Freitag, 16. Dezember 2022, 06:33 Uhr
Tierschutzverein Ammerland e.V. / Weihnachten

Der Tierschutzverein Ammerland e.V. sagt DANKE!

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Rückblick auf das Jahr 2022 zum Jahreswechsel 2022-2023

Apen / Westerstede / Bad Zwischenahn


Wer die Würde der Tiere nicht respektiert, kann sie ihnen nicht nehmen, aber er verliert seine eigene.                                                              ( Albert Schweitzer )

 
Nachdem die Jahre 2020 und 2021 von den Auswirkungen der Corona Pandemie überschattet wurden, hatten wir alle wieder auf „normale“ Zeiten gehofft. Doch dann mussten wir feststellen, dass das Gegenteil der Fall ist. Über Nacht geriet unsere Welt aus den Fugen und es herrscht Krieg in Europa. Der brutale Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und ihre Bürger zeigt uns, wie fragil der Frieden, unser Wohlstand und unsere Sicherheit sind. Unschuldigen Menschen und Tieren wird unsägliches Leid zugefügt. Der Krieg vor unserer Haustür geht uns sehr nah, doch er ist leider nur einer von vielen auf der Welt.

Auch die wirtschaftlichen Folgen dieses irrsinnigen Krieges bekommen wir zu spüren: Explodierende Energiepreise, massive Preiserhöhungen bei Lebensmittel und vielen anderen Konsumgütern, die Angst vor einem Strom-Blackout und kalten Wohnungen. Das stürzt viele Menschen auch in Deutschland in eine finanzielle Notlage.

Viele Haustierbesitzer*innen mit geringem Einkommen haben große Probleme, die Kosten für ihre Tiere weiterhin aufzubringen. Und das wird noch verstärkt durch die erhebliche Erhöhung der Tierarztkosten aufgrund der neuen Gebührenverordnung GOT. Dies hat zur Folge, dass Tierhalter*innen immer häufiger die Tierarztkosten nicht mehr bezahlen können und dadurch auch Behandlungen verschoben oder nicht durchgeführt werden. Die Leidtragenden sind dann die Tiere.

Aber auch die anderen Probleme sind nicht kleiner geworden:
-Die unkontrollierte Vermehrung von Streunerkatzen und die häufige Nichtbeachtung der Kastrationspflicht bei Katzen
-Der illegale Welpenhandel
-Die oft unüberlegte Anschaffung von Haustieren, die dann nach einiger Zeit wieder abgegeben werden sollen, weil man überfordert ist…- Aber wohin mit diesen Tieren?

Um nur einige Probleme zu nennen…!

Und es sind immer die unschuldigen Tiere, die unter der Gleichgültigkeit und Gedankenlosig-keit, oft auch Skrupellosigkeit vieler Menschen leiden müssen.

In diesem Jahr konnten wir wieder an der Messe Mein Tier in Oldenburg Anfang November teilnehmen. Unsere Flohmärkte mussten leider „coronabedingt“ immer noch ausfallen.

Wir wissen aber, je größer die Probleme werden, umso wichtiger ist die Tierschutzarbeit . Denn die unschuldig in Not geratenen Tiere brauchen unsere Hilfe. Im folgenden Tätigkeitsbericht sind die wichtigsten Informationen über unsere Arbeit enthalten. All dies haben unsere ehrenamtlich „Aktiven“ in 2022 mit großem Einsatz geleistet  (Zahlen bis einschl. 15.12.2022)

- 83 Fundtiere, davon 66 Katzen, 9 Kaninchen, 5 Meerschweinchen und 3 Vögel, wurden in Pflegestellen aufgenommen und, sofern keine Besitzer gefunden wurden, in ein neues Zuhause vermittelt. Bei 9 Katzen konnten die Besitzer ermittelt werden.
- Unter den Fundkatzen waren auch trächtige Katzen, die ihre Babys in den Pflegestellen zur Welt brachten, sowie viele Katzenkinder ohne Mutter, die von den Pflegemüttern liebevoll großgezogen wurden. Auch wenige Tage alte Katzenbabys wurden aufgenommen und mussten mit der Flasche aufgezogen werden, was über Wochen einen 24 stündigen Einsatz der Pflegemütter erforderlich machte.
- Leider haben es wieder nicht alle Katzenkinder geschafft und auch bei den erwachsenen Katzen waren einige so krank, dass ihnen nicht mehr geholfen werden konnte und sie erlöst werden mussten. Sowohl die Behandlung der Kranken als auch die Entscheidung, sie gehen zu lassen, war jedes Mal eine große Belastung für die Pflegemütter.
- 27 Katzen wurden aus Notsituationen aufgenommen, weil ihre Besitzer sie aus unterschiedlichen  Gründen nicht mehr behalten konnten.
- 219 im Freien lebende, meist scheue Katzen konnten von uns, überwiegend mit Lebendfallen, eingefangen werden. Die erwachsenen wurden kastriert und 85 durften vor Ort bleiben, wo sie gefüttert werden. Die anderen, darunter auch 69 Kitten hat das Tierheim Oldenburg aufgenommen. So konnte wieder sehr viel späterer Katzennachwuchs verhindert werden.
- Bei 6 ukrainischen Flüchtlingsfamilien haben wir die Tierarztkosten ganz oder teilweise übernommen, damit sie die Einreisebedingungen für ihre Tiere erfüllen konnten.
- 23 Tierhalter erhielten einen Zuschuss zu hohen Tierarztkosten, weil sie nicht in der Lage waren, die Kosten allein zu tragen. Ohne diese Hilfe hätten die Tiere nicht behandelt werden können, sie hätten entweder große Schmerzen erleiden oder sogar eingeschläfert werden müssen, manche wären wegen fehlender ärztlichen Behandlung qualvoll gestorben.
- 57 Katzenbesitzer mit geringem Einkommen (Höhe Grundsicherung) erhielten einen Zuschuss zur Kastration ihrer Katze, damit sie in der Lage waren, der Kastrations-pflicht nachzukommen.
- Bei Privatvermittlungen von Hunden und Katzen waren wir erfolgreich behilflich, in dem wir die Tiere auf unserer Homepage vorgestellt haben. Auch anderen Tierschutzpflegestellen aus der Region helfen wir so bei der Vermittlung.
- Vielen ratsuchenden Tierhaltern oder Tierfreunden konnte geholfen werden. Viele uns gemeldeten Verstöße gegen das Tierschutzgesetz (nicht artgerechte Tierhaltung oder Tierquälerei) wurden dem Veterinäramt gemeldet – dies betraf sowohl Haustiere als auch Nutztiere. An dieser Stelle geht ein herzlicher Dank an die Mitarbeiter*innen des Veterinäramts in Westerstede für die gute Zusammenarbeit und ihren engagierten Einsatz.
 
Da die Kapazität in unseren Pflegestellen bei weitem nicht ausreicht, können wir viele Fundkatzen nicht aufnehmen. In diesen Fällen werden die Tiere im Tierheim Oldenburg untergebracht. Dies haben die Ammerland Kommunen vertraglich geregelt. Auch dieses Jahr war das wieder eine große Anzahl, vor allem sehr viele Katzenkinder ab der 2. Jahreshälfte.

An dieser Stelle bedanken wir uns beim gesamten Tierheim-Team für die hervorragende und unkomplizierte Zusammenarbeit recht herzlich - ein tolles Team!
So war es möglich, alle gemeldeten Fund- und Abgabekatzen aufzunehmen, entweder in unseren Pflegestellen oder im Tierheim.

Auch wenn wir wissen, dass man nie allen Tieren helfen kann, so können wir doch auf das Geleistete stolz sein. Um unsere umfangreiche Arbeit bewältigen zu können, sind viel ehrenamtlicher Einsatz und ausreichend finanzielle Mittel erforderlich.
Den Jahreswechsel möchte der Vereinsvorstand zum Anlass nehmen, sich bei allen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern ganz herzlich zu bedanken, die uns in so vielfältiger Weise zur Seite standen und stehen. Insbesondere auch für die unermüdliche Fürsorge und Arbeit der Pflegestellen und für den zeitaufwendigen Einsatz beim Einfangen von Fundtieren und deren Transport zum Tierarzt, Tierheim oder in die Pflegestellen.  Ebenso gilt der Dank allen tierlieben Menschen, die dem Verein Geld- oder Sachspenden zukommen ließen, sowie den Mitgliedern für ihre Beiträge. Ohne diese Unterstützung wäre die Arbeit nicht möglich. Ein weiterer Dank gilt den Gemeinden, dem Veterinäramt und den Tierärzten im Ammerland für ihre kooperative Zusammenarbeit.

Der Tierschutzverein Ammerland e.V. wünscht allen Tierfreund*innen ein        frohes, besinnliches Weihnachtsfest und ein gutes, gesundes Neues Jahr 2023                                                         

Zum Schluss noch eine Bitte aus Rücksicht auf alle Tiere: Verzichten Sie auf die Silvesterknallerei, die viele Wild- und Haustiere in Todesangst versetzt, unter der sie tagelang leiden.

Wir bedanken uns für Spenden auf das Konto IBAN-Nr. DE88 2802 0050 7805 6744 00
bei der OLB. Bitte geben Sie Ihre vollständige Anschrift an, falls Sie eine Zuwendungs-bescheinigung möchten.


Nach manchen Gesprächen mit Menschen hat man das Verlangen, einen Hund zu streicheln, einem Affen zuzunicken oder vor einem Elefanten den Hut zu ziehen.
                                                                                                            (Maxim Gorki)

Und was sagte der Tierschützer Jens Waldinger: Warum ich Tieren helfe? Weil so viele beschlossen haben, es nicht zu tun!

www.tierschutzverein-ammerland.de
 

Bleiben Sie gesund!

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