Freitag, 15. August 2014, 16:07 Uhr
Kornmähen

Das lebendige Museum in Aperberg wieder ein voller Erfolg

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Tausende Zuschauer drängen sich bei Vorführungen. Großes Glück mit dem Wetter

Aperberg Die Ähren glänzen golden im Sonnenschein. Großes Glück mit dem Wetter hatte der Verein für Heimat- und Brauchtumspflege am Sonnabend mit seinem 27. Kornmähen in Aperberg. „Morgens haben wir noch  gezittert“, sagte der Vereinsvorsitzende Werner Taute. „Um 8:00 Uhr morgens hatte es noch geregnet.“ Doch die Nervenstärke hat sich gelohnt. Nachdem der Wind alle Regenwolken verziehen ließ, zog es bei schönstem Sonnenschein einige tausend Besucher zu der Traditionsveranstaltung. Bei den zwei Vorführungen zur Geschichte des Kornmähens und Dreschens drängten sie sich geradezu am Rand des Schaufeldes, um auch keine historische Maschine zu verpassen. Für die Kinder ist die Getreideernte aus vergangener Zeit äußerst spannend, und für die Älteren ist es eine lebendige Erinnerung an ihre Kindheit.

Der Rundgang begann mit dem Mähen des Getreides. Dabei kam als erstes die Sichel und die Sense zum Einsatz, dabei wurde noch richtig Handarbeit gefragt. Danach kam ein Arbeitspferd mit einer Mähmaschine zum Einsatz. Hierbei wurden noch 2 Arbeiter auf der Maschine benötigt. Die nächste Maschine, ein historischer Flügelmäher aus den 20er Jahren, wurde dann nur noch von einer Person betätigt. „Deutschlandweit gibt es nur noch sehr wenige funktionsfähige Maschinen dieser Art." so Werner Taute. "Der Flügelmäher, der mit seinen 4 Flügeln das gemähte Getreide ablegt, wurde von uns vor ein paar Jahren restauriert."
Die Frauen des Vereins zeigten in ihren historischen Trachten, wie das Getreide zu Garben gebunden und anschließend zu Hocken aufgestellt wurde. 
Ein riesiger Fortschritt war dann der Selbstbinder. Die Maschine vom Hersteller Bautz aus den 50er Jahren wurde von  einem Lanz gezogen, und mähte das Getreide und band diese dann auch gleich zu Garben. Die fertigen Garben mussten nur noch zu Hocken aufgestellt werden. 
Nach dem Mähen kam das Dreschen! Auch hier war erstmal wieder die Handarbeit gefragt. Gedroschen wurde nämlich zuerst mit dem Flegel. Das Flegeln wurde in Gruppen von 2 bis 8 Personen vorgeführt. 
Anschließend  kam eine Dreschwalze (Dreschblock) zum Einsatz. Die Vereinsmitglieder haben den original Nachbau einer Dreschwalze  aus dem 18. Jahrhundert vor einigen Jahren in Handarbeit angefertigt. Dadurch konnten die Besucher die vermutlich einzige funktionsfähige Dreschwalze Deutschlands in Aktion bestaunen. Hierbei handelt es sich um eine kegelförmige Walze aus schwerem Eichenholz, die von einem Pferd über das Getreide gezogen wird. 
Zum dritten mal konnten die Besucher einen Dreschschlitten in Aktion bewundern. Hierbei handelt es sich um einen mehrere Jahrhundert alten Schlitten, der an der Unterseite mit tausenden Feuersteinen besetzt ist, den es so erhalten und voll funktionsfähig kaum ein zweites Mal gibt. (Dreschschlitten wurden schon vor 2000 Jahren benutzt und werden sogar schon in der Bibel erwähnt!)
Dann kamen die verschiedenen Dreschmaschinen an die Reihe. Der Verein besitzt mit 12 funktionsfähigen Dreschmaschinen einer der größten Sammlungen Deutschlands. Angefangen beim Spitzdrescher, über Breitdrescher bis hin zu einem Lohndrescher mit verschiedenen Pressen. Angetrieben wurden die Dreschmaschinen von alten Elektro- und Standmotoren, einem Göpel ( mit Pferdekraft) sowie von alten Traktoren.
Auch in diesem Jahr war wieder ein Dampftraktor im Maßstab 1 : 3,5 auf unserem Fest, der seine Runden drehte und Kinder in seinen zwei Anhängern zog!
Außerdem konnten die Kinder sich auf Ponyreiten, eine Hüpfburg, und ein kostenloses Eis freuen!
Zur Trecker-Oldtimer-Show konnten die Veranstalter etwa 130 historische Traktoren auf dem Gelände zählen. Am Abend kamen dann alle bei der Scheunenfete in „Gerd sien Schür“ auf ihre Kosten.


 

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