung durch die augenblicklich hohen Temperaturen und fehlendem Regen, der die Konzentration verdünnen würde. Wenn die Pflanzen ab Mitte September beginnen, ihre Blätter abzubauen, gelangen die Nährstoffe auf den Grund und düngen die Vegetation im nächsten Jahr um so mehr. Die Besorgnis im Wassersportverein ist groß. Es ist nicht nur die Beeinträchtigung ihres Sports, sondern vielmehr das Problem, dass die gesamte Fläche zwischen Wildeshausen und Hölingen in den Sommermonaten zuwächst. Ein Überdüngen der Felder durch die Landwirtschaft ließ sich bisher nicht verhindern und wird in Zukunft auch nicht abzustellen sein.
Den zuständigen Behörden vom NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz), vom Unterhaltungsverband Hunte und von der Huntewasseracht ist diese Problem bekannt. Ein Abmähen und Herausnehmen der Pflanzen würde den Nährstoffeintrag deutlich verringern . Wegen des Naturschutzes darf ein Mähboot erst ab dem 1. September eingesetzt werden. Bei den vielen verkrauteten Bereichen ziehen sich die Arbeiten dann bis in den Herbst hinein hin. Es taucht dann das Problem auf, dass die Stängel so weich sind, dass die Pflanzenmasse nicht mehr aus dem Wasser herausgeholt werden kann., sondern zerfällt und sowieso im Fluss bleibt. Ein Praktiker sagte der Pressewartin des Vereins „Wenn wir jetzt mähen dürften, könnten wir Pflanzen gut aus dem Wasser fischen.“
Weil sich die Larven einer geschützten Libelle, z.. der Schlankjungfer, am Pfeilkraut entwickeln, darf nicht früher gemäht werden.
Sicher würden beim Abmähen des Pfeilkrautes in der Flussmitte einige Larven zugrunde gehen. Die Frage ist, ob es sinnvoll ist, wegen einiger Individuen den Fortbestand des Biotops Hunte als gesundem Fluss zu gefährden.

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