Dienstag, 22. August 2017, 20:34 Uhr
Früher

Auf einmal hieß ich "Mac"

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Ich kann mich nicht erinnern, daß ich jemals in der Kindheit mit einem Spitznamen gerufen wurde. Mit Anfang Vierzig hatte ich dann auf einmal einen

Apen / Ammerland Spitznamen waren bei uns auf dem flachen Land, in der Gemeinde Apen, eher unüblich. Man ging gradlinig und ohne viel Drumrum mit Dingen um. Verniedlichungen, nein, dafür war die Zeit nicht da. Das Einzige , woran ich mich erinnere , sind die Kosenamen, die aber wohl jede Mutter für ihr Kind findet.
Ich hätte gerne einen Spitznamen gehabt, aber ich trug nun mal n u r den Namen, den mir meine Eltern gegeben hatten und viele Jahre gab es keinen anderen.
Dann , später, wurde ich Großmutter und alles wurde anders.
Zugegeben, so ganz glücklich war ich damals noch nicht mit der Bezeichnung „Oma“ als unser erstes Enkelkind geboren wurde und ich konnte mich auch schwer damit anfreunden, denn mit 39 hatte man nicht wirklich das absolute Großmutter-Gefühl.
Heute geht man schon wieder etwas anders damit um, es wird alles lockerer gehandhabt als früher.
Auch ich fügte mich damals in meine Bestimmung und sang der Kleinen Lieder vor, die ich aus meiner Schulzeit kannte und die sie sehr belustigten.
Ich sang ihr von dem Farmer vor, der sich Mac Donald nannte und dachte dabei an beliebte Fernsehserien von amerikanischen Farmen , die viele Zuschauer erreichten, damals, früher!
Laura Ingalls,(unsere kleine Farm), die Cartwrights (Bonanza) und wie sie alle hießen, in diese Kategorie gehörte auch mein Lied vom alten Farmer MacDonald.
Die kleine Anna strahlte wenn sie mich singen hörte; ich merkte aber schon bald, daß sie nur mit einem einzigen Lied glücklich war und das lag daran, daß die Tonabfolge bei Mac Donalds so extrem wechselte, sodaß sie das Lied total lustig fand und es somit sogar einen Wiedererkennungswert für sie hatte. Bald wußte sie sehr genau, daß sie „Mac“ hören wollte .Wieder ein paar Monate später war i c h es dann,die so genannt wurde, ich bekam mit dem Namen „Mac“ einen Spitznamen von meiner Enkelin verpaßt.
Inzwischen gibt es 5 Ur-Enkelkinder und sie alle haben den Namen übernommen, nennen mich immer noch Mac.Manchmal setzen sie heute respektvoll das Wort "Oma " davor, aber ohne Mac geht es einfach nicht mehr.
Vielleicht sogar ein Vorteil für die Kleinen, denn mit Großeltern, Urgroßeltern ist ein ganzer Großeltern-Clan zusammengekommen, den man dann auch auseinanderhalten muß.
Heute finde ich es ganz praktisch und lustig zugleich und wenn ich ehrlich bin, „meine besondere Note“.
Wenn irgendwann dann durch Heirat wieder neue Familienmitglieder hinzukommen, dann wird mit Sicherheit wieder der Satz fallen, den ich schon mal hörte: „Darf ich auch Mac zu Dir sagen“?

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