Der rote Koffer
Hundeleben
Rastede
Meine Jack Russell Dame Lotte entdeckte plötzlich ihre Stimme. Ohne Ankündigung hatte sie für sich das Bellen entdeckt. Kaum verließ ich das Haus, sei es zum Einkaufen oder zu meiner Arbeitsstelle, fing die Kläfferei an. Ich kann gar nicht mehr sagen, wann es angefangen hat, aber es nervte furchtbar, mich und sicher auch meine Hündin. Alle Erziehungsversuche scheiterten. Ich schlich leise um mein Haus und klopfte drohend an die Fensterscheibe. Zwei Minuten Ruhe und es ging wieder los. Ich riss beim nächsten Gebell die Tür auf und bespritzte meinen Hund mit Wasser. Zwecklos.
Ich kaufte zur Beschäftigung einen Kauknochen. Sinnlos. Alle Versuche, meiner Jack Russell Hündin diese Unart auszutreiben, misslangen.
Bis ich mir dann selber einmal Gedanken machte. Was hatte ich verändert, was machte den Hund unglücklich. Im letzten Jahr fuhr ich oft zu meinen Eltern und Lotte durfte mit. Außerdem kamen ein Hundekorb und der rote Koffer mit. Sollte sie vielleicht Angst haben, dass ich sie vergesse und nicht mithehme, wenn ich aus dem Haus gehe?
Inzwischen ist Ruhe und das mit einem ganz ein einfachen Trick. Der Koffer wird auffällig, sobald ich das Haus verlasse, neben den Hundekorb gestellt. Seitdem schläft meine Hündin Lotte seelenruhig in ihrem Körbchen und wartet geduldig neben dem roten Koffer, auf dass die Reise endlich losgeht.
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