Handwerk verschmilzt mit Kunst - Kolosse aus Eisen und Stahl – Alfred Bullermann
Das monomentale Industriedenkmal beeindruckte auch die Delegation vom Heimatmuseum Wiefelstede. Trotz strömenden Regens machten sie sich auf den Weg nach Augustfehn.
Augustfehn
Eine Traube von Menschen dicht gedrängt vor dem kleinen Zelt, kaum zu erkennen, weil die aufgespannten Schirme schon selbst ein großes Zelt bildeten.. Es goss in Strömen.
Auch einige Mitglieder des Heimatmuseums Wiefelstede hatten sich auf den Weg gemacht und waren schnell im Meer aus Schirmen untergetaucht.
Imposantes Denkmal, imposanter Künstler. Beim Anblick vom stattlichen Bullermann glaubt man, er habe die 300 Kilogramm schweren Eisenblöcke mit den eigenen Händen auf die Eisensäulen gehoben. Alfred Bullermann, Jahrgang 1961, gelernter Schmied, Meisterprüfung, Handwerker von der Pieke auf an. Mit 25 Jahren zur Fachoberschule, gleich darauf Studium für Produktdesign, wen wundert’s, natürlich Metallgestaltung.
Ist Alfred Bullermann Handwerker geblieben oder Künstler. „Das muss jeder für sich entscheiden.“, so Bullermann
Schaut man auf seine Homepage (www.bullermann.de) erkennt man sofort was sich hinter dem Namen verbirgt. „Bull“ nennt er die Seite zur Metallgestaltung, das Schmiedeatelier „Eisenzeit“, die Ausstellung „Eisenart“ und das Seminar „Ferro insight“.
Ein Konzept wie aus einem Schmelzvorgang, Handwerk verschmilzt mit Kunst,
Wie berichtet stehen die 14 Säulen für die 14 „Puddelöfen“, und die 300 Kilogramm Eisenblöcke für die 300kg Eisen/Stahl, die bei einem Schmelzvorgang erreicht werden konnten.
In einer Ansprache zur Geschichte der Eisenverhüttung nahm der Gemeinde-Historiker Werner Orth, (In seiner Familie arbeiteten Generationen in der Eisenverhüttung) die Besucher mit auf eine Zeitreise. 1850 wurde Augustfehn (Namensgeber: Großherzog Paul Friedrich August) und 1857 die Eisenhütte gegründet.
In seiner Rede hielt Werner Orth die Zuhöre in seinem Bann. Ob es die ersten „Puddelmeister“ aus Köln waren, oder der Versuch einen Raddampfer auf den Gewässern rund um Augustfehn einzusetzen, der später dann als Ausflugsdampfer endete. Oder das Alkoholproblem. Nach einem zwei jährigen Alkoholverbot, wurde es wieder aufgehoben, da ein 20 % iger Leistungsabfall bei den Arbeitern zu beobachten war. Und seine aufgeschlagenen Knie, weil die Augustfehner Straßen mit der Ofenschlacke befüllt wurden. Geschichtsunterricht vom Feinsten; die Menge dankte es mit einem kräftigen Ablaus.
Für den 1.Vorsitzenden des Heimatmuseums Wiefelstede und Koordinator des "Kunstpfad Ammerland", Wolfgang Hase, ist Alfred Bullermann ein guter Bekannter. Bereits 2005 präsentierte das Heimatmuseum eine Bullermann-Ausstellung „Schmiedehandwerk heute und früher – vom Rennofen zum modernen Schmiededesign“
Informationen zu Alfred Bullermann: www.bullermann.de
Informationen: www.heimatmuseum-wiefelstede.de
Öffnungszeiten des Heimatmuseums:
Sonnabends von 16-18
Sonntags von 14–18 Uhr
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