Barbara Kratz begeistert ihr Publikum
Mozart auf der Reise nach Prag nach einer Novelle von Eduard Mörike
Rastede
Am Freitag begeisterte Barbara Kratz im Rasteder Palais ihr Publikum. Der Kunst- und Kulturkreis Rastede bot ein anspruchsvolles Programm.
Ungefähr 60 Zuschauer saßen in dem festlichen Saal und verfolgten, wie sich Barbara Kratz als Konstanze Mozart, 1810 als Frau von Nissen in zweiter Ehe, an ihre turbulente Reise nach Prag erinnerte. Das Rad ihrer Kutsche bricht, der Kutscher läuft davon, ihr Mann, der bekannte Mozartbiograph, Georg von Nissen, schläft. 1787 war sie hier im Bömischen Wald mit Mozart, die Erinnerungen treten hervor, bewegen sie innerlich heftig. Geschwind wechselt sie die Rollen. Sie spielt Mozart selbst, die Baronin Volksstetten, Graf und Gräfin, Fräulein Eugenie, Graf Max, den Hofgärtner, ist Sängerin und Pianistin. Die Zuschauer sind hautnah dabei, tragen ihre Körbe und Koffer, sind Teil ihrer „Dialoge“ und geben Auskunft über die Uhrzeit. Mozarts Musik erklingt - Mozart und Konstanze und der Hofstaat plaudern geistreich, singen, tanzen und lachen. Geldknappheit und der stete Antrieb Mozarts bis zu seinem Tode zu komponieren, bringt den Zuschauern einen der größten Komponisten nahe.
Die Kutsche fährt durch die „Mittelbühne“, mal spielt Barbara Kratz in der Mitte, mal sitzt sie zwischen den Zuschauern, mal spricht sie mit ihrem schlafenden Mann in der Kutsche. Die Zuschauer, die wie Zuschauer am Wegesrand „stehen“, sind begeistert von ihrer erstklassigen Inszenierung, und bejubeln ihren lebendigen und feurigen Auftritt mit ihrer Kutsche auf dem Mittelgang, die Konzstanzes und Mozarts Weg zur Jubiläumsvorstellung des Don Juan nach Prag sichtbar und erfahrbar werden lässt.
Leserkommentare (0)